Zugmaschine

Zugmaschine
Zugmaschine Kaelble Z6R3A von 1937
Zugmaschine von Magirus-Deutz aus den 1970er-Jahren

Eine Zugmaschine ist ein Kraftfahrzeug zum Ziehen von Anhängern, Geräten oder Spezialfahrzeugen für den Transport von Gütern oder Personen.

Da Zugmaschine auch das Synonym für Schlepper ist, muss zwischen ihnen inhaltlich unterschieden werden (siehe unten).

Inhaltsverzeichnis

Differenzierung zur Eisenbahn

Ein angetriebenes Eisenbahnfahrzeug bezeichnet man als Triebfahrzeug, das entweder alleine oder mit weiteren Triebfahrzeugen gekuppelt fährt oder nicht angetriebene Fahrzeuge befördern kann. Wenn in einem Triebfahrzeug Personen oder Güter befördert werden können, wird es als Triebwagen bezeichnet, sonst als Lokomotive.

Zugmaschine

Zugmaschine von Kaelble, Baujahr 1953
Sattelzugmaschine mit Gardinenplanen-Auflieger

Eine Zugmaschine ist ein Fahrzeug mit Verbrennungs- oder Elektromotor, früher auch mit Dampfmaschine, das dazu bestimmt ist, andere antriebslose Fahrzeuge (Anhänger und Wagen), die dem Transport von Gütern oder Personen dienen, zu ziehen.

Zugmaschinen sind selbst nicht für den Transport von Gütern oder Personen ausgelegt, sehr wohl können aber Fahrzeuge, die selbst angetrieben sind und dem Transport von Gütern oder Personen dienen, als Zugmaschine verwendet werden.

Zugmaschine als Straßenfahrzeug

Der Begriff Zugmaschine wird für Straßenfahrzeuge beispielsweise für die Beförderung von Güterwagen oder Schwerlasten (nicht maß- und/oder gewichtsgerechte Frachtgüter) auf der Straße verwendet.

Siehe auch: Schwertransport, Kaelble, Straßenroller, Kaelble Z6R3A, Tatra 813, ADAZ

Sattelzugmaschine

Diese werden umgangssprachlich auch Sattelschlepper genannt, sind verkehrsrechtlich aber ein Sattelkraftfahrzeug.

Die Fahrzeugkombination besteht aus einer Sattelzugmaschine, die technisch in der Regel auf einem Lkw-Fahrgestell basiert, und einem Sattelauflieger. Bei dieser Kombination wird ein erheblicher Teil der Last über die Sattelkupplung von der Sattelzugmaschine getragen.

Land- und forstwirtschaftliche Zugmaschine

Landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Zugmaschinen sind nach ihrer Bauart für die Verwendung für Land- oder Forstarbeit bestimmt und dürfen nur für solche Zwecke eingesetzt werden.

siehe auch: Traktor

Schlepper

Schlepper von 1991
Schlepper als Schiff

Schlepper als Fahrzeug

Schlepper sind meistens von einem Dieselmotor angetriebene Fahrzeuge zum Ziehen von vorwiegend landwirtschaftlichen Anhängern und Landmaschinen. Häufig sind sie mit speziellen hydraulischen Anlagen zur Betätigung von Hubvorrichtungen ausgestattet. Umgangssprachlich werden sie auch als Traktor oder Trecker bezeichnet.

Schlepper als Schiff

Schlepper sind besonders stark motorisierte Schiffe, die zum Ziehen und Schieben anderer Schiffe oder großer schwimmfähiger Objekte eingesetzt werden. Meist werden zum Ziehen Schlepptrossen verwendet, die am Schlepper an Haken eingehängt oder an Seilwinden aufgerollt sind.

Schlepper als Flurförderzeuge

Nach DIN ISO 5053 (alte DIN 15140) werden Schlepper wie folgt definiert: „Schlepper sind Flurförderzeuge ohne Hubeinrichtung. Sie dienen zum Ziehen und Schieben anderer Fahrzeuge, vornehmlich von Anhängern.“

In großen Industriebetrieben werden im innerbetrieblichen Transport von Lasten Zugmaschinen eingesetzt. Diese verfügen meist über einen Elektro- oder Dieselantrieb, bisweilen sind aber auch Zugmaschinen mit Treibgas (LPG)- oder Hybridantrieb im Einsatz. Elektrisch angetriebene Zugmaschinen kommen aufgrund ihres emissionsfreien Betriebs vor allem dann zum Einsatz, wenn Transportaufgaben innerhalb geschlossener Gebäude zu bewältigen sind. Müssen dagegen vergleichsweise große Distanzen im Freien überwunden werden, sind Diesel- bzw. Treibgas-Zugmaschinen meist besser geeignet. Diese verfügen typischerweise über eine größere Reichweite als batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge. Hybrid-Zugmaschinen verfügen sowohl über einen Elektro- als auch über einen Dieselmotor. Sie sind daher immer dann hervorragend geeignet, wenn das Einsatzprofil sowohl die Verwendung in geschlossenen Räumen als auch die Überwindung relativ großer Distanzen im Freien vorsieht. Die maximalen Anhängelasten liegen bei Elektroschleppern zwischen 1 Tonne und 50 Tonnen, bei Diesel- und Treibgasschleppern meist zwischen 10 und 100 Tonnen und bei Hybridschleppern typischerweise zwischen 20 und 40 Tonnen.

Historisches

Kräftige Dampfzugmaschinen beim Schwertransport.

Zugmaschinen waren schon vor der Einführung von Motoren mit innerer Verbrennung bekannt. Sie wurden mit Dampfkraft bis in die 1920er-Jahre sowohl für Straßentransporte als auch als Schlepper zur Ackerarbeit eingesetzt.

In England gibt es bis heute eine aktive Hobby-Szenerie zu dampfbetriebenen Zugmaschinen, die ihre Freizeitgestaltung rund um die Lokomobile betreibt. Dampfzugmaschinen, die Lokomobile, sind regelmäßig auch Teilnehmer am ältesten Autorennen der Welt, dem „London Brighton Run“, bei dem nur Fahrzeuge zugelassen sind, die vor 1905 hergestellt wurden.

Siehe auch


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