Bezirk Chemnitz

Bezirk Chemnitz
Basisdaten
Bezirkshauptstadt: Karl-Marx-Stadt
Fläche: 6.009 km² [1]
Einwohner: 1.859.500 (1989) [1]
Kfz-Kennzeichen: T, X
Karte
Bezirk Karl-Marx-Stadt

Der Bezirk Karl-Marx-Stadt war einer der kleinsten, bevölkerungsreichsten und daher am dichtesten besiedelten Bezirke der DDR. Er wurde durch die Verwaltungsreform von 1952 als einer von insgesamt 14 Bezirken eingerichtet und bestand bis 1990. Zu seinem Beginn und Ende trug er für jeweils kurze Zeit den Namen Bezirk Chemnitz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der in der DDR am weitesten nach Süden vorgeschobene Bezirk Karl-Marx-Stadt umfasste das West- und mittlere Erzgebirge, das Elstergebirge sowie das Vogtland. Das unweit der Grenze zur ehemaligen ČSSR gelegene Oberwiesenthal war mit 914 m ü. NN. nicht nur die am höchsten gelegene Stadt des Bezirks, sondern auch der gesamten DDR. Höchste Erhebung war der Fichtelberg (1214,6 m).

Geschichte

Mit der Verleihung des Namens Karl-Marx-Stadt an die Stadt Chemnitz wurde auch der Bezirk am 10. Mai 1953 entsprechend umbenannt. Den Namen Karl-Marx-Stadt trug der Bezirk 37 Jahre. Am 23. April 1990 stimmten drei Viertel der Einwohner der Stadt für eine Rückbenennung der Stadt auf den Namen Chemnitz. Für die Bürger des Bezirks gab es keine Volksabstimmung. Trotzdem trug seit dem 1. Juni 1990 nicht nur die Stadt, sondern auch der Bezirk wieder den alten Namen. Der Bezirk Chemnitz wurde nach dem Beitritt der DDR zur BRD im Oktober 1990 aufgelöst und das Territorium dem Bundesland Freistaat Sachsen angegliedert. Die Kreise blieben zunächst bis auf wenige Grenzabweichungen bestehen.

Verwaltungsgliederung

Der Bezirk war in folgende Kreise und Stadtkreise untergliedert:

Stadtkreis Fläche Einwohnerzahl
Karl-Marx-Stadt (bis zum 10. Mai 1953 und ab dem 1. Juni 1990 Chemnitz) 129 km² 317.600
Plauen 58 km² 78.800
Zwickau 57 km² 122.100
Johanngeorgenstadt (bis zum 20. Juni 1957)
Schneeberg (bis zum 23. November 1958)
Kreis Fläche Einwohnerzahl
Annaberg 382 km² 85.100
Aue 365 km² 124.800
Auerbach 233 km² 72.200
Brand-Erbisdorf 354 km² 37.600
Flöha 263 km² 53.500
Freiberg 310 km² 84.500
Glauchau 174 km² 70.200
Hainichen 318 km² 69.200
Hohenstein-Ernstthal 134 km² 62.300
Karl-Marx-Stadt-Land (bis zum 10. Mai 1953 und ab dem 1. Juni 1990 Chemnitz) 292 km² 109.100
Klingenthal 236 km² 36.100
Marienberg 434 km² 66.100
Oelsnitz 348 km² 39.600
Plauen-Land 308 km² 24.100
Reichenbach 155 km² 59.300
Rochlitz 311 km² 52.800
Schwarzenberg 198 km² 59.100
Stollberg 196 km² 84.300
Werdau 208 km² 76.600
Zschopau 214 km² 56.700
Zwickau-Land 332 km² 88.400

Regierungs- und Parteichefs

Vorsitzende des Rates des Bezirkes

  • 1952–1960 Max Müller (1899–1977)
  • 1960–1963 Werner Felfe (1928–1988)
  • 1963–1981 Heinz Arnold (* 1920)
  • 1981–1990 Lothar Fichtner (* 1934)
  • 1990 Albrecht Buttolo (Regierungsbevollmächtigter) (* 1947)

Erste Sekretäre der SED-Bezirksleitung

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1961 2.098.600
1967 2.080.090
1970 2.057.200

Wappen

Durch die Siegelordnung der DDR vom 28. Mai 1953 verloren alle regionalen Wappen ihre Bedeutung als Marke bzw. Siegel. Jedoch wurden die Wappen der Städte und Kreise weiterhin an Gebäuden oder in Publikationen verwendet, ohne eine amtliche Funktion zu erfüllen. Das in einigen Büchern verwendete Wappen des Bezirkes Karl-Marx-Stadt zeigt in Wirklichkeit das Wappen der Stadt Karl-Marx-Stadt. Amtlich war das Siegelwappen der DDR. Erst durch die Kommunalverfassung der DDR vom 17. Mai 1990 konnten Gemeinden und Kreise erstmals wieder ausdrücklich Wappen führen und als Siegel verwenden.

Einzelnachweise

  1. a b "40 Jahre DDR" - Staatliche Zentralverwaltung für Statistik, Mai 1989

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