Bevölkerung Berlins

Bevölkerung Berlins
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Inhaltsverzeichnis

Überblick

In Berlin lebten am 30. Juni 2007 laut Melderegister 3.344.465 und nach amtlicher Bevölkerungsfortschreibung 3.405.342 Einwohner auf einer Fläche von 891,82 Quadratkilometern. Die Bevölkerungsdichte der Stadt betrug 3.818 Einwohner pro Quadratkilometer. Hierbei ist zu beachten, dass sich die Einwohnerzahl laut Melderegister wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden von der amtlich fortgeschriebenen Bevölkerungszahl unterscheidet.

Der durchschnittliche Berliner im Jahre 2004 war 41,7 Jahre alt. Das entspricht einer Erhöhung von 2,5 Jahren über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Im Juni 2007 lebten rund 466.300 Einwohner mit ausländischem Pass aus 184 Staaten in Berlin. Das entspricht rund 13,9 Prozent. Insgesamt wohnen rund 44.000 Bürger aus dem nächstgelegenen Nachbarland, Polen, sowie rund 115.000 Türken in Berlin. Berlin hat außerhalb der Türkei die größte türkische Gemeinde in Europa. 2006 erhielten nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg 8186 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft.

Laut dem Statistischen Landesamt (2005) sind 60 Prozent der Berliner nicht Mitglied einer Religionsgemeinschaft, 23 Prozent evangelische Christen, 9 Prozent Katholiken und sechs Prozent Mitglied der islamischen Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Berlin (1250-2005)
Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Berlin bis zum Erreichen der 100.000 Einwohner (1250-1740)
Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Berlin bis zum Erreichen der 1.000.000 Einwohner (1747-1880)
Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Berlin als Millionenstadt (1880-2005)
Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Berlin nach der Wiedervereinigung (1989-2007)

Um 1220 hatte Berlin schätzungsweise 1.200 Einwohner. In Cölln lebten etwa die gleiche Anzahl von Menschen. Bis 1300 stieg die Bevölkerung der beiden Städte auf rund 4.000 (Berlin 2.600 und Cölln 1.400). Im Mittelalter und am Anfang der Neuzeit verzeichnete die Doppelstadt wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder starke Bevölkerungsverluste und im Ergebnis nur ein langsames Wachstum der Bevölkerung. Eine besonders gravierende Zäsur bildete dabei der Dreißigjährige Krieg (1618–48), der die Bevölkerung Berlins und Brandenburgs erheblich dezimierte.

Seitdem betrieben die brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige eine gezielte Immigrationspolitik zur Förderung sowohl des Bevölkerungswachstums als auch der wirtschaftlichen Entwicklung des rückständigen Landes. Diese Politik beeinflusste über Jahrhunderte Bevölkerungszahl und -mischung Berlins. 1688 lebten in beiden Städten rund 20.000 Menschen. Mit der am 1. Januar 1710 erfolgten Vereinigung der Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt stieg die Bevölkerungszahl der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin auf etwa 55.000. Im Jahre 1747 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, was sie zur Großstadt machte.

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte dann ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Von 1850 bis zum Ersten Weltkrieg war die Stadt ein wichtiges Immigrationsziel von Osteuropäern. 1877 hatte Berlin bereits mehr als eine Million Einwohner. 1895 schon 1,7 Millionen, von denen knapp 290.000 Ausländer waren, die meisten davon Polen (130.000) und Russen (90.000 – 100.000). Bei der Volkszählung vom 5. Dezember 1917 wurde eine ortsanwesende Gesamtbevölkerung von 1.744.085 Personen ermittelt. Darunter waren nach Angaben der Volkswirtschaftlichen Abteilung des Kriegsernährungsamtes 58.152 Militärpersonen und 4.017 Kriegsgefangene. Zwischen 1913 und 1917 sank die Bevölkerungszahl um 16 Prozent. Im Dezember 1919 lebten in Berlin 1,928 Millionen Menschen.

Mit der Bildung der Einheitsgemeinde Groß-Berlin verdoppelte sich die Einwohnerzahl am 1. Oktober 1920 sprunghaft auf 3,9 Millionen. Die neue Stadtgemeinde vergrößerte sich in der Fläche auf das Dreizehnfache: von 66,93 auf 878,1 Quadratkilometer. 811,17 Quadratkilometer mit 1,9 Millionen Menschen waren aus der damaligen Provinz Brandenburg an die neue Stadtgemeinde gekommen; das waren zwei Prozent des Territoriums, jedoch fast 44 Prozent der Bevölkerung Brandenburgs. Die neue Fläche entsprach damit fast der Größe der Insel Rügen (926,4 Quadratkilometer). Berlin war 1920 zur flächenmäßig zweitgrößten Stadt der Welt nach Los Angeles und nach der Einwohnerzahl – hinter London und New York – zur drittgrößten Stadt der Erde geworden.

Folgende Gemeinden über 10.000 Einwohner wurden 1920 mit Berlin zusammengeschlossen (in Klammern die Einwohnerzahl der Volkszählung vom 8. Oktober 1919): Charlottenburg (322.766), Neukölln (262.127), Berlin-Schöneberg (175.092), Berlin-Lichtenberg (144.643), Berlin-Wilmersdorf (139.406), Spandau (95.474), Berlin-Steglitz (83.366), Berlin-Pankow (57.923), Berlin-Lichterfelde (47.213), Berlin-Weißensee (45.037), Berlin-Friedenau (43.833), Berlin-Reinickendorf (41.263), Berlin-Tempelhof (34.363), Köpenick (32.583), Berlin-Treptow (30.701), Berlin-Oberschöneweide (25.612), Berlin-Friedrichsfelde (24.399), Berlin-Mariendorf (20.699), Berlin-Tegel (20.590), Zehlendorf (20.557), Berlin-Niederschönhausen (18.906), Friedrichshagen (14.844), Berlin-Britz (13.477), Adlershof (12.655), Berlin-Lankwitz (12.397), Berlin-Schmargendorf (11.583) und Berlin-Wittenau (10.190).

Bis 1943 wuchs die Bevölkerung Berlins auf einen Höchststand von 4,430 Millionen, sank dann aber, bedingt durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges und der Teilung der Stadt, bis 1978 um 31,4 Prozent auf einen Tiefststand von 3,039 Millionen. Der Bevölkerungsverlust in den Jahren 1950 bis 1961 wurde vor allem durch Abwanderungen aus Ost-Berlin verursacht. Während West-Berlin einen Zuwachs von 2,3 Prozent verzeichnete, sank in Ost-Berlin die Einwohnerzahl um 11,3 Prozent. Diese so genannte Abstimmung mit den Füßen war Ausdruck der Unzufriedenheit vieler Ostberliner. Seit 1978 verzeichnete die Stadt wieder einen Anstieg um fast 380.000 auf circa 3,418 Millionen Einwohner im Dezember 2007.

Von 1220 bis 1688

(jeweiliger Gebietsstand)

Die Einwohnerzahlen von 1220 bis 1688 sind Schätzungen. Vor der Vereinigung 1710 wurden Berlin und Cölln immer zusammen gerechnet.

Jahr Einwohner Quelle
1220 2.400 [1]
1250 2.000 [2]
1300 4.000 [1]
1400 7.000 [2] [3]
1450 7.000 [2]
1450 8.000 [3] [4]
1576 11.000 [4]
1600 9.000 [5]
Jahr Einwohner Quelle
1618 12.000 [3] [4]
1631 8.100 [6]
1642 7.500 [3]
1648 6.000 [3] [4] [5] [7]
1680 10.000 [4] [5]
1685 17.000 [7]
1688 18.000 [3] [4]
1688 20.000 [7]

Von 1709 bis 1822

(jeweiliger Gebietsstand)

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse und beziehen sich auf die „Ortsanwesende Gesamtbevölkerung“, das heißt einschließlich der Garnison.[8] Die erste bekannte Volkszählung fand in Berlin 1709 statt. Danach wurde in unregelmäßigen Abständen gezählt, ab 1746 jährlich und ab 1822 alle drei Jahre.

Jahr Einwohner
1709 55.196
1712 61.000
1721 65.300
1726 72.000
1730 72.387
1732 77.993
1733 79.017
1735 86.000
1740 90.000
1746 97.000
1747 107.224
1748 107.635
1749 110.933
1750 113.289
1751 116.483
Jahr Einwohner
1752 119.224
1753 122.897
1754 125.385
1755 126.661
1756 ¹ 99.177
1757 ¹ 94.219
1758 ¹ 92.356
1759 ¹ 94.433
1760 ¹ 95.245
1761 ¹ 98.238
1762 ¹ 98.090
1763 119.219
1764 122.667
1765 125.139
1766 125.878
Jahr Einwohner
1767 127.140
1768 130.359
1769 132.365
1770 133.520
1771 133.639
1772 131.126
1773 132.204
1774 134.414
1775 136.137
1776 137.468
1777 140.719
1778 ¹ 124.963
1779 138.225
1780 140.625
1781 142.375
Jahr Einwohner
1782 143.098
1783 144.224
1784 145.021
1785 146.647
1786 147.338
1787 146.167
1788 149.274
1789 149.875
1790 150.803
1791 155.211
1792 157.534
1793 157.121
1794 157.603
1795 156.218
1796 160.733
Jahr Einwohner
1797 164.978
1798 169.019
1799 169.510
1800 172.132
1801 176.709
1802 177.029
1803 178.309
1804 182.157
1805 ¹ 155.706
1806 ¹ 155.000
1807 ¹ 150.489
1808 ¹ 145.941
1809 ¹ 151.119
1810 ¹ 162.971
1811 169.763
Jahr Einwohner
1812 171.000
1813 178.641
1814 185.659
1815 197.717
1816 197.817
1817 195.689
1818 198.125
1819 201.138
1820 201.900
1821 205.965
1822 209.146

¹ Kriegsjahre, in denen die Garnison nicht, oder nur zum Teil anwesend war (1756–1762: Siebenjähriger Krieg, 1778: Bayerischer Erbfolgekrieg und 1805–1810: Napoleonische Kriege)

Von 1825 bis 1919

(jeweiliger Gebietsstand)

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter. Die Angaben beziehen sich bis 1831 und ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, sowie von 1834 bis 1867 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“.

Datum Einwohner
1. Dezember 1825 ¹ 220.277
1. Dezember 1828 ¹ 236.830
1. Dezember 1831 ¹ 248.682
3. Dezember 1834 ¹ 265.122
3. Dezember 1837 ¹ 283.722
3. Dezember 1840 ¹ 330.230
3. Dezember 1843 ¹ 353.149
3. Dezember 1846 ¹ 408.502
3. Dezember 1849 ¹ 423.902
3. Dezember 1852 ¹ 438.958
3. Dezember 1855 ¹ 447.483
3. Dezember 1858 ¹ 458.637
3. Dezember 1861 ¹ 547.571
3. Dezember 1864 ¹ 632.749
3. Dezember 1867 ¹ 702.437
Datum Einwohner
1. Dezember 1871 ¹ 826.341
1. Dezember 1875 ¹ 966.858
31. Dezember 1876 980.194
31. Dezember 1877 1.008.566
1. Dezember 1880 ¹ 1.122.330
1. Dezember 1885 ¹ 1.315.287
1. Dezember 1890 ¹ 1.578.794
2. Dezember 1895 ¹ 1.677.304
1. Dezember 1900 ¹ 1.888.848
31. Dezember 1901 1.893.941
31. Dezember 1902 1.911.628
31. Dezember 1903 1.946.076
31. Dezember 1904 1.988.742
1. Dezember 1905 ¹ 2.040.148
31. Dezember 1906 2.073.521
Datum Einwohner
31. Dezember 1907 2.076.437
31. Dezember 1908 2.057.274
31. Dezember 1909 2.057.610
1. Dezember 1910 ¹ 2.071.257
31. Dezember 1911 2.084.045
31. Dezember 1912 2.095.030
31. Dezember 1913 2.079.156
31. Dezember 1914 1 945 684
31. Dezember 1915 1.835.094
1. Dezember 1916 ¹ 1.771.491
5. Dezember 1917 ¹ 1.744.085
31. Dezember 1918 1.748.000
8. Oktober 1919 ¹ 1.902.509
31. Dezember 1919 1.928.432

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1920 bis 1949

(jeweiliger Gebietsstand)

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter. Die Angaben beziehen sich ab 1920 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“ und ab 1925 auf die Wohnbevölkerung.

Datum Einwohner
31. Dezember 1920 3.879.409
31. Dezember 1921 3.914.151
31. Dezember 1922 3.953.920
31. Dezember 1923 3.918.985
31. Dezember 1924 3.986.458
16. Juni 1925 ¹ 4.024.286
31. Dezember 1925 4.082.778
31. Dezember 1926 4.125.824
31. Dezember 1927 4.195.725
31. Dezember 1928 4.272.375
31. Dezember 1929 4.328.760
31. Dezember 1930 4.332.834
Datum Einwohner
31. Dezember 1931 4.314.466
31. Dezember 1932 4.273.701
16. Juni 1933 ¹ 4.242.501
31. Dezember 1933 4.221.024
31. Dezember 1934 4.218.332
31. Dezember 1935 4.226.584
31. Dezember 1936 4.267.560
31. Dezember 1937 4.314.432
31. Dezember 1938 4.347.875
17. Mai 1939 ¹ 4.338.756
31. Dezember 1939 4.330.640
31. Dezember 1940 4.330.810
Datum Einwohner
31. Dezember 1941 4.383.882
31. Dezember 1942 4.478.102
31. Dezember 1943 4.430.204
31. Dezember 1944 4.361.398
12. August 1945 ¹ 2.807.405
31. Dezember 1945 3.064.629
29. Oktober 1946 ¹ 3.170.832
31. Dezember 1946 3.213.966
31. Dezember 1947 3.271.179
31. Dezember 1948 3.312.307
31. Dezember 1949 3.328.193

¹ Volkszählungsergebnis

Ab 1950

(jeweiliger Gebietsstand)

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Hauptwohnsitze).

 Jahr  Bevölkerung
 Gesamt   Männlich   Weiblich 
1950 3.336.026 1.417.862 1.918.164
1951 3.351.865 1.426.967 1.924.898
1952 3.374.178 1.438.055 1.936.123
1953 3.367.406 1.434.011 1.933.395
1954 3.350.957 1.427.030 1.923.927
1955 3.343.182 1.423.063 1.920.119
1956 3.345.650 1.423.258 1.922.392
1957 3.338.561 1.419.687 1.918.874
1958 3.316.353 1.408.251 1.908.102
1959 3.290.333 1.397.712 1.892.621
1960 3.274.016 1.392.342 1.881.674
1961 3.252.691 1.382.547 1.870.144
1962 3.235.231 1.382.761 1.852.470
1963 3.251.489 1.396.706 1.854.783
1964 3.270.959 1.412.025 1.858.934
1965 3.274.500 1.418.050 1.856.450
1966 3.265.398 1.416.018 1.849.380
1967 3.245.325 1.409.082 1.836.243
1968 3.225.354 1.403.862 1.821.492
1969 3.218.112 1.408.952 1.809.160
 Jahr  Bevölkerung
 Gesamt   Männlich   Weiblich 
1970 3.208.719 1.406.837 1.801.882
1971 3.172.902 1.403.409 1.769.493
1972 3.152.489 1.398.128 1.754.361
1973 3.136.776 1.394.893 1.741.883
1974 3.118.134 1.389.738 1.728.396
1975 3.083.011 1.375.376 1.707.635
1976 3.056.973 1.366.687 1.690.286
1977 3.044.968 1.365.964 1.679.004
1978 3.038.689 1.368.071 1.670.618
1979 3.042.504 1.376.004 1.666.500
1980 3.048.759 1.387.735 1.661.024
1981 3.050.974 1.395.290 1.655.684
1982 3.042.612 1.396.447 1.646.165
1983 3.040.035 1.399.930 1.640.105
1984 3.045.456 1.408.435 1.637.021
1985 3.075.670 1.429.426 1.646.244
1986 3.115.473 1.455.089 1.660.384
1987 3.273.630 1.532.320 1.741.310
1988 3.352.848 1.579.687 1.773.161
1989 3.409.737 1.615.062 1.794.675
 Jahr  Bevölkerung
 Gesamt   Männlich   Weiblich 
1990 3.433.695 1.630.566 1.803.129
1991 3.446.031 1.640.247 1.805.784
1992 3.465.748 1.656.471 1.809.277
1993 3.475.392 1.664.981 1.810.411
1994 3.472.009 1.668.648 1.803.361
1995 3.471.418 1.674.278 1.797.140
1996 3.458.763 1.673.055 1.785.708
1997 3.425.759 1.659.470 1.766.289
1998 3.398.822 1.648.518 1.750.304
1999 3.386.667 1.644.575 1.742.092
2000 3.382.169 1.643.534 1.738.635
2001 3.388.434 1.648.169 1.740.265
2002 3.392.425 1.651.471 1.740.954
2003 3.388.477 1.651.203 1.737.274
2004 3.387.828 1.653.057 1.734.771
2005 3.395.189 1.659.643 1.735.546
2006 3.404.037 1.665.753 1.738.284
2007 3.416.255 1.672.226 1.744.029

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Bevölkerungsprognose

Prognose der Bertelsmann-Stiftung

In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Berlin ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 0,5 Prozent (15.941 Personen) vorausgesagt. In den ersten Jahren des Prognosezeitraums stieg die Bevölkerungszahl entgegen der Prognose deutlich an.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Berlin (Hauptwohnsitze):[9]

Datum Einwohner
31. Dezember 2003 3.388.477
31. Dezember 2005 3.385.788
31. Dezember 2010 3.389.739
31. Dezember 2015 3.395.468
31. Dezember 2020 3.372.536

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Prognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Die Bevölkerungsprognose aus dem Jahre 2008 wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg erstellt. Darin wird ein Rückgang der Bevölkerung von Berlin zwischen 2007 und 2030 in der Basisvariante um 1,1 Prozent vorausgesagt, in der Variante "Wachstum" ein Anstieg um 2,9 Prozent und in der Variante "Schrumpfung" ein Rückgang um 5,1 Prozent.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006-2030 - Prognose für Berlin (Hauptwohnsitze):[10]

Datum Variante „Basis“ Variante „Wachstum“ Variante „Schrumpfung“
31. Dezember 2006 3.404.000 3.404.000 3.404.000
31. Dezember 2010 3.412.800 3.429.300 3.408.400
31. Dezember 2015 3.417.700 3.466.800 3.389.200
31. Dezember 2020 3.410.400 3.488.100 3.347.900
31. Dezember 2025 3.392.800 3.499.100 3.293.300
31. Dezember 2030 3.367.200 3.502.700 3.228.900

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Die aktuelle Prognoserechnung 2007 – 2030 für Berlin weist für das Jahr 2030 eine Bevölkerungszahl von 3,476 Mio. Personen aus. Das sind ca. 60.000 Personen mehr als zu Beginn des Prognosezeitraumes (2007: 3,416 Mio.), die vor allem aus der Zuwanderung nach Berlin resultieren.[11]

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in Berlin registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2007 aus der Türkei (113.779), Polen (44.400), Serbien (23.370), Russland (14.615), Italien (14.446), USA (13.761), Frankreich (12.611), Vietnam (11.165), Kroatien (11.029), Bosnien und Herzegowina (10.576), Großbritannien (9.797), Griechenland (9.749), Österreich (8.813), Ukraine (8.709), Libanon (7.691), Spanien (6.637), Bulgarien (6.621), China (6.013) und Thailand (5.878).[12] Insgesamt sind in Berlin Bürger aus etwa 190 Staaten gemeldet[13].

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2006 Prozent
Einwohner mit Hauptwohnsitz 3.404.037 -
davon männlich 1.665.753 49 %
davon weiblich 1.738.284 51 %
Deutsche 2.931.384 86,1 %
davon männlich 1.417.236 48,4 %
davon weiblich 1.514.148 51,6 %
Ausländer 472.653 13,9 %
davon männlich 248.517 52,8 %
davon weiblich 224.136 47,2 %

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur von Berlin zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Hauptwohnsitze laut Melderegister). Hierbei ist zu beachten, das sich die Einwohnerzahl laut Melderegister wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden von der amtlich fortgeschriebenen Bevölkerungszahl unterscheidet. Letztere lag 2004 mit 3.387.828 Einwohnern um 54.720 Personen über der melderechtlich registrierten Einwohnerzahl.

Alter von - bis Einwohner
1995
Anteil
in %
Einwohner
2000
Anteil
in %
Einwohner
2004
Anteil
in %
0 - 5 178.275 5,2 165.351 5,0 165.216 5,0
6 - 17 446.102 12,9 387.662 11,6 347.830 10,4
18 - 24 263.079 7,6 282.127 8,5 295.443 8,9
25 - 29 300.697 8,7 227.607 6,8 241.630 7,2
30 - 44 876.818 25,4 870.374 26,1 835.572 25,1
45 - 59 732.485 21,3 676.348 20,3 653.928 19,6
60 - 64 172.966 5,0 230.699 6,9 236.619 7,1
über 65 475.617 13,8 491.064 14,7 556.870 16,7
Gesamt 3.446.039 100,0 3.331.232 100,0 3.333.108 100,0

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Verwaltungsbezirke

Statistische Karten zur Bevölkerung in den Berliner Bezirken

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Bezirke Berlins vom 30. September 2008.

Bezirk Bevölkerung Männlich Weiblich
Mitte 329.326 169.376 159.950
Friedrichshain-Kreuzberg 269.767 137.989 131.778
Pankow 367.475 181.836 185.639
Charlottenburg-Wilmersdorf 317.803 150.304 167.499
Spandau 223.579 108.390 115.189
Steglitz-Zehlendorf 291.348 134.703 156.645
Tempelhof-Schöneberg 332.328 160.089 172.239
Neukölln 308.954 153.745 155.209
Treptow-Köpenick 239.471 116.686 122.785
Marzahn-Hellersdorf 248.696 123.007 125.689
Lichtenberg 259.087 127.921 131.166
Reinickendorf 242.036 116.101 125.935
Berlin 3.429.870 1.680.147 1.749.723

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg [14]

Einzelnachweise

  1. a b Berliner Mittelaltergruppe
  2. a b c Luisenstädtischer Bildungsverein: Artikel über Stadtgründung mit Quellenangaben
  3. a b c d e f Verein für die Geschichte Berlins
  4. a b c d e f Berlin-Chronik auf berlin.de
  5. a b c Luisenstädtischer Bildungsverein: zitiert aus Statistischem Jahrbuch der Stadt Berlin
  6. Berliner Stadtentwicklung ISBN 3-89542-100-6
  7. a b c Wolfgang Schneider: Berlin. Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und Weimar 1983
  8. Zeitschrift des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus, redigiert von dessen Direktor Dr. Ernst Engel, Verlag der Königlichen Geheimen Oberhofbuchdruckerei, Berlin 1862
  9. Wegweiser Demographischer Wandel 2020: Online-Präsentation der Daten
  10. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: [1]
  11. Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2007 – 2030, Sitzung des Senats am 17. Februar 2009
  12. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Melderechtlich registrierte Ausländer in Berlin am 31. Dezember 2007
  13. homepage des Intergrationsbeauftragten (Updated: Sat, 02 Jun 2007 21:55:05 GMT)
  14. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Literatur

Für spätere Bevölkerungszahlen dienen als Quellen:

  • Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848-1861
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Hrsg.): Bevölkerungsprognose für Berlin 2002-2020: Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin 2002-2020., Berlin 2004, ISBN 3-88961-189-3
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4

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