Überetscher Bahn

Überetscher Bahn
46.41777777777811.251111111111
Bozen–Kaltern
Strecke der Überetscher Bahn
Streckenlänge: 17,3 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 650 V =
Maximale Neigung: 31,3 
Minimaler Radius: 150 m
Legende
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Brennerbahn von Innsbruck
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0,000 Bozen 266 m s.l.m.
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Brennerbahn nach Verona
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Straßenbahn nach Leifers
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Talfer
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Rombrücke 261 m s.l.m.
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Reschenbrücke 248 m s.l.m.
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von Bozen
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4,400 nach Meran
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Etsch
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Sigmundskron
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Eppan-Girlan 402 m s.l.m.
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Montiggl
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Planitzing
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14,974
0,000
Kaltern 408 m s.l.m.
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1,360 Salegg-Mitterdorf
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2,133 Sankt Anton 509 m s.l.m.
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Standseilbahn zum Mendelpass

Die Überetscher Bahn war eine insgesamt gut 17 Kilometer lange, eingleisige, elektrifizierte, normalspurige Südtiroler Eisenbahnbahnlinie, die von Bozen nach Kaltern und weiter bis zur Talstation der Mendelbahn in St. Anton fuhr.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Trasse zweigte gleich nach dem Bahnhof Bozen ab, und verlief, nachdem sie über eine Brücke die Talfer überquert hatte, den Eisack entlang. Bis kurz vor dem Bahnhof Sigmundskron teilte sie sich die Strecke auf einer Länge von 4,351 km mit der Bahnstrecke Bozen–Meran. Nach der Abzweigung und einer Brücke über die Etsch schmiegte sich die Bahn bei Frangart durch zwei kurze Tunnel den Hang entlang, um schließlich auf die Hochebene zu gelangen. Hier gab es die zwei Bahnhöfe Eppan und Kaltern. Kurz vor dem Bahnhof Kaltern gab es zudem eine Weiche, die einen Anschluss zur Talstation der Mendelbahn garantierte. Diese seltsame Streckenführung führte dazu, dass die Züge zuerst in den Bahnhof Kaltern einfuhren und nach dem Halt zurücksetzen mussten, um bis Sankt Anton weiterzufahren.

Geschichte

Die Bahn wurde 1898 gebaut, um das Überetsch zu erschließen. Einerseits war es durch die Bahn leichter, Güter zu transportieren, andererseits war der Fremdenverkehr leichter in die Orte zu bekommen.

Ein besonderer Aspekt diese Bahn war, dass sie wenige Jahre nach ihrer Erbauung, 1911, von Dampf- auf Elektrobetrieb umgestellt wurde. Es gibt dazu in der altösterreichischen Eisenbahngeschichte nur sehr wenige Parallelen. Die meisten elektrisch betriebenen Lokalbahnen waren dies seit ihrer Erbauung, "Vorphasen" mit Dampfbetrieb gab es nur in seltenen Fällen.

Ab 1935 erfolgte die Stromversorgung zwischen Bozen und Sigmundskron statt über eine Oberleitung mit einer seitlich verlaufenden Stromschiene, da die italienische Staatsbahn die Strecke nach Meran mit einem anderen Stromsystem ausrüstete.

Der Passagierdienst endete am 1. August 1963, die Gesamtstilllegung erfolgte zum 1. Mai 1971.

Güterverkehr

Der Güterverkehr spielte auf der Überetscher Bahn eine wichtige Rolle. Schließlich wollte man die lokalen Exportgüter Obst und Wein exportieren, ohne die Waren mit Karren nach Bozen zu bringen und dort umzuladen. Durch die Weintransporte wurde die Bahn im Volksmund scherzhalber auch "Lepsbahnl" genannt.

Geplante Neuerrichtung

Nachdem die Trasse viele Jahre dem Verfall überlassen worden war, wurde vor kurzem die gesamte Strecke in einen Radweg umgebaut. Heute erfreut sich dieser eines großen Zuspruchs von der lokalen Bevölkerung und den Touristen. Gleichzeitig sind aber auch Stimmen laut geworden, die die Bahn zurückfordern, um den alltäglichen Pendlerstau in die Stadt Bozen zu mindern. Auf Grund dieser Stimmen wurde im Auftrag der Gemeinden Eppan, Kaltern, und Bozen in Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Die Studie ergab, dass eine Tram von Bozen nach Kaltern theoretisch baubar wäre. Die Baukosten würden zwischen 230 und 250 Millionen Euro liegen.

Die Bahn würde im Viertelstundentakt auf der gut 15 km langen Trasse verkehren. Dadurch könnten die Pendlerstaus stark reduziert werden.[1]

Im März 2010 wurde neuer Wind in das Projekt geblasen, als die Leitner AG das Konzept einer MiniMetro vorschlug, wie bereits in Perugia umgesetzt. Die MiniMetro soll im Sieben-Minuten-Takt von Kaltern nach Bozen (Sigmundskron) auf einer rund 9,6 Kilometer langen und teilweise unterirdischen Trasse verkehren. Die erste Bahn würde von Kaltern nach Sigmundskron fahren, die zweite Bahn würde von dort dann zum Verdi-Platz (etwa 5 km) fahren. Insgesamt wäre man dann etwa 36 Minuten (20 Minuten Kaltern-Sigmundskron und 16 Minuten Sigmundskron-Verdi-Platz) unterwegs. Das Projekt der Leitner AG würde insgesamt etwa 196 Millionen Euro (inklusive einer Umlaufbahn von der EURAC zur Seilbahn Jenesien) kosten. Die jährlichen Betriebskosten würden ca. 9,5 Mio Euro betragen.[2]

Erhaltene Fahrzeuge

Das Technische Museum Wien besitzt eine Originaldampflok der Überetscher Bahn - allerdings in einem späteren Umbauzustand als Stollenlokomotive mit verkleinertem Führerhaus. Die Lokomotive befindet sich derzeit in Graz, wo sie für eine öffentliche Aufstellung in Bärnbach restauriert wird.

Galerie

Literatur

  • Werner Duschek, Walter Pramstaller, u. a.: Local- und Straßenbahnen im alten Tirol. Eigenverlag Tiroler Museumsbahnen, Innsbruck 2008.
  • Alexander von Egen, Arnold Dissertori, Martin Sölva; Verein für Kultur und Heimatpflege Kaltern (Hrsg.): Die Mendelbahn in Kaltern. Athesia, Bozen 1988, ISBN 88-7014-492-5.

Weblinks

 Commons: Überetscher Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Machbarkeitsstudie Website der Stadtgemeinde Bozen, aufgerufen am 6. Juni 2010
  2. Vorstellung des Projektes der Leitner AG Website der Autonomen Provinz Bozen, aufgerufen am 6. Juni 2010

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