Österbotten

Österbotten
Landskapet Österbotten
Pohjanmaan maakunta
Wappen Karte
Wappen Lage in Finnland
Basisdaten
Staat: Finnland
Gemeinden: 17
Verwaltungssitz: Vaasa
Fläche: 7.932 km²
davon Land: 7.749 km²
Einwohner: 175.985 31. Dez. 2008
Bevölkerungsdichte: 22,7 Einwohner je km²

Österbotten [ˈœstərˌbɔtən] (schwed.), finn. Pohjanmaa [ˈpɔhjɑnmɑː] (deutsch auch Ostbottnien), ist eine Landschaft (maakunta) in Finnland. Die heutige Verwaltungsregion umfasst nur einen sehr kleinen Teil der gleichnamigen historischen Landschaft, die zusätzlich die heutigen Regionen Südösterbotten, Mittelösterbotten, Nordösterbotten, Kainuu sowie den südlichen Teil Lapplands (Peräpohjola) einschloss. Die heutige Landschaft Österbotten benennt dagegen nur den kleineren, überwiegend schwedischsprachigen Küstenstreifen nördlich und südlich der Stadt Vaasa. Die Fläche der Region beträgt 7.932 km², die Einwohnerzahl liegt bei rund 175.000.

Vaasa (schwed. Vasa) ist mit knapp 60.000 Einwohnern der Hauptort der Region und Sitz einer zweisprachigen Universität. Hier an der schmalsten Stelle des Bottnischen Meerbusens, dem Kvarken, ist es nicht weit nach Schweden. Es gibt eine Fährverbindung ins 80 km entfernte Umeå.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ausdehnung des historischen Österbotten

Der schwedische Name Österbotten bezeichnet analog zu Västerbotten und Norrbotten das Gebiet östlich des Bottnischen Meerbusens. Österbotten war bereits in der Steinzeit besiedelt, das Fehlen von archäologischen Funden aus der späten Eisenzeit könnte aber darauf hinweisen, das das Gebiet zwischen dem 9. und 11.–12. Jahrhundert unbesiedelt war. Die schwedischsprachige Bevölkerung ließ sich ab dem 13. Jahrhundert an der Küste Österbottens nieder. Die historische Landschaft Österbotten bestand bis 1775, als sie in die Provinzen Vaasa und Oulu aufgeteilt wurde.

Die Geschichte des Küstenstreifens um Vaasa ist stark durch den Kontakt zu Schweden geprägt (dessen Teil Finnland bis 1809 war). Seit dem 14. Jahrhundert landeten hier die Seefahrer aus Mittelschweden. 1606 gründete der schwedische König Karl IX. die Stadt Vaasa, die nach dem schwedischen Königsgeschlecht benannt wurde. Schiffbau und Handel (insbesondere mit Teer) spielten eine wichtige Rolle.

Die alteingebrachte Einteilung Finnlands in Landschaften wurde 1994 offiziell institutionalisiert. Die Landschaft trug Anfangs den Namen „Küstenregion Vaasa“ (Vasa kustregion / Vaasan rannikkoseutu), 1998 wurde sie umbenannt in Österbotten / Pohjanmaa. Damit setzte sich die finnische Regierung über eine Empfehlung des für die Pflege der in Finnland gesprochenen Sprachen zuständigen Forschungsinstituts hinweg, das die Namensform „Küsten-Österbotten“ (Kustösterbotten / Rannikko-Pohjanmaa) vorschlug, um eine Verwechslung der heutigen Landschaft mit dem weitaus größeren historischen Österbotten zu vermeiden.

Wappen

Beschreibung: In Rot eine goldene Wasa-Garbe und darüber das goldene Schildhaupt mit vier (2;2) roten flüchtenden Hermelinen.

Geografie und Bevölkerung

Die Landschaft Österbottens ist sehr flach und wird von vielen Flüssen durchschnitten. Die Flussebenen sind fruchtbar und werden daher intensiv landwirtschaftlich genutzt. Weil durch die Landhebung an der Küste der Höhenunterschied zwischen Flussmündungen und Oberläufen geringer wird, kommt es im Frühjahr oft zu größeren Überschwemmungen.

Die heutige Landschaft Österbotten umfasst den schwedischsprachigen Teil der historischen Landschaft. Heute sprechen 51,2 % der Einwohner Österbottens Schwedisch und 45,5 % Finnisch als Muttersprache.[1] Die Grenzen zwischen schwedisch- und finnischsprachigen Gegenden sind auf dem Land relativ scharf, während die Städte an der Küste durch den Zuzug aus anderen Landesteilen zweisprachig sind.

Gemeinden

In Österbotten gibt es 16 Gemeinden, von denen sechs den Status einer Stadt haben (fettgedruckt). Drei Kommunen (Korsnäs, Larsmo und Närpes) sind rein schwedischsprachig, weitere drei (Isokyrö, Laihia und Vähäkyrö) sind rein finnischsprachig. Die übrigen Kommunen sind zweisprachig, wobei acht von ihnen Schwedisch und zwei Finnisch als Mehrheitssprache haben. In der Liste ist der Name in der Mehrheitssprache als erster angegeben. Einwohnerzahlen zum 31. Dezember 2008.[2]

  1. Isokyrö (4.991)
  2. Jakobstad (Pietarsaari) (19.667)
  3. Kaskinen (Kaskö) (1.478)
  4. Korsholm (Mustasaari) (18.112)
  5. Korsnäs (2.219)
  6. Kristinestad (Kristiinankaupunki) (7.262)
  7. Kronoby (Kruunupyy) (6.716)
  8. Laihia (7.692)
  9. Larsmo (4.651)
  10. Malax (Maalahti) (5.549)
  11. Närpes (9.505)
  12. Nykarleby (Uusikaarlepyy) (7.429)
  13. Pedersöre (Pedersören kunta) (10.757)
  14. Vaasa (Vasa) (58.597)
  15. Vähäkyrö (4.732)
  16. Vörå (Vöyri) (6.628)

Quellenangaben

  1. Stand 31. Dezember 2008; Quelle: Tilastokeskus (finnisches Statistikamt).
  2. Väestörekisterikeskus (finnisches Bevölkerungsregister): Suomen asukasluku vuodenvaihteessa 2008-2009.

Weblinks

 Commons: Ostrobothnia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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