Île Verte

Île Verte
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Île Verte (Frankreich)
Île Verte
Île Verte
Satellitenbild der Inselgruppe Bréhat mit der Île Verte

Die Île Verte (Aussprache „il vɛʀt“, frz. für Grüne Insel) ist eine kleine bretonische Insel der Bréhat-Inseln im französischen Département Côtes-d’Armor.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Île Verte liegt im Südwesten der Inselgruppe Bréhat, in der Nähe der Flussmündung des Trieux, gegenüber dem kleinen Küstenort Loguivy-de-la-Mer (Gemeinde Ploubazlanec). Unmittelbar im Westen der Insel verläuft die Fahrrinne vom Trieux zum offenen Meer.

Der höchste Punkt der Insel ist offiziell etwa 16 Meter hoch (tatsächlich stark gezeitenabhängig); die Insel ist etwa 430 Meter lang und 200 Meter lang. Im Nordosten der Insel wird bei Niedrigwasser ein kleiner Sandstrand frei. Die Insel hat keinen Hafen; im Süden, Westen und Osten läuft das Ufer allerdings relativ flach aus, so dass kleinere Boote an den Steinstrand gezogen werden können. Ein etwas geschützter, aber noch immer ausreichend tiefer Ankerplatz liegt im Süden der Insel, in der Einfahrt zu einem Kanal zur Île de Bréhat im Osten.

Die Île Verte liegt in einem Gebiet mit starkem Tidenhub (Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser). Bei Niedrigwasser fallen deswegen Verbindungen zu drei größeren Felsgruppen im Südwesten, Norden und Osten der Insel frei, die bei Hochwasser wieder überflutet werden. Aufgrund der Tiden herrschen um die Insel außerdem im Tidenrhythmus starke Strömungen.

Besiedlung und Nutzung

Die Insel war seit dem Mittelalter bewohnt, als eine Gruppe von Mönchen jenen Ort besiedeln wollte, an der im fünften Jahrhundert der Heilige Budoc (oft auch Saint-Budoc) gewohnt hatte. Da sie annahmen, Budoc habe auf der Île Verte gelebt, errichteten sie hier ein kleines Kloster und bauten Obst und Früchte an; tatsächlich hatte Budoc allerdings jenseits der Île de Bréhat auf der Île de Lavrec, etwa dreieinhalb Kilometer im Osten der Île Verte, gelebt.

Im 5. und 6. Jahrhundert gab es nach verbreiteter Darstellung deshalb ein Kloster mit 14 Zellen auf der Insel. Hier soll der um 455 geborene Heilige St. Winwaloe oder Gwenaloe gelebt haben; im Kloster wohnte zeitweilig auch der Heilige Guenolé de Landevennec, der spätere Gründer des Klosters Landevennec bei Brest (Westbretagne); am 9. Dezember 532 soll Guenolé de Landevennec auf Île Verte Nachfolger von Budoc geworden sein.[1] Vereinzelt wurde jedoch der Wahrheitsgehalt der Darstellung über das frühe Kloster – ebenso wie die Behauptungen anderer Klöster aus der gleichen Zeit) – angezweifelt, da die Ruinen bisher nicht archäologisch untersucht worden sind.[2] Vom 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts lebte eine Familie auf der Insel und setzte die Landwirtschaft fort.

Seit 1973 ist die Insel einer der Stützpunkte der berühmten französischen Segelschule les Glénans. Das einzige moderne Haus auf der Insel wurde von der Segelschule in den Resten des Klosters errichtet; es beherbergt heute einen Ess- und Gemeinschaftsraum sowie die Küche. Ansonsten stehen auf der Insel nur noch ein kleiner, großenteils unterirdischer Geräteraum und eine Baracke für die Duschen; die Segelkursteilnehmer und -betreuer sind in großen Zelten untergebracht.

Während der Segelsaison werden auf der Île Verte vor allem Jugendliche untergebracht, und die Insel wird nach französischem Recht zur Erholungszone für Minderjährige erklärt. In dieser Zeit darf nur der Küstenstreifen unterhalb der Hochwassergrenze (Litoral) betreten werden; der Zugang zur übrigen Insel ist für Erwachsene, die nicht die Segelkurse betreuen, nach französischem Recht verboten. Außerhalb der Saison ist die Insel nicht bewohnt.

Im Nordwesten der Insel werden in geringer Entfernung vom Ufer Algen gezüchtet.

Einzelnachweise

  1. Jean-Michel Dossogne. Saint Guenolé de Landevennec, abbé, auf den Internetseiten von home.scarlet.be (frz.; abgerufen 26. Mai 2007)
  2. Christian Lassure (1994). Un mythe encore à l'œuvre: Les "ermitages" celtiques du "temps des saints". éditorial de L'architecture vernaculaire, Bd. 18; Abdruck auf tal.univ-paris3.fr (frz.; 26. Mai 2007)

Weblinks


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