Berg (Starnberger See)

Berg (Starnberger See)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Berg
Berg (Starnberger See)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Berg hervorgehoben
47.967511.355833333333639
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Starnberg
Höhe: 639 m ü. NN
Fläche: 36,63 km²
Einwohner:

8.156 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 223 Einwohner je km²
Postleitzahl: 82335
Vorwahl: 08151
Kfz-Kennzeichen: STA
Gemeindeschlüssel: 09 1 88 113
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Ratsgasse 1
82335 Berg
Webpräsenz: www.gemeinde-berg.de
Bürgermeister: Rupert Monn (EUW)
Lage der Gemeinde Berg im Landkreis Starnberg
Ammersee Starnberger See Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Landkreis Fürstenfeldbruck Landkreis Landsberg am Lech Landkreis München Landkreis Weilheim-Schongau München Andechs Berg (Starnberger See) Feldafing Gauting Gilching Herrsching am Ammersee Inning am Ammersee Krailling Pöcking Seefeld (Oberbayern) Starnberg Tutzing Weßling Wörthsee (Gemeinde)Karte
Über dieses Bild
Der Starnberger See mit anliegenden Ortschaften
Votivkapelle in Berg am Starnberger See
Joseph Albert: Schloss Berg am Starnberger See, um 1886
Geburtshaus von Oskar Maria Graf
Leoni (um 1900)
Heinz Rühmanns Grab in Aufkirchen

Berg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg und liegt am Ostufer des Starnberger Sees.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Berg hat 14 Ortsteile. Dies sind Aufhausen, Aufkirchen, Allmannshausen, Assenhausen, Bachhausen, Berg, Farchach, Harkirchen, Höhenrain, Kempfenhausen, Leoni, Martinsholzen, Mörlbach und Sibichhausen.

Geschichte

Der Ort wurde 822 erstmals urkundlich als perge cum basilica (Althochdeutsch/Vulgärlatein Berg mit Kirche) erwähnt. Prähistorische Funde legen nahe, dass es bereits germanische Siedlungen gab.

Mit der Gemeinde Aufkirchen kam es zur Bildung der Berger Hofmark im 15. Jahrhundert, deren Besitzer die reichen Patrizierfamilien Ligsalz und Hörwarth aus München waren.

Im 17. Jahrhundert begann der Einfluss der Wittelsbacher auf das Fischer- und Bauerndorf. Der Kurfürst Ferdinand Maria erwarb ein Grundstück am See, auf dem Schloss Berg errichtet wurde, das bis heute im Familienbesitz der Wittelsbacher ist.

Ludwig II. nutzte das Schloss als Sommerresidenz. Dort waren beispielsweise die Kaiserinnen von Russland und Österreich zu Besuch. Auf Vorschlag von Hanns Johst, dem Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, wurde Galeazzo Ciano, italienischer Außenminister unter Mussolini von den Nazis im Spätsommer 1943 mit seiner Familie in Allmannshausen untergebracht. Der Große Faschistische Rat hatte zuvor kurzfristig Mussolini entmachtet, und man befürchtete die Verfolgung all derer, die gegen ihn gestimmt hatten. Die Villa gehörte zum Besitz des Freiherrn von Wittgenstein und stand damals unter staatlicher Verwaltung.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges, am 26. April 1945, trieben SS-Männer 6887 Häftlinge des KZ Dachau auf einem Todesmarsch in Richtung Süden, bei dem jeder zweite Häftling durch Entkräftung oder Mord ums Leben kam. Weil sich der Marsch durch die Gemeinde Berg bewegt hatte, wurde im Ortsteil Aufkirchen an der Straße nach Wolfratshausen eine Bronzeskulptur zum Gedenken an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft errichtet.[2]

Eingemeindungen

Aufkirchen und Leoni wurden schon 1808 Teil der Gemeinde Berg. 1937 wurde Kempfenhausen eingemeindet und im Zuge der Gebietsreform kamen 1975 Bachhausen und Höhenrain, die bis dahin zum Landkreis Wolfratshausen gehörten, zur Gemeinde Berg.

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat
Jahr CSU SPD Grüne FDP/Pf EUW BG ÜP QUH gesamt Wahlbeteiligung in %
2008 4 3 1 1 4 2 1 4 20 57,7
2002 5 3 1 1 5 4 1 0 20 61,3

EUW = Einigkeit Unabhängige Wählergruppe für die Gemeinde Berg
BG = Bürgergemeinschaft
ÜP = Überparteiliche Wähler
QUH = quer-unabhängig-heimatverbunden

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Votivkapelle

Die zu Ehren von Ludwig II. errichtete Votivkapelle liegt im Wald oberhalb der Stelle, wo die Leiche des Königs im See, am Pfingstsonntag, 13. Juni 1886, gefunden worden ist. 1887 stiftete seine Mutter Königin Marie eine Totenleuchte, die später in die Treppenanlage integriert wurde. Den Grundstein der Kapelle legte der Prinzregent Luitpold am 10. Todestag des Königs im Juni 1896. Vier Jahre später konnte die im neuromanischen Stil gebaute Kirche eingeweiht werden. Entworfen hatte sie der ehemalige Architekt des Königs Hofoberbaurat Julius Hofmann.

Noch heute treffen sich „Königstreue“ und „Monarchiefreunde“ jährlich am Todestag des Königs zu einem Gedenkgottesdienst in der Votivkapelle.

Schloss Berg

Hauptartikel: Schloss Berg (Bayern)

Bismarckturm

Im Ortsteil Assenhausen befindet sich ein von 1896 bis 1899 von Theodor Fischer erbauter Bismarckturm.[3]

Kultur

  • Aufkirchner Dorfbühne
  • Christian-Jutz-Volkssternwarte Berg e.V.
  • Haus Buchenried, Bildungs- und Seminarzentrum der Münchner Volkshochschule, Assenbucher Straße 45, Berg-Leoni
  • Kulturverein Berg e.V.
  • Schulmuseum im Alten Schulhaus in Aufkirchen

Wirtschaft und Infrastruktur

Tourismus

Sowohl Berg (Ortsteil am See) als auch Leoni sind Anlegepunkte der Fahrgastschiffe der Bayerischen Seenschiffart am Starnberger See. Durch beide Ortsteile führen Fahrrad- und Wanderwege.

Bekannte Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Berg am Starnberger See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 120
  3. Der Bismarck-Thurm am Starnberger See.. In: Neue Freie Presse, 2. Juli 1899, S. 6 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

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