Berlin-Night-Express

Berlin-Night-Express

Die Georg Verkehrsorganisation GmbH (GVG) wurde am 28. Februar 1971 in Frankfurt am Main gegründet. Sie widmet sich dem Personenfernverkehr in Europa und wurde am 1. April 1994 als Eisenbahnverkehrsunternehmen zugelassen. Die GVG war nach der CityNightLine AG, der Westrail International (seit Mai 1999: Thalys International), der Cisalpino AG und der Metropolitan Express Train GmbH das fünfte Unternehmen, welches nach der 1994 eingeleiteten Bahnreform neben der Deutschen Bahn AG auf dem deutschen Schienenpersonenfernverkehrs-Markt agiert.

Berlin-Night-Express

Seit dem 24. September 2000 betreibt sie zusammen mit den SJ AB – dem schwedischen staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen – den einzigen direkten Reisezug zwischen Schweden und Deutschland. Der Schlaf- und Liegewagenzug fährt über Nacht von Malmö nach Berlin (Berlin-Night-Express, Zugnummer EN 211) und zurück (Skandinavia-Night-Express, Zugnummer EN 210). Zwischen Trelleborg und Sassnitz benutzen die beiden Züge dabei die so genannte Königslinie, eine Eisenbahnfähre über die Ostsee, welche von der Reederei Scandlines betrieben und mit den Schiffen FS Sassnitz und FS Trelleborg bedient wird. Zuvor hatte sich die Deutsche Bahn von dieser Relation zurückgezogen. Seit 2003 wurde die Verbindung jedoch etwas ausgedünnt, seither verkehren die beiden Züge nur noch in den Sommermonaten täglich, von März bis April und von September bis Anfang November hingegen nur noch dreimal wöchentlich, zwischen November und März sogar nur an wenigen ausgewählten Tagen. Seit der Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofes im Sommer 2006 beginnen und enden die Züge dort (früher war Berlin Ostbahnhof Start- und Endpunkt). Die Züge werden auf dem deutschen Streckenabschnitt von Elektrolokomotiven der Baureihe 109[1] gezogen, auf dem schwedischen Streckenabschnitt von SJ-Elektrolokomotiven der Rc-Reihe. Als Wagenmaterial kommen schwedische Schlaf- und Liegewagen zum Einsatz, normale Sitzplätze werden nicht angeboten (die Mitnahme von Fahrrädern ist ebenfalls nicht möglich).

Expansionsversuche

Die GVG hat mehrfach versucht, weitere Verbindungen im Schienenpersonenfernverkehr in das europäische Ausland aufzubauen. Folgende Versuche sind vor allem an der marktbeherrschenden Stellung der jeweiligen Staatsbahnen gescheitert:

  • Basel - Domodossola - Mailand: die italienische Staatsbahn Ferrovie dello Stato S.p.A (FS) hat im Zeitraum 1995 bis 2003 verhindert, dass die GVG Infrastrukturzugang, Fahrplantrassen und Traktionsleistungen erhält. Dieses Verhalten wurde von der EU-Kommission mit der Entscheidung vom 27. August 2003 untersagt.[2]
  • Mannheim - Paris: Für das Fahrplanjahr 2007 beantragte die GVG 2006 sechs Trassen bei DB Netz AG, die den Antrag aus rechtlichen und fahrplantechnischen Gründen ablehnte. Ein Nachprüfungsverfahren bei der Bundesnetzagentur wurde eingestellt.[3]

Einzelnachweise

  1. Siehe detaillierte Fahrzeugliste der GVG bei www.privat-bahn.de.
  2. Siehe Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Entscheidung vom 27. August 2003 in Bezug auf ein Verfahren nach Artikel 62 EG-Vertrag, (COMP/37.685 GVG/FS), PDF 41 Seiten.
  3. Siehe Deutscher Bundestag, Tätigkeitsberichte 2006 und 2007 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahn für den Bereich Eisenbahnen gemäß §14b, Abs. 4 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung, Drucksache 16/10460 vom 26. September 2008, S.23f, PDF 104 Seiten.

Weblinks


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