Bernterode (bei Worbis)

Bernterode (bei Worbis)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Bernterode (bei Worbis)
Bernterode (bei Worbis)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bernterode (bei Worbis) hervorgehoben
51.39861111111110.475833333333267Koordinaten: 51° 24′ N, 10° 29′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Eichsfeld-Wipperaue
Höhe: 267 m ü. NN
Fläche: 10,22 km²
Einwohner: 1328 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km²
Postleitzahl: 37355
Vorwahlen: 036074, 036076
Kfz-Kennzeichen: EIC
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 005
Adresse der Gemeindeverwaltung: Weststr. 2
37339 Breitenworbis
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hans-Joachim Lillpopp (CDU)

Bernterode (bei Worbis) ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Wipperaue. Bernterode gliedert sich in die zwei Ortsteile Bernterode-Ort und Bernterode-Schacht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1174 wird Bernterode erstmals als Bernesrout urkundlich erwähnt und gehört somit zu den ältesten Dörfern im Eichsfeld. Es gehörte bis zur Säkularisation 1802 zu Kurmainz. In den Jahren 1591, 1592 und 1601 werden die noch heute existierenden Gebäude Schwerdtsche Mühle, Templer-Haus und Baderscher Hof errichtet.

Die katholische Kirche St. Martin wurde 1605 erbaut, jedoch ist von dieser ursprünglichen Kirche nur der Turm erhalten, da 1866 das Kirchenschiff neu errichtet wurde. 1635/1636 forderte die Pest viele Todesopfer und in den darauffolgenden Jahren litt die Gemeinde unter dem Dreißigjährigem Krieg und den damit verbundenen Truppendurchmärschen und Einquartierungen.

1802 wurde das Eichsfeld mit Bernterode an Preußen übergeben und kam dann zum Königreich Westphalen. Ab 1815 war Bernterode Teil der preußischen Provinz Sachsen. 1822/1823 wird die heutige B 80 und 1867 die Eisenbahn (Haltestelle erst 1897) gebaut. 1905/1906 beginnt die Förderung des Schachtes Preußen und der Verwaltungssitz der Deutschen Kaliwerke AG wird nach Bernterode verlegt. 1907 wird eine Chlorkaliumfabrik in Betrieb genommen und 1911 die Haltestelle an der Halle-Kasseler Eisenbahn zum Bahnhof ausgebaut, von dem eine Anschlussbahn zum Schacht ausging. Im Ersten Weltkrieg fallen 52 Bernteröder. 1925 erhalten auch die evangelischen Bernteröder ein Gotteshaus auf dem Schacht.

Schacht Bernterode I

Nachdem 1931 die Kalischächte und die Chlorkaliumfabrik geschlossen wurden, begann man 1936] den Bau einer Heeresmunitionsanstalt und produzierte ab 1938 Munition. Auf dem Werksgelände an der B 80 wurde ein durch Stacheldraht umzäuntes Lager mit fünf Baracken errichtet, in denen seit 1943 200 Franzosen, dazu später Zwangsarbeiter aus der Ukraine und Russland sowie 50 italienische Militärinternierte untergebracht wurden, die schwerste Zwangsarbeit leisten mussten.[2] Mit der schlechten Kriegslage an allen Fronten und aufgrund des stetigen Rückzuges der deutschen Streitkräfte beschloss man im März 1945 die Särge Paul von Hindenburgs, dessen Frau, sowie der Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. von Preußen im Schacht einzumauern. Später kamen Fahnen und Standarten des kaiserlichen Heeres von 1914–18, Akten des Auswärtigen Amtes, des Katasteramtes Kassel, die Preußische Staatsgalerie, die Bibliothek von Sanssouci, der Hohenzollern-Kronschatz, wertvolles Porzellan und 271 Gemälde hinzu.

1945 bis 1949 gehörte der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und wurde ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Bernterode von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.

Datenquelle: Bernterode/Eichsfeld – Ein Dorf an der Wipper

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994 - 1.606
  • 1995 - 1.571
  • 1996 - 1.578
  • 1997 - 1.502
  • 1998 - 1.495
  • 1999 - 1.485
  • 2000 - 1.484
  • 2001 - 1.476
  • 2002 - 1.464
  • 2003 - 1.438
  • 2004 - 1.412
  • 2005 - 1.377
  • 2006 - 1.362
  • 2007 - 1.328
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Wappen

Das Wappen wurde am 29. März 1996 verliehen. Die Axt symbolisiert die Rodung des Orts, die Spindel die traditionelle Textilindustrie seit dem Mittelalter, die Wellen den Fluss Wipper.

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 29, ISBN 3-88864-343-0

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