Bielefeld-Bethel

Bielefeld-Bethel
Wappen von Gadderbaum
Wappen von Bielefeld

Gadderbaum
Bezirk von Bielefeld

Datei:Bezirke Bielefeld - Gadderbaum.svg
Koordinaten 52° 0′ 0″ N, 8° 31′ 0″ O528.5166666666667210Koordinaten: 52° 0′ 0″ N, 8° 31′ 0″ O
Höhe 210 m ü. NHN
Fläche 8,67 km²
Einwohner 10.760 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte 1241 Einwohner/km²
Eingemeindung 1973
Postleitzahlen 33617, 33647 (alt: 4800)
Vorwahl 0521
Adresse der
Verwaltung
Das Bezirksamt wurde im Frühjahr 2006 geschlossen und im Oktober 2007 abgerissen
Website www.bielefeld.de/de/bz/gad
Politik
Bezirksvorsteherin Barbara Schneider SPD
Stellv. Bezirksvorsteher Dietrich Kögler CDU
Sitzverteilung (Bezirksvertretung)
CDU SPD Grüne BfB FDP
5 4 4 1 1
Verkehrsanbindung
Bundesstraße
Stadtbahn Linie 1
Bus Linie 28 29 36

122 (Rundverkehr Bethel)

Quelle: Website, Wikipedia

Der Stadtbezirk Gadderbaum südlich des Zentrums der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen ist der flächenkleinste dieser Stadt und hat fast 11.000 Einwohner. Seine Bevölkerungsdichte ist nahezu genauso groß wie die der gesamten Stadt Bielefeld. Wichtiges und bekanntes Wohnquartier sind die v. Bodelschwinghschen Anstalten (Bethel).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Blick vom Blömkeberg auf den südöstlichen (größeren) Teil des Stadtbezirks Gadderbaum

Gadderbaum liegt entlang an und auf einem der Höhenzüge des Teutoburger Waldes, wo der Bielefelder Pass viele Verkehrswege – Straßen und Eisenbahnlinien – bündelt, in der Mitte zwischen dem Bielefelder Stadtzentrum und Brackwede.

Ausdehnung des Gebiets des Stadtbezirks

Die WNW-OSO-Ausdehnung des Stadtbezirks beträgt etwa fünf, die NNO-SSW-Ausdehnung etwa zwei Kilometer bei einer Fläche von 8,66 Quadratkilometern. Der höchste Punkt mit 286 m ü. NN liegt auf dem Jostberg im Bereich des Hauptkamms des Teutoburger Waldes, wo die Stadtbezirke Brackwede (Ortsteil Quelle), Dornberg (Ortsteil Hoberge-Uerentup) und Gadderbaum aneinander grenzen.

Nachbarorte

Im Nordwesten grenzt Gadderbaum an den Ortsteil Hoberge-Uerentrup des Stadtbezirks Dornberg, an einem Punkt im Norden an den Ortsteil Gellershagen von Schildesche. Die Nordostflanke Gadderbaums begrenzt der Stadtbezirk Mitte. Im Osten und Südosten grenzen die Ortsteile Sieker von Stieghorst und Buschkamp von Senne an. Die Südwestflanke begrenzt der Stadtbezirk Brackwede mit seinen Ortsteilen Brackwede und Quelle.

Gliederung des Stadtbezirkes

Herzstück des Stadtbezirkes Gadderbaum sind die 1867 gegründeten v. Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel, das allerdings nie eine Ortschaft im rechtlichen Sinne gewesen ist. Dennoch wirkt vieles in Bethel als sei es eine eigenständige Gemeinde. Neben Krankenanstalten gibt auch eine Kirchliche Hochschule der evangelischen Kirche in Deutschland (Gemeinsamer Standort mit Wuppertal). Juristisch aber sind es Wege und Straßen in Gadderbaum. Also besteht der Stadtbezirk offiziell nur aus einem Ortsteil.

Geschichte

Die Sparrenburg am nördlichen Ortsrand, Zentrum der Grafschaft Ravensberg, gehört ursprünglich zur Gemeinde Gadderbaum, bis sie am 1. April 1900 an die Stadt Bielefeld abgetreten wird.

Wie die übrigen Teile der Grafschaft Ravensberg auch fällt Gadderbaum 1346 an die Grafschaft Berg (ab 1423 Jülich-Berg). Mit dieser kommt es 1609 vorläufig und im Jahre 1666 als Folge des Dreißigjährigen Krieges endgültig an Brandenburg. Als 1807 Preußen alle linkselbischen Gebiete abtreten muss, kommt Gadderbaum kurzfristig zum Königreich Westphalen, wo es innerhalb des Departements der Weser zum District Bielefeld gehört, fällt aber nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück.

Innerhalb der Provinz Westfalen gehört Gadderbaum nun zum Regierungsbezirk Minden und zum 1816 gebildeten Kreis Bielefeld. Bei Einteilung der Landkreise in Ämter bildet die Gemeinde Gadderbaum das Amt Gadderbaum. 1867 werden die späteren v. Bodelschwinghschen Anstalten gegründet, die ab 1872 Friedrich von Bodelschwingh entscheidend prägt. Bethel wird unter seiner Leitung und unter der Leitung seines Sohnes zu einem weithin bekannten Zentrum der Hilfe für Behinderte, Kranke, Alte, Jugendliche und Wohnungslose.

1934 wird das Amt Gadderbaum aufgelöst; Gadderbaum ist ein Ortspolizeibezirk. Der 2. Weltkrieg bringt schweres Leid und Zerstörungen auch für Gadderbaum. Auch auf Bethel fallen Bomben. Die NS-Machthaber missbrauchen die getöteten und verletzten Opfer für ihre Propaganda, obwohl sie zeitgleich selbst in einem sogenannten „Euthanasie“-Programm, der Aktion T4, viele Behinderte im ganzen Deutschen Reich ermorden.

1973 erfolgt die Eingliederung Gadderbaums in die kreisfreie Stadt Bielefeld. Der heutige Stadtbezirk umfasst das gesamte Gebiet der ehemaligen Gemeinde Gadderbaum sowie einige Gebiete, die bis 1973 zu Bielefeld bzw. Brackwede gehörten.

Religionen

Die Evangelisch-Lutherische Martini-Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Bielefeld der Evangelischen Kirche von Westfalen. Hinzu kommt die Anstaltskirchengemeinde Bethel (Zionsgemeinde) sowie zahlreiche diakonische Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft (siehe weiter unten).

Die Katholische Pfarrvikariegemeinde Sankt Pius gehört zum Dekanat Bielefeld-Lippe des Erzbistums Paderborn.

Des Weiteren gibt es hier für die Anhänger der Neuapostolischen Kirche die Neuapostolische Gemeinde Gadderbaum. Schließlich wäre noch die JesusChurch Bielefeld, eine evangelische Freikirche zu nennen.

Eingemeindungen

Derjenige Teil der Landgemeinde Gadderbaum, der bereits städtisch bebaut ist, nebst Sparrenburg, wird am 1. April 1900 an Bielefeld abgetreten. Am 10. Dezember 1909 kommt es zu einem Gebietstausch von jeweils fünf Parzellen zwischen Gadderbaum, Landkreis Bielefeld, und der Stadtgemeinde Bielefeld, Stadtkreis Bielefeld. Etwa ein Jahr später, am 14. Dezember 1910, gibt die Landgemeinde Sieker, Amt Heepen, drei Parzellen an Gadderbaum ab. Am 28. April 1921 wie auch am 1. Januar 1930 wird die Stadt Bielefeld auf Kosten Gadderbaums, wenn auch in geringem Umfang, vergrößert. Schließlich erfolgt 1973 die Eingliederung Gadderbaums in die kreisfreie Stadt Bielefeld. Der heutige Stadtbezirk Gadderbaum umfasst das gesamte Gebiet der ehemaligen Gemeinde Gadderbaum sowie einige Gebiete, die bis 1973 zu Bielefeld bzw. Brackwede gehörten.

Politik

Bezirksvertretung

Auf Grund der letzten Kommunalwahl 2004 setzt sich die Bezirksvertretung Gadderbaum wie folgt zusammen:

Bezirksvorsteherin

  • Barbara Schneider (SPD)
  • Stv.: Dietrich Kögler (CDU)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswert sind unter anderem das Bauernhaus-Museum, der Heimat-Tierpark Olderdissen sowie der Botanische Garten, daran anschließend der Johannisfriedhof mit einem Arboretum. Im Süden Gadderbaums sind der Japanische Garten (ein Betrachtungsgarten), das Industriedenkmal "Gaskugeln" und der Halleluja-Steinbruch sehenswert.

Theater

Mit dem Movement-Theater verfügt der Stadtteil über eine renommierte Kleinkunstbühne.

Sport

Mit dem Gadderbaumer TV ist in Gadderbaum einer der ältesten Sportvereine von Bielefeld beheimatet. Der 1878 gegründete Verein bietet seinen rund 1000 Mitgliedern ein breites Spektrum an Sportarten an. Die bundesweit größten Erfolge haben die Prellballer mit dem mehrfachen Gewinn der Deutschen Meisterschaft erreichen können. Auch im Bereich Handball konnten schon Erfolge bis hin zur Verbandsliga gefeiert werden. Gerade hier erzielt der Gadderbaumer TV im Bereich der Jugendarbeit kreisübergreifende Erfolge. Die Tennisabteilung ist der jährliche Ausrichter des inzwischen im Bielefelder Umfeld renommierten Tennis-Turniers "Gadderbaumer Open". Des Weiteren bietet der Gadderbaumer TV mit seinem Eltern-Kind-Turnen eine frühzeitige sportliche Förderung von Kleinkindern mit ihren Eltern an.

Darüber hinaus gibt es in Gadderbaum zwei Fußballvereine, den SV Gadderbaum und SUK Bielefeld.

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Gadderbaum verlaufen über den sogenannten Bielefelder Pass wichtige Verkehrswege, die hier an einer günstigen Stelle den Teutoburger Wald in Nord-Süd-Richtung queren. Nahezu der gesamte Verkehr zwischen Bielefeld-Mitte und Brackwede verläuft daher durch diesen kleinen Stadtbezirk.

Mit der Stadtbahn Linie 1 sind von der Station Bethel aus der Hauptbahnhof Bielefeld und Brackwede in nur sieben Minuten Fahrzeit zu erreichen. Die Stadtbahn verläuft parallel zur Eisenbahnstrecke und zu der hier als Ostwestfalendamm autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraße 61 Hamm-Minden. Hinzu kommt das Nahverkehrsangebot durch Stadt- und Regionalbusse. Der Ortsteil Bethel wird u. a. von einer Quartierlinie 122 ("Bethelbus") bedient.

Zu nennen ist auch noch der Güterbahnhof, der hier das unmittelbar benachbarte Werksgelände der Oetker-Gruppe direkt an das Eisenbahnnetz anschließt.

Ansässige Unternehmen

Die Produktionsstätten und Verwaltungseinrichtungen der Oetker-Gruppe, dem wohl bekanntesten Bielefelder Unternehmen, liegen in Gadderbaum. Ebenfalls eröffnete in Gadderbaum die weltweit erste Marktkauf-Filiale, das Haus Nr. 1. Diese entstand Anfang der 70er an der Friedrich-List-Straße, befindet sich allerdings inzwischen seit September 2006 an der Artur-Ladebeck-Straße.

Medien

Zu den Medien siehe den gleichnamigen Absatz im Hauptartikel über die Stadt Bielefeld. Hervorzuheben wäre hier wohl aber das Einrichtungsradio Antenne Bethel, das ganztäglich mit 3 Watt auf 94,3 MHz sendet und fast im gesamten Stadtteil zu hören ist. Werktäglich von 13:00 - 14:00 Uhr und 18 - 19 Uhr wird ein Magazin gesendet, die übrige Zeit ein werbefreies Musikprogramm. Sonntags wird von 10:00 - 11:00 Uhr der Gottesdienst aus der Zionskirche übertragen.

Öffentliche Einrichtungen

Zu Gadderbaum gehört Bethel, das berühmter ist als Gadderbaum selbst, mit den von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel.

Gadderbaum hatte ein eigenes Bezirksamt, es wurde im Frühjahr 2006 geschlossen. Des Weiteren besitzt Gadderbaum ein eigenes Ärztezentrum an der Deckertstraße, welches aktuell erweitert wird.

Bildung

Gadderbaum besitzt eine eigene Grundschule, die Martinschule. Sie liegt zentral an der Deckertstraße und ist eine offene Ganztagsschule.

Die Friedrich-von-Bodelschwinghschulen bieten im Bereich der Sekundarstufe 1 im Stadtteil ein öffentlich-privates Gymnasium sowie eine Realschule an. Für die Sekundarstufe 2 steht ab Klasse 11 die Kollegschule Bethel zur Verfügung.

Des Weiteren wird seitens der von-Bodelschwinghschen-Anstalten die Patmos-Schule sowie die Kerschensteiner-Schule (Berufsbildungswerk) geführt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Weblinks


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