Ölkraftwerk

Schema eines Ölkraftwerkes

Ein Ölkraftwerk ist ein Dampfkraftwerk, das zur Dampferzeugung Erdöl verfeuert.

Wegen des hohen Ölpreises und des vergleichsweise niedrigen Wirkungsgrades ist diese Bauart heute unüblich; sie wird nur noch vereinzelt als Reserve für Spitzenlastzeiten benutzt. Eine Ausnahme bilden die ölfördernden Länder: Hier werden Ölkraftwerke weiterhin auch für die Grundlast eingesetzt, im Nahen Osten neben der Stromerzeugung auch zur Meerwasserentsalzung. Die dortigen Kraftwerksblöcke können Leistungen von 1000 Megawatt erreichen.

Kleinere Ölkraftwerke werden mit Dieselmotoren betrieben und haben Leistungen bis etwa 10 Megawatt. Sie dienen in erster Linie zur Notstromversorgung.

Eine Sonderbauform des Ölkraftwerkes ist die Ausstattung mit einer öl-gefeuerten Gasturbine als Gasturbinen- oder GuD-Kraftwerk.

Das einzige Ölkraftwerk der Schweiz – nämlich das Wärmekraftwerk Chavalon oberhalb von Vouvry (VS) – war von 1965 bis 1999 in Betrieb. Der Umbau in ein Gaskraftwerk wurde im September 2009 genehmigt.^[1] Allerdings haben Umweltverbände Beschwerde gegen die Genehmigung eingelegt: Sie halten den vorgesehenen Standort für ungeeignet, weil die große Abwärmemenge des Kraftwerks fernab von Städten und Industrie nicht genutzt werden könne. Das Kraftwerk werde außerdem jährlich 750.000 Tonnen CO₂ ausstoßen.^[2]

Einzelnachweise

1. ↑ EOS erhält von Gemeinde Vouvry Bewilligung für Kraftwerksbau. handelszeitung.ch (17. September 2009). Abgerufen am 8. Mai 2011.
2. ↑ Handelszeitung: http://www.handelszeitung.ch/artikel/Unternehmen-AWP_KORR_Pro-Natura-und-WWF-rekurrieren-gegen-Gaskraftwerk-Chavalon_621828.html, 15. Oktober 2009 (Link nicht mehr abrufbar)