Ärger im Paradies

Ärger im Paradies
Filmdaten
Deutscher Titel Ärger im Paradies
Originaltitel Trouble in Paradise
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1932
Länge 83 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Ernst Lubitsch
Drehbuch Samson Raphaelson nach dem Stück Becsuletes Megtalalo von Aladar Laszlo
Produktion Ernst Lubitsch für Paramount
Musik Leo Robin
W. Franke Harling
Kamera Victor Milner
Besetzung

Ärger im Paradies ist eine US-amerikanische Filmkomödie des Regisseurs Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1932. Das Drehbuch basiert sehr lose auf Episoden aus dem Leben des bekannten Betrügers Georges Manolescue.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Gaston und Lily sind zwei Diebe und Betrüger, die sich zufällig in Venedig kennenlernen, als sie sich gegenseitig auszurauben versuchen. Sie verlieben sich ineinander und beschließen, fortan zusammenzuarbeiten. In Paris haben sie es auf Mariette Colet abgesehen, der Erbin von Cole and Company, einer berühmten Parfümerie. Eines Abends in der Oper stiehlt Gaston die juwelenbesetzte Handtasche von Mariette. Diese setzt eine Belohnung für den ehrlichen Finder in Höhe von 20.000 Francs aus. Gaston erscheint bei Mariette unter dem Namen Monsieur LaValle. Der charmante Finder kritisiert Mariette dafür, intime Korrespondenz offen in der Handtasche zu tragen.

If I were your father, which fortunately I am not and you made any attempts to handle your own business affairs, I would give you a good spanking. In a business way of course.

Mariette fragt sehr interessiert

What would you do if you were my secretary?

Monsieur LaValle, alias Gaston, erwidert trocken

The same thing.

Die Antwort von Mariette ist kurz:

You’re hired!

Beide beginnen eine Affäre und Mariette entwickelt eine echte Zuneigung für den charmanten Sekretär. In der Zwischenzeit erhält sie, angestachelt von der Konkurrenz, Heiratsanträge von zwei, im wahrsten Sinne, alten Verehrern. Sie weist zunächst Francois Filiba ab:

You see Francois, marriage is a beautiful mistake which two people make together. But with you Francois, I think it would be a mistake.

Mit der gleichen Offenheit lehnt sie den Antrag des Bürgermeisters ab.

Don’t be downhearted, Major. You’re not the only one I don’t love.

Nach einiger Zeit findet Mariette die wahre Identität von Gaston heraus. Sie weiß um seine Liaison mit Lily und verzichtet großherzig auf eine Anzeige. Zum Abschied fragt sie Gaston, alias Monsieur Le Valle

Do you know what you’re missing?

Gaston lächelt, öffnet den Verschluss des berühmten Perlenkolliers von Mariette und lässt es in seine Tasche gleiten. Mariette erwidert freundlich

That’s what you’re missing...your gift for her.....With compliments from Colet and Company.

Der Film endet mit Gaston und Lily, die mehr oder weniger glücklich in die Zukunft blicken.

Hintergrund

Ernst Lubitsch war seit Mitte der1920er zum einem der bekanntesten Regisseure in Hollywood geworden. Sein Forte war die frivole Boudoir-Komödie, die mit allerlei Andeutungen von erotischen Abenteuern in der High-Society handelten. Lubitsch wollte schon Ende 1931 mit Kay Francis drehen, doch am Ende übernahm Jeanette MacDonald die Hauptrolle in One Hour With You. In der Zwischenzeit war die Schauspielerin zur Gesellschaft Warner Brothers gewechselt und stand kurz vor ihrer Hochzeitsreise als sie das persönliche Angebot von Lubitsch erreichte, für eine Gage von $ 26.000 die weibliche Hauptrolle in Ärger im Paradies zu übernehmen. Francis zögerte keinen Moment und sagte ihre Hochzeitsreise ab. Allerdings musste sie bald feststellen, dass ihre Rolle zu Gunsten von Miriam Hopkins geschmälert wurde, einer Favoritin von Lubitsch.

Samson Raphaelsons Drehbuch basierte auf dem Theaterstück A Becsuletes Megtalalo des ungarischen Schriftstellers Aladar Laszlo, das wiederum einige Episoden aus den Memoiren des bekannten Hochstaplers Georges Manolescue aufgreift.

Für die Rolle des Gaston Monescu war angeblich zunächst der Vertragsschauspieler Cary Grant im Gespräch, der dem Regisseur mit seinen damals 28 Jahren jedoch zu jung war.

Aufgrund der teilweise gewagten und zweideutigen Dialoge konnte der Film nach der Einführung des Production Code nicht mehr kommerziell aufgeführt werden. 1991 wurde Ärger im Paradies in das National Film Registry aufgenommen.

Kritik

Die Kritiken waren meist überschwänglich und lobten den Film als die Quintessenz des berühmten Lubitsch Touch.

So schrieb Llewllyn Miller in The Los Angeles Record

Trouble in Paradise is as fragile as an Orchid and just about as rare. It is pictures like this which make people like me decide that life spent in theatres is worth after all.

Louella Parsons fasste in ihrer Kritik das Geheimnis von Lubitsch treffend zusammen

When it comes to subtle and delicate suggestion Ernst Lubitsch takes first honors. Where the average director only succeeds in being vulgar and blatantly offensive in these risque situations Lubitsch is delightful. Trouble in Paradise, the current attraction at Paramount, as compared with the average motion picture, is as the comparison of diamonds to paste. Never once is good taste offended. With that Lubitsch knack for skating on thin ice without disaster, Trouble in Paradise is pitched at a tempo that turns every naughty scene into sparkling and sophisticated comedy.

Das Lexikon des Internationalen Films befand

Die makellose Komödie quillt von ironischen Einfällen und desillusionierenden Gags über und zählt zu Ernst Lubitschs Meisterwerken.

Verbot durch die Film-Oberprüfstelle 1933

Der Streifen, der unter dem Titel Sünde im Paradies Anfang 1933 auch in Deutschland in die Kinos kommen sollte, wurde durch die Entscheidung der Film-Oberprüfstelle Nr. 6392 vom 11. März 1933 wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und der entsittlichenden Wirkung verboten.

Die Film-Oberprüfstelle begründete ihre Entscheidung, dass: [...] die hier gezeigte Verherrlichung des Verbrecherlebens den Verbotstatbestand der entsittlichenden Wirkung erfüllt. Diese Wirkung wird durch den Ausgang des Bildstreifens noch verschärft, der zeigt, wie das Hochstaplerpaar von der Bestohlenen noch beschenkt [...] von dannen fährt, um ungestraft weiter seinem verbrecherischen Treiben zu leben. [...]

Weblinks

Quellen

  • Lynn Kear & John Rossman - Kay Francis: A Passionate Life and Career - McFarland & Company, 2006; ISBN 0-7864-2366-8.
  • Scott O'Brien - Kay Francis: I Can't Wait to Be Forgotten. Her Life on Stage and Film - BearManor Media, 2006; ISBN 1-59393-036-4.

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