Biesendorf

Biesendorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Engen
Engen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Engen hervorgehoben
47.8527777777788.7713888888889531Koordinaten: 47° 51′ N, 8° 46′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Konstanz
Höhe: 531 m ü. NN
Fläche: 70,53 km²
Einwohner: 10.217 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
Postleitzahl: 78234
Vorwahl: 07733
Kfz-Kennzeichen: KN
Gemeindeschlüssel: 08 3 35 022
Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 11
78234 Engen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Johannes Moser

Engen ist eine im Hegau gelegene Stadt im baden-württembergischen Landkreis Konstanz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Stadtgliederung

Engen 2007

Engen besteht aus den neun Stadtteilen Engen, Anselfingen, Zimmerholz, Bargen, Welschingen, Biesendorf, Stetten, Bittelbrunn und Neuhausen mit der Stadt Engen und 38 weiteren Dörfern, Weilern, Höfen und Häusern.

→Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Konstanz

Die Stadtteile sind räumlich identisch mit den früher selbstständigen Gemeinden gleichen Namens, mit Ausnahme der Baugebiete Hugen I - III und Baumgarten, deren Gebiete früher Teil der Gemarkung Anselfingen waren und heute zum Stadtteil Engen gehören. Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des jeweiligen Stadtteils. Das Stadtgebiet ist in die drei Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung Wohnbezirk Engen, Wohnbezirk Anselfingen, Neuhausen und Welschingen und Wohnbezirk Stetten, Zimmerholz, Bargen, Bittelbrunn und Biesendorf gegliedert. Im Stadtteil Biesendorf ist eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.
Im Stadtteil Anselfingen liegen die aufgegangene Ortschaft Hausen am Ballenberg und die Burgruine Hohenhewen. Im Stadtteil Bargen liegt die Wüstung Spitzach. Im Stadtteil Biesendorf liegen die abgegangenen Ortschaften und Burgen Burgstall, Griengen und Maggental. Im Stadtteil Bittelbrunn liegen die Wüstungen Wasserburg und Weildorf. Im Stadtteil Engen liegt die 1286 erstmals erwähnte und 1848 in Engen aufgegangene Ortschaft Altdorf und die abgegangenen Ortschaften Ernsthofen, Gottschalkshof, Krattenhofen und Pfaffwiesen, das jedoch nicht mit Sicherheit als Siedlung nachgewiesen ist. Im Stadtteil Neuhausen liegen die Wüstungen Hof zu Bybrugge und Glenderhof. Nördlich von Stetten befindet sich die Ruine der Burg Neuhewen. Im Stadtteil Welschingen liegen die abgegangenen Ortschaften Burgstall, Crasingen und Im Thurn. Im Stadtteil Zimmerholz liegt östlich des Dorfes die abgegangene Ortschaft Haginshof, auf die ein Flurname hindeutet. [2][3]

Geschichte

Engen mit Hohenhewen um 1900

Engen wurde erstmals urkundlich im 11. Jahrhundert erwähnt. Es gehörte damals den Freiherren von Höwen (bzw. Hewen). Im 13. Jahrhundert erhielt Engen das Stadtrecht. Im Jahre 1640 wurde es von den Schweden und Franzosen verheert.

In Engen fand am 3. Mai 1800 während des Zweiten Koalitionskriegs eine Schlacht zwischen den Österreichern unter Baron von Kray und den Franzosen unter General Moreau statt, welche mit dem Rückzug der Österreicher endete.

Im Jahre 1988 fanden in Engen die Heimattage Baden-Württemberg statt.

Jüngst machte Engen Schlagzeilen wegen der sich dort gruppierenden rechtsradikalen Szene.[4]


Eingemeindungen

  • 1971: Bargen, Biesendorf, Bittelbrunn
  • 1975: Anselfingen, Neuhausen, Stetten, Welschingen, Zimmerholz

Religionen

Engen ist Sitz des Dekanats westlicher Hegau des Erzbistums Freiburg.

Politik

Gemeinderat

Seit dem 13. Juni 2004 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:

  • FW 48,8 %, 10 Sitze
  • CDU 43,6 %, 8 Sitze
  • SPD 7,6 % , 1 Sitz

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber ein fünfzackiger schwarzer Stern.“

Städtepartnerschaften

Ortsteile

Anselfingen

Der Name Anselfingen tauchte mit Ernest von Anselfingen erstmals um 1100 auf. 1270 wurde im Ort eine Burg erbaut, die auch von Raubrittern genutzt wurde. Die Burg wurde 1639 im Dreißigjährigen Krieg von kaiserlichen Truppen zerstört. 1806 ging Anselfingen an das Großherzogtum Baden, wo es zunächst zum Amt Engen gehörte. Bei dessen Auflösung kam die Gemeinde 1936 zum Landkreis Donaueschingen, aber schon 1939 zum Landkreis Konstanz.[5]

Bargen

1342 wurde Bargen erstmals urkundlich erwähnt. Wie die anderen Gemeinden des heutigen Engen kam es 1806 zu Baden. Bargen hat heute ca. 350 Einwohner.[6]

Biesendorf

Biesendorf wurde erstmals 1324 urkundlich erwähnt. Im 18. Jahrhundert wurden hier Bohnerze abgebaut. Bis 1973 hat es zum Landkreis Tuttlingen gehört.[7]

Bittelbrunn

Bittelbrunn wurde 1328 erstmals urkundlich erwähnt und ist durch die steinzeitlichen Fundorte aus der Zeit des Magdalénien (circa 16.000 bis 14.500 Jahre alt) am Petersfels, der Gnirshöhle, einer steinzeitlichen Siedlung im Willdorf, sowie im Wasserburgertal bekannt. Der Hammondorgelvirtuose Klaus Wunderlich verbrachte hier seine letzten Lebensjahre.[8]

Neuhausen

Im Stadtteil Neuhausen leben ca. 600 Einwohner. Neuhausen ist von der Stadt Engen durch ein Naturschutzgebiet geographisch abgetrennt. Aus der fränkischen Zeit waren in Neuhausen bis zum Mittelalter eine Burg und eine alte Kirche zu finden. Neuhausen war ehemals für den Weinbau bekannt.[9]

Stetten

Erstmals 1236 wurde Stetten urkundlich erwähnt. Wie auch die Burg Neuhewen gehörte es bereits seit 1315 nicht mehr zur Herrschaft Hewen, sondern wurde vorderösterreichisch und kam später zum Fürstentum Fürstenberg, bevor es 1806 im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses badisch wurde. Als einziger Teilort wurde Stetten 1939 nicht in den Landkreis Konstanz eingegliedert, sondern blieb im Landkreis Donaueschingen. Erst mit dessen Auflösung 1973 folgte es den übrigen heutigen Teilorten nach.[10]

Welschingen

Welschingen ist Engens größter und ältester und mit 1.500 Einwohnern auch größter Stadtteil. Bereits 752 wurde Welschingen in einer Schenkungsurkunde erstmals erwähnt. Welschingen gehört seit 1806 zu Engen; 1808 zerstörte ein großer Stadtbrand große Teile Welschingens.[11]

Zimmerholz

Zimmerholz wurde erstmals 965 urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde dort im Taldorf eine Burg erbaut, ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1251. Es gehörte seit 1806 zum Großherzogtum Baden, wo es zunächst zum Amt Engen zählte, aber über den Landkreis Donaueschingen schließlich zum Landkreis Konstanz kam.[12]


Auf dem Stadtgebiet von Engen gab es eine mittelalterliche Burg unbekannter Lage, die Burg Neuhausen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Engen Altstadt. Ansicht von Osten

Engen liegt an der Ferienstraße Römerstraße Neckar-Alb und an dem Schwarzwald-Querweg Freiburg-Bodensee, einer Fernwanderstrecke. Es gibt den alten Stadtgarten mit dem Kriegerdenkmal sowie dem neuen Stadtgarten mit einem kleinen See.

Museen

  • Städtisches Museum

Bauwerke

Engen besitzt eine renovierte Altstadt. Sehenswert sind insbesondere die Stadtkirche Mariä Himmelfahrt (13. Jahrhundert; ursprünglich spätromanisch, später gotisiert und barockisiert) mit den Grabdenkmälern der Grafen von Lupfen und Pappenheim, das „Krenkinger Schlössle“ und das Städtische Museum mit Galerie im ehemaligen Wolfgangskloster, in dem unter anderen Funde aus der Alt- und Mittelsteinzeit aus dem Brudertal zu sehen sind (z. B. die „Venus von Engen“).

Südwestlich am Rande des Jura findet sich der Basaltkegel des Berges Hohenhewen (oder Hohenhöwen, 846 m) mit der Ruine Hohenhewen.

Der Ortsteil Bittelbrunn ist besonders durch einige schöne alte Fachwerkhäuser, sein „Schlössle“ und die Steinzeithöhlen Petersfels und Gnirshöhle sehenswert.

Regelmäßige Veranstaltungen

Fastnacht (=„Fasnet“)

Narrenzunft Hansele am Narrentreffen 2006

Die Narrenzunft Engen betreibt die in Engen seit langem heimische Schwäbisch-alemannische Fastnacht. Die lokale Narrenfigur Hansele stammt aus alter Zeit, das älteste erhaltene Kostüm aus dem Jahre 1850.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Seit den 1970er Jahren konnten sich in Engen einige mittelständische Betriebe ansiedeln (Industriegebiet Grub).

Verkehr

Der Bahnhof von Engen liegt an der Gäubahn (Stuttgart–Singen) und der Schwarzwaldbahn (OffenburgKonstanz). Der Seehas verbindet die Stadt im Halb-Stunden-Takt mit Singen, Radolfzell und Konstanz. Außerdem bestehen zweistündliche Regional-Express Verbindungen über die Gäubahn nach Stuttgart sowie über die Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Hegau-Bodensee an.

Die Bundesautobahn A 81 (Würzburg–Stuttgart–Singen) und die Bundesstraßen B 31 (BreisachLindau) und B 491 (nach Tuttlingen) verbinden Engen mit dem überregionalen Straßennetz.

Bildung

Altstadt von Engen

Im Schuljahr 2006/07 startet das neu gegründete Gymnasium Engen mit drei fünften Klassen. Im Bildungszentrum der Kernstadt sind die Anne Frank-Realschule, eine Hauptschule mit Werkrealschule und eine Förderschule („Hewenschule“) untergebracht. Des Weiteren befinden sich in der Kernstadt und in Welschingen noch jeweils eine Grundschule. Darüber hinaus verfügt der Ort über sieben Kindergärten. Außerdem befindet sich noch ein Jugendseminar in dem Ortsteil Anselfingen.

Persönlichkeiten

Bedeutende Persönlichkeiten

  • 1548, Conrad Vetter, † 11. Oktober 1622, Jesuitenpater, Schriftsteller der Gegenreformation
  • 1862, 7. September (in Oensbach), Josef Weber, † 13. Januar 1937, Stadtpfarrer und Dekan, 1920 Ehrenbürger von Engen
  • 1882, 13. März (in Pforzheim), Viktor Kolb, † 1963, Schneider, Mitbegründer der Sanitätskolonne (Rotes Kreuz) in Engen, 1953 Ehrenbürger
  • 1883 (in Welschingen), Prälat Prof. Dr. theol. Alfred Wikenhauser, † 1960, Ehrenbürger von Welschingen
  • 1884 (in Stockach), Emil Dreher, † 1974, Stadtpfarrer und Dekan, 1948 Ehrenbürger von Engen
  • 1890, 5. Januar (in Oberndorf), Mathilde Nied (Schwester Lukana), aufopferungsvolle Tätikeit im Krankenhaus in Engen, 1962 Ehrenbürgerin von Engen
  • 1897, 25. Juli (in Hamburg), Hermann Ambrosius, † 25. Oktober 1983 (in Engen), Komponist,
  • 1899, 15. Januar (in Mannehim), Rosa Ancilla Hug (Mutter Ancilla), † 31.12.1982, Erzieherin, Sozialarbeiterin, Seelsorgerin in der "Kinderheimat Sonnenuhr", 1981 Bundesverdienstkreuz am Bande
  • 1900, 4. August (in Welschingen), Ermin Hohlwegler, † 31. Juli 1970 in Neuhausen, deutscher Gewerkschaftler und Politiker (SPD), Arbeitsminister in Baden-Württemberg, MdL (Baden-Württemberg)
  • 1911, 05. Mai (in Freiburg), Dr. Hans Ludwig Steffen, † 01.06.1994 (in Engen), Chefarzt des Krankenhauses Engen, 1976 Ehrenbürger der Stadt Engen
  • 1912, 12. Oktober, Hermann Graf, † 4. November 1988 in Rastatt, deutscher Jagdflieger und Ritterkreuzträger, 1942 Ehrenbürger der Stadt Engen
  • 1936 Martin Förster, Fütterungsautomaten-Pionier und Gründer des Unternehmens Förster-Technik, Wirtschaftsmedaillenträger des Landes Baden-Württemberg und der Max-Eyth-Gedenkmünze des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).

Weblinks

Weblinks zu den Ortsteilen

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Hauptsatzung der Stadt Engen vom 26. Juni 2007
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 718–724
  4. Südkurier
  5. Anselfingen (Porträt). Stadt Engen. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  6. Bargen (Porträt). Stadt Engen. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  7. Biesendorf (Porträt). Stadt Engen. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  8. Bittelbrunn (Porträt). Stadt Engen. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  9. Bargen (Porträt). Stadt Engen. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  10. Stetten (Porträt). Stadt Engen. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  11. Welschingen. Stadt Engen. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  12. Zimmerholz (Porträt). Stadt Engen. Abgerufen am 23. Februar 2009.

Literatur

  • Kessinger, Roland; Peter, Klaus M.; Ebert, Jens F. Kessinger, Roland (Hrsg.): Als wenn die Hölle offen wär’ – Der Hegauer Aufstand und die Kriegskassenraube 1796. Engen, Hilzingen, Riedheim, Hohentwiel, Singen, Stockach, Mühlhausen, Ehingen, Welschingen, Aach, Moos, Radolfzell, Eigeltingen, Tengen, Gottmadingen, Watterdingen, Stein am Rhein, Schaffhausen. Bonn: MarkOrPlan, 2006. ISBN 978-3-933356-40-6.
  • Petra Wichmann: Das „Krenkinger Schlössle“ in Engen. Ein landschaftsprägendes Stadtschloss mit vielen Eigentümern. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 2, 2007, S. 90–97.
  • Markus Kretz: Engen im Hegau: mittelalterliches Kleinod mit Blick in die Zukunft. In: Badische Heimat (1988), 1, S. 195 ff.
  • Herbert Berner (Hrsg.): "Engen im Hegau", Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen, 3 Bände. Band 1: erschienen 1983, ISBN 3-7995-4047-4 . Band 2: erschienen 1990, ISBN 3-7995-4055-5. Band 3: erschienen 2000, ISBN 3-7995-4049-0.

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