Österreichische Benediktinerkongregation

Österreichische Benediktinerkongregation

Die Österreichische Benediktinerkongregation unter dem Titel der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau Maria (lat.: Congregatio Austriaca Beatae Mariae Virginis Immaculatae, Ordinis Sancti Benedicti) ist eine monastische Kongregation, eine Vereinigung selbstständiger Benediktinerklöster. Unter Wahrung der Selbstständigkeit der einzelnen Klöster will die Kongregation die Grundsätze der Solidarität und Subsidiarität in geistlicher, personeller, finanzieller und organisatorischer Hinsicht verwirklichen.

Inhaltsverzeichnis

Mitglieder

in Klammern das Jahr der Gründung bzw. der Umwandlung in ein Benediktinerkloster

  1. Erzabtei St. Peter, Salzburg (696)
  2. Abtei Kremsmünster (777)
  3. Abtei Michaelbeuern (785)
  4. Abtei Lambach (1056)
  5. Abtei Admont (1074)
  6. Abtei St. Lambrecht (vor 1076)
  7. Abtei Melk (1089)
  8. Abtei St. Paul (1091)
  9. Abtei Göttweig (1094)
  10. Abtei Seitenstetten (1112)
  11. Abtei Altenburg (1144)
  12. Schottenabtei, Wien (1155)
  13. Priorat Gut Aich (2004)
  14. Priorat Maria Roggendorf (2005)

Geschichte

Die Österreichische Benediktinerkongregation wurde 1617 gegründet und erhielt am 3. August 1625 durch das Apostolische Schreiben „In supremo apostolatus solio“ von Papst Urban VIII. die päpstliche Bestätigung, die 1630 erneuert wurde. Diese „Congregatio Austriaca“ umfasste alle in Österreich ober und unter der Enns gelegenen Abteien, nämlich Melk, Kremsmünster, Göttweig, Lambach, Schottenabtei, Garsten, Altenburg, Mondsee, Seitenstetten, Gleink und Klein-Mariazell. Für die in der damaligen Erzdiözese Salzburg gelegenen Abteien St. Peter, Admont, Ossiach, St. Paul in Kärnten, Michaelbeuern, St. Veit an der Rott und Seeon wurde 1641 die Salzburger Kongregation gegründet.

Unter Papst Leo XIII. wurden am 23. August 1889 diese zwei Kongregationen als „Marien-“ und als „Josephs-Kongregation“ erneuert. Papst Pius XI. fasste am 8. Dezember 1930 durch das Breve „Anno Domini 1888“ die österreichischen Abteien in einer einzigen Kongregation zusammen.

Struktur

Oberstes Gremium der Österreichischen Benediktinerkongregation ist das Generalkapitel, das zumindest alle drei Jahre zusammentritt; in ihm sind die Klöster jeweils durch den Abt und einen gewählten Delegierten vertreten. Zu den Aufgabe des Generalkapitels gehört, die Richtlinien des klösterlichen Lebens der jeweiligen Zeit anzupassen, die Konstitutionen zu erstellen und die Kongregationsleitung zu wählen. Der Leiter (supremus moderator) der Österreichischen Benediktinerkongregation ist der Abtpräses; zur Zeit Abt Christian Haidinger, Altenburg, gewählt am 18. November 2009. Zu den Aufgaben des Abtpräses gehören u. a. die Leitung von Generalkapitel und Äbtekonferenz, der Vorsitz bei Abtwahlen, die Durchführung der Visitationen, die Leitung des Kollegs St. Benedikt in Salzburg (Studienhaus). Er wird dabei von seinem durch das Generalkapitel gewählten Rat unterstützt, der aus zwei Äbten und zwei Mönchsdelegierten besteht. Das Zusammenwirken der Klöster in der Kongregation drückt sich in der Äbtekonferenz aus, durch den Wirtschaftsrat der Kongregation, die Monastische Kommission, die Magisterkonferenz, Arbeitskreise, durch die gemeinsame Publikation des Direktorium für den Gottesdienst und durch das Informationsblatt „Füreinander“.

Siehe auch: Benediktinische Konföderation

Abtpräsides der Österreichischen Benediktinerkongregation

Kongregation v. hl. Joseph (1889–1930) („Josephskongregation“)
  • Romuald Horner, 1889–1901 (St. Peter)
  • Willibald Hauthaler, 1901–1922 (St. Peter), im Amt verstorben
  • Leo Maria Treuinfels, 1922–1925 als Vize-Präses (Marienberg)
  • Petrus Klotz, 1925–1930 (St. Peter)
Kongregation v. d. Unbefleckten Empfängnis (1889–1930) („Immakulatakongregation“)
  • Adalbert Dungel, 1889–1921 (Göttweig)
  • Amand Oppitz, 1921–1930 (Schottenstift)
Kongregation v. d. Unbefleckten Empfängnis (seit 1930) (Zusammenschluss der beiden Vorigen)

Literatur

  • Die Satzungen der Österreichischen Benediktinerkongregation, 2006
  • Clemens Lashofer: Die Österreichische Kongregation (ab 1625), in: Ulrich Faust - Franz Quarthal (Bearb.): Die Reformverbände und Kongregationen der Benediktiner im deutschen Sprachraum (=Germania Benedictina 1), St. Ottilien 1999, ISBN 3-8306-6994-1, S. 545-566
  • Clemens Lashofer: Die Österreichische Kongregation von der Unbefleckten Empfängnis (1889 bis 1930), in: ebd. S. 731-754
  • Clemens Lashofer: Die Österreichische Kongregation von der Unbefleckten Empfängnis (ab 1930), in: ebd. S. 833-864

Weblinks


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