Berlin-Rudow

Berlin-Rudow

Rudow
Ortsteil von Berlin

Berlin Neukölln Britz Buckow Buckow Gropiusstadt Rudow BrandenburgRudow auf der Karte von Neukölln
Über dieses Bild
Koordinaten 52° 25′ 0″ N, 13° 30′ 0″ O52.41666666666713.5Koordinaten: 52° 25′ 0″ N, 13° 30′ 0″ O
Fläche 11,8 km²
Einwohner 40.733 (30. Juni 2011)
Bevölkerungsdichte 3452 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Okt. 1920
Postleitzahlen 12353, 12355, 12357
Ortsteilnummer 0804
Verwaltungsbezirk Neukölln

Rudow [ˈʁuːdoː] ist ein Ortsteil im Bezirk Neukölln von Berlin. Früher gehörte auch die Gropiusstadt teilweise zu Rudow; seit dem 5. November 2001 ist sie als eigener Ortsteil ausgegliedert.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Rudow ist der südlichste Ortsteil des Bezirks Neukölln. Er grenzt im Norden an die Ortsteile Britz und Baumschulenweg, im Westen an Buckow und Gropiusstadt, im Osten an Johannisthal und Altglienicke sowie im Süden an die in Brandenburg liegenden Orte Schönefeld und Großziethen.

Geschichte

Rudow stellt eine der ältesten Siedlungen der Mark Brandenburg dar. In Akten und Urkunden gibt es unterschiedliche Schreibweisen des Ortsnamens, zum Beispiel Rüde, Rudau, Rüdow, Rhudow. Die Namen und die Dorfanlage weisen auf einen slawischen Ursprung hin, im Nordslawischen des 8. bis 14. Jahrhundert steht das rüdit sa vergleichbar mit dem Tschechischen rodit se für gebären.

Das aus einer Landgemeinde und einem Gutsbezirk bestehende Rudow hat eine komplizierte Siedlungsgeschichte. Urkundlich wird der Ort erstmals im Jahr 1373 genannt. Grabungsfunde lassen hingegen auf eine Gründung um das Jahr 1200 schließen. Die Form als fleckenartig erweitertes Straßendorf deutet auf das Zusammenwachsen verschiedener Siedlungskerne hin. Die Besitzverhältnisse waren sehr zersplittert, bis Rudow 1702 im Wesentlichen an das Amt Köpenick gelangte, von dem es 1811 zum Amt Mühlenhof kam.

Vermutlich auf die Söhne des Großen Kurfürsten ging eine um 1680 errichtete Schlossanlage zurück, die 1704 als eines der vornehmsten Lusthäuser des Königs bezeichnet wurde (Schloss Rudow). Geringe Reste des Komplexes sind im Haus Nr. 48 an der Prierosser Straße noch erhalten, allerdings durch eingreifende Veränderungen kaum noch zu erkennen. Mittelpunkt des Dorfes blieb die Dorfkirche, ein aus Feldsteinen ausgeführter rechteckiger Saalbau vom Ende des 13. Jahrhundert, der allerdings mehrfach – zuletzt 1909 – einschneidend verändert wurde und nach schweren Kriegszerstörungen 1954 seine heutige Form erhielt. Aus der Zeit um 1800 hat sich der charakteristische Dorfkrug Alt-Rudow 59–61 erhalten, während die wohlhabend gewordenen Bauern sich meist im letzten Drittel des 19. Jahrhundert aufwendige Wohnhausbauten errichten ließen. Ein anschauliches Beispiel hierfür liegt in der Köpenicker Straße 180.

Auch über die 1920 erfolgte Eingemeindung nach Groß-Berlin hinaus konnte Rudow seinen ländlichen Charakter im Wesentlichen bewahren. 1945 kam Rudow mit Neukölln zum amerikanischen Sektor. Die Abschnürung von West-Berlin durch die DDR verstärkte die verkehrsungünstige Randlage. Der Anschluss an die U-Bahn erfolgte erst mit dem Bau der Gropiusstadt. Seit der Grenzöffnung ist Rudow durch die Nähe zum Flughafen Schönefeld und den Anschluss an den Autobahnzubringer der A 113 zum Berliner Ring bei Altglienicke – insbesondere im Verlauf der Bundesstraße 179 über die Neuköllner Straße und Waltersdorfer Chaussee – erheblich vom Durchgangsverkehr belastet. Zudem sind die Rudower Felder als Stadterweiterungsgebiete für den Neubau von 1700–2000 Wohnungen vorgesehen. Zum Zeitpunkt der letzten West-Berliner Volkszählung 1987 hatte Rudow rund 48.000 Einwohner.

An der Grenze zu Treptow im Osten liegen am Teltowkanal einige Industrieanlagen, wie ein Holzheizkraftwerk der Firma EKT Energie und Kommunal-Technologie GmbH, das große Teile der Gropiusstadt mit Heizwärme und Warmwasser versorgt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist die aus einem Trümmerberg entstandene 70 Meter hohe Rudower Höhe am Glashütter Weg mit einer großen Rodelbahn. Vom alten Dorfkern zur Stadtgrenze am Klein Ziethener Weg verläuft das renaturierte Rudower Fließ. Den südlichsten Zipfel des Ortsteils – und des gesamten Bezirks Neukölln – bildet eine ehemalige Müllkippe, die nach der Umgestaltung zu einem Park den Namen Dörferblick erhielt.

Am nachstehenden Beispiel der „Kloster-Apotheke“ in Alt-Rudow sind die Veränderungen des Stadtbildes nachzuvollziehen:

Sehenswürdigkeiten

Parkanlagen

  • Rudower Fließ
  • Rudower Höhe
  • Dörferblick
  • Rudower Wäldchen
  • Espenpfuhl
  • Nordpark
  • Südpark
  • Landschaftspark Rudower Höhe (Ausgleichsfläche für A 113-Neubau)

Rudower Wäldchen

Im Jahre 1872 wurde das Rudower Wäldchen von Wildmeister Hugo Luther im Auftrag Kaiser Wilhelms I. angepflanzt. Rehe, Hasen und zahlreiche Vogelarten fanden sich bald in dem 600 Meter langen und bis 100 Meter breiten Gebiet ein. Durch den Bau der Gropiusstadt ging der Wildbestand ganz, der Vogelbestand stark zurück. Es wachsen unterschiedliche Laubbäume.

Sport

  • TSV Rudow 1888
  • CfL Berlin Hockey 1965
  • Rudower Kickers
  • Grün-Weiß Neukölln
  • Sportfreunde Neukölln Rudow
  • BFC Rudow 2006
  • Reiter-Verein Rudow e. V.

Schulen

  • Grundschule Am Fliederbusch
  • Matthias-Claudius-Grundschule
  • Clay-Oberschule
  • Schliemann-Grundschule
  • Hermann-von-Helmholtz-Oberschule
  • Michael-Ende-Grundschule
  • Hannah-Arendt-Gymnasium
  • Rose-Oehmichen-Grundschule

Weblinks

 Commons: Berlin-Rudow – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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