Berliner Debatte Initial

Berliner Debatte Initial
Berliner Debatte Initial
Beschreibung Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal
Sprache deutsch
Verlag Selbstverlag
Erstausgabe 1990
Erscheinungsweise bis 2008 zweimonatlich, ab 2009 vierteljährlich
Verkaufte Auflage 550 Exemplare
Herausgeber Berliner Debatte Initial e.V.
Weblink www.berlinerdebatte.de
ISSN 0863-4564


Berliner Debatte Initial ist eine seit 1990 in Berlin erscheinende sozialwissenschaftliche Fachzeitschrift. Sie ist eine Kooperationspartnerin des Internetportals Linksnet.

Geschichte

Berliner Debatte Initial wurde 1990 im Ergebnisse der Umbrüche des Jahres 1989 von DDR-Sozialwissenschaftlern gegründet, die sich in besonderem Maße den Ideen von "Glasnost und Perestroika" verpflichtet fühlten. Sie hieß zunächst Initial – Zeitschrift für Politik und Gesellschaft und erschien in dem später abgewickelten Verlag Volk und Welt Seit 1992 wird die Zeitschrift durch den Verein „Berliner Debatte Initial e.V.“ (Präsident Peter Ruben) herausgegeben und durch die zu diesem Zweck von Redaktion und Verein gegründete gemeinnützige Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Forschung und Publizistik mbH (GSFP) verlegt. Seitdem heißt die Zeitschrift Berliner Debatte Initial - Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal. Die Zeitschrift hat keinen Chefredakteur. Das Redaktionsstatut bestimmt, daß es nur gleichberechtigte Redakteurinnen bzw. Redakteure mit Vetorecht gibt. Verantwortliche Redakteurinnen bzw. Redakteure organisieren und moderieren den Kommunikationsprozess, diese waren seit 1990 Günter Baumgart, Heide Damaschun, Rainer Land, Harald Bluhm, Hartwig Schmidt und Jan Wielgohs. Geschäftsführer der GSFP sind Erhard Crome und Rainer Land.

Deckblatt eines Heftes

Inhalt

Im Heft 4/1990 wurde das Selbstverständnis der Zeitschrift neu umrissen. Sie „sieht in der Wissenschaft getreu der Tradition der Aufklärung, die einst auch in Berlin eine Heimstatt hatte, das Allgemeine aller menschlichen An- und Einsichten, aus welcher besonderen Stellung, parteipolitischen Sicht oder weltanschaulichen Voraussetzung sie auch immer gewonnen werden.“ Initial sieht sich grundsätzlich antifaschistischen und demokratischen Zielen verpflichtet und will „keiner besonderen Partei das Wort reden, sondern ein sozialtheoretisches Forum sein, um wissenschaftliche Überlegungen unterschiedlicher Denkrichtungen zu ökonomischen, soziologischen, politischen, psychologischen, kulturellen und ökologischen Problemen des gesellschaftlichen Fortschritts zu erörtern“. Das Bekenntnis zur Aufklärung im Sinne eines modernen Verständnisses des Kantschen Vorhabens der Befreiung aus selbstverschuldeter Unmündigkeit war von Anfang an essentiell, wie auch der Bezug zur Evolutionstheorie und zu einem pragmatischen diskursiven Reformismus, verbunden mit dem Glauben, dass die Welt besser werden könnte. Die gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Umbrüche in Ostdeutschland und im Osten Europas waren und sind wichtige Themenfelder der Zeitschrift. Hinzu kommt eine breite Palette geisteswissenschaftlicher Themen – von Gemeinschaft und Gesellschaft über Krieg und Neid bis zum Marxschen Erbe, (wirtschaftlicher) Depression, Langen Wellen und dem Erbe Keynes’ – sowie regionaler – China, Indien, Israel, Europa – und kulturwissenschaftlicher Themen. Ein Spezifikum der Zeitschrift ist, dass sie über die gelegentliche Beobachtung des Massenzuschauersports hinaus seit 1995, d.h. seit dem Höhepunkt des sog. Deutschen Boxbooms mit dem ehemaligen DDR-Amateurboxer Henry Maske, wiederholt die Neuetablierung des Berufsboxsports in der deutschen Öffentlichkeit und ihrer Medienlandschaft (Presse, Film, Fernsehen und Buchpublikationen) kritisch begleitet hat. Berliner Debatte Initial ist zu Fragen der Zeit eine eigensinnige Stimme mit ostdeutschem Hintergrund und achtet zugleich darauf, nicht opportunistischen Zumutungen gängiger Zitatenkartelle erbötig sein zu müssen. Der Zustand der intellektuellen Freiheit und der wirtschaftlichen Eigenverantwortung bietet eine hohe institutionelle und konzeptionelle Unabhängigkeit, auch wenn die Finanzierung prekär bleibt.

Weblinks


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