Zoologischer Garten Leipzig

Zoologischer Garten Leipzig

Der Zoo Leipzig ist ein 26 Hektar (davon 2,1 ha Wasserfläche) großer, parkartig gestalteter Zoologischer Garten am Rosental nordwestlich der Leipziger Innenstadt.

Informationen
Vollständiger Name: Zoo Leipzig
Slogan: Der Natur auf der Spur
Adresse: Pfaffendorfer Straße 29,
04105 Leipzig
Fläche: 23,2 Hektar
Eröffnung: 9. Juni 1878
Tierarten: ca. 840 Arten
Individuen: ca. 6600 Tiere (inkl. Aquarium)
Leitung: Dr. Jörg Junhold (Direktor und zoologischer Leiter)
Trägerschaft: Zoo Leipzig GmbH
Förderorganisationen: Der Freundes- und Förderkreis des Zoologischen Gartens Leipzig e.V.
Website: www.zoo-leipzig.de

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ernst Pinkert
der Eingang zum Zoo

Der Leipziger Zoo wurde am 9. Juni 1878 durch den Leipziger Gastwirt Ernst Pinkert (1844–1909) als privater zoologischer Garten auf dem Ratsgut Pfaffendorf gegründet (als 23. Tiergarten in Europa). Pinkert war seit 1873 Inhaber der Restauration „Zum Pfaffendorfer Hof“ und stellte hier schon seit 1876, mit seinem Partner, dem Hamburger Tierhändler Carl Hagenbeck, als publikumslockende Attraktion exotische Tiere aus. In dieses Jahr fiel auch der Baubeginn des Alten Raubtierhauses. Im noch jungen Leipziger Zoo wurden erstmals in Deutschland Orang-Utans der Öffentlichkeit gezeigt.

1883 erweiterte man das Zooareal auf 3 ha.

Am 1. Januar 1899 wurde das Privatunternehmen in die Aktiengesellschaft „Zoologischer Garten zu Leipzig“ umgewandelt. Durch die neuen Gelder konnten 1900/01 das Neue Raubtierhaus, das Affenhaus und das Verwaltungsgebäude errichtet werden.

Meerkatzenkäfig nahe dem Eingang

Am 28. April 1909 starb Ernst Pinkert. Sein Nachfolger wurde der Westfale Johannes Gebbing, der auch gleich mit dem Bau des Aquariums (1910) und dem Anbau des Terrariums (1913) neue Arten in den Leipziger Zoo brachte.

Wolfsgehege

Durch den ersten Weltkrieg finanziell ruiniert und verwüstet, übernahm 1920 die Stadt Leipzig den Zoologischen Garten, um zumindest das Nötigste schnell wieder instandzusetzen. Als neue Einnahmequelle erwies sich die Verleihung von Tieren an Filmproduktionen, in welchen selbst der Direktor des Zoos mitspielte, damit die Tiere eine Vertrauensperson hatten. Zwischen 1920 und 1935 wurde das Gelände auf 12,5 ha erweitert. In dieser Zeit entstanden auch das Dickhäuterhaus (1926), die Bärenburg (1929) und zahlreiche weitere Klinkerbauten. Am 20. Mai 1926 wurde das Planetarium an der Ecke Pfaffendorfer Straße-Kickerlingsberg eröffnet, welches nach Zerstörung in den letzten Kriegsjahren nicht wieder aufgebaut wurde. Es folgten 1934 die Rhesus- und Paviananlage mit der Pinguinanlage auf der Rückseite. Seit 1935 existiert der Tierkindergarten.

Kriegsbedingt geschlossen wurde der Zoologische Garten bereits am 6. Mai 1945 wieder eröffnet und schon 1947 das Gelände auf 16 ha vergrößert.

Im Jahr 1973 wurde dem Leipziger Zoologischen Garten die Führung des Internationalen Tigerzuchtbuchs übertragen, das seit 1976 jährlich veröffentlicht wird und zu den Umfangreichsten für eine bedrohte Tierart zählt. Mit 342 Geburten von Amurtigern in 50 Jahren ist der Leipziger Zoo der erfolgreichste Züchter.

Im Jahr 1976 wurde das Zooschaufenster fertiggestellt, das als breites Grabensystem eine mauerlose Abgrenzung und gleichzeitig nahtlose landschaftliche Einbindung in das benachbarte Rosental bildet. Der Zoo umfasste nun 22,5 ha.

Blick auf die Kiwara Savanne

Danach wurde am 23. Juni 1982 das neue Menschenaffenhaus eröffnet, das im Rahmen der Bauarbeiten für das Pongoland 1999 abgerissen wurde. Im Jahr 1986 wurde vom Zoo Leipzig das Zuchtbuch für die Anoas eingerichtet, welches seitdem auch von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Zoos geführt wird.

Ab dem 1. Januar 1995 war der Zoo ein Eigenbetrieb der Stadt Leipzig; im Jahr 2000 wurde er in eine GmbH umgewandelt.

2001 gab es mehrere Neueröffnungen im Zoo. Die Löwensavanne Makasi Simba wurde am 8. Februar und die Menschenaffenanlage Pongoland am 2. April, unter Beisein des Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, die den Löwenanteil der Finanzierung des Großprojektes getragen hatte, der Öffentlichkeit übergeben.

Das Neue Raubtierhaus von 1902 wurde 2002, einhundert Jahre nach dessen Eröffnung, als Entdeckerhaus Arche wiedereröffnet. Außerdem wurde im Jahre 2002 die Lippenbärenschlucht auf dem Gelände der ehemaligen Gibboninsel im Staudengarten eingeweiht.

Die Doku-Soap Elefant, Tiger & Co. ging erstmals am 1. April 2003 auf Sendung. Sie erzählt die kleinen und großen Geschichten des Zoos abseits der Zuschauerwege.

2003 zogen auch die Amurtiger ihre neu eröffnete Anlage, die Tiger-Taiga, am Großen Hirschhaus ein.

Das 125-jährige Jubiläum des Zoos 2003 wurde mit vielen Veranstaltungen gefeiert.

Am 2. April 2004 erfolgte die Eröffnung der Kiwara-Savanne auf dem Gelände der ehemaligen Rosenthal-Freianlagen aus den 70er Jahren.

Das Jahr 2006 stand ganz und gar in Zeichen der Inbetriebnahme des Elefantentempels Ganesha Mandir am 1. April.

Die 'World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) hielt ihre Jahreskonferenz 2006 im Zoo Leipzig ab.

2007 begann die zweite Bauphase auf dem Weg zum „Zoo der Zukunft“. Sie umfasst die Errichtung der Riesentropenhalle Gondwanaland. Diese bis zu 35m hohe Tropenhalle soll bis 2010 fertiggestellt werden. Um Platz für die Halle zu schaffen, wurde im Jahr 2006 die Fabrikhalle der ehemaligen Orsta-Hydraulik an der Pfaffendorfer Straße gesprengt und abgebrochen und das Gelände dem Zoo angegliedert. Dabei vergrößerte sich die Gesamtfläche des Zoos auf 26 ha.

Im Jahr 2008 feierte der Zoo sein 130-jähriges Jubiläum. Aus diesem Grund fanden zahlreiche Veranstaltungen statt.

Als Beitrag zum "Jahr des Frosches" 2008 rief der Zoo Leipzig ein Programm ins Leben, welches durch Spendenaktionen, Versteigerungen und Initiative vor Ort das Überleben des Chilenischen Nasenfrosches sichern soll. Um den Besucher für die Situation der vielerorts hoch bedrohten Amphibien zu sensibilisieren, wurden Informationsveranstaltungen abgehalten und ein Artenschutz-Container gegenüber der Nashornsavanne eingerichtet.

Anlagen im Zoo Leipzig

Pongoland

Das Pongoland wurde 2001 eröffnet und ist seitdem die größte Menschenaffenanlage der Welt. Sie umfasst eine Fläche von 30.000m². Das Warmhaus mit den Innenanlagen ist 3.250m² groß. Im Pongoland sind Gorillas, Orang-Utans, Bonobos, Schimpansen und die Gibbon-Dame Mimi beheimatet. Neben der großen Schimpansengruppe wird noch eine zweite kleine Schimpansen-Waisenkinder-Gruppe gehalten. Der gesamte Komplex ist in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie entstanden.

In der Gorilla-Anlage leben der Silberrücken Gorgo (geb. 28. Juni 1981 in Krefeld) und die Damen Bebe' (geb. 1979 in der Wildnis) mit ihrer Tochter Louna (geb. 13.Juli 2006 in Leipzig) sowie Viringika (geb. 23. März 1995 in Zürich) mit ihren Töchtern Kibara (geb. 13. Januar 2004 in Leipzig) und Zola (geb. 16. April 2008 in Leipzig). Vater der Jungtiere ist Gorgo. Den Gorillas steht eine Innenanlage von 246m² und eine Außenanlage von über 2400m² zur Verfügung, welche den Tieren neben zahlreichen Klettermöglichkeiten auch die notwendige Möglichkeit bietet, sich dem Auge des Besuchers zu entziehen.

Die inzwischen siebenköpfige Bonobogruppe bewohnt eine Innenanlage von 282m², die den Tieren Kletterspaß in bis zu 10 Metern Höhe gewährt und mit einem Netz überdacht ist. Die großflächige Außenanlage, 2375m² groß, erlaubt den Tieren das Beklettern bis zu 25m hoher lebender alter Bäume. Die Gruppe besteht aus den Männchen Joey (geb. 13. Dezember 1982 in Antwerpen), Limbuko (geb. 4. Oktober 1995 in Stuttgart) und Kuno (geb. 26. November 1996 in Stuttgart) sowie dem Weibchen Ulindi (geb. 10.Oktober 1993 in Frankfurt), ihrer Tochter Luiza (geb. 27. Januar 2005 in Leipzig) und dem Weibchen Yasa (geb. 27. August 1997 im Twycross Zoo/UK) und ihrer Tochter Fimi (geb. 28. Juli 2008 in Leipzig).

Der gut züchtende Gruppe Sumatra-Orang-Utans steht eine Innenanlage von 185m² und eine Außenfläche von 1870m² zur Verfügung, ausgestattet mit zahlreichen Kletterbäumen und Seilen. Der achtköpfigen Orang-Utan-Gruppe leistet auf der Außenanlage die Gelbwangen-Gibbon-Dame "Mimi" Gesellschaft. Die Gruppe besteht aus dem Männchen Bimbo (geb. 20. September 1980 in Duisburg), den Weibchen Dunja (geb. 19. April 1973 im TP Berlin-Friedrichsfelde), Pini (geb. 30. Juni 1988 in Leipzig, 1. Tochter von Dunja), Dokana (geb. 31. Januar 1989 in Dresden), Padana (geb. 18. November 1997 in Leipzig, 1. Tochter von Pini), Kila (geb. 2. Juni 2000 in Leipzig, 3. Tochter von Dunja), Raaja (geb. 26. September 2003 in Leipzig, 2. Tochter von Pini) und Maja (geb. 10. Dezember 2007 in Leipzig, 4. Tochter von Dunja). Somit leben derzeit 3 Generationen von Orang-Utans im Leipziger Pongoland, die 4. Generation kündigt sich für 2009 an.

Die Schimpansengruppen des Pongolandes zählen zu den größten Gruppen dieser Art in Europa. Der großen Gruppe aus Westafrikanischen Schimpansen und einer Hybridschimpansin mit Nachwuchs stehen in der Halle 417m² zur Verfügung, die großflächige Außenanlage umfasst 4125m² und bietet den Tieren Klettermöglichkeiten und zahlreiche Rückzugsräume. Die große Gruppe umfasst derzeit 6,11 Tiere (das heißt 6 männliche und 11 weibliche), wovon 0,3 Tiere Hybriden darstellen und 6,8 Tiere reinrassige Westafrikanische Schimpansen sind. Die kleine Schimpansengruppe besteht aus Waisenkindern und Jungerwachsenen, welche die Hauptgruppe verlassen mussten. Die Gruppe besteht derzeit aus 1,5 Tieren, wovon das Männchen ein Hybride ist. Den jungen Tieren stehen innen 177m² und außen 1375m² zur Verfügung.

Bärenburg

Die Bärenburg wurde 1929 im typischen Klinkerstil erbaut und im Mai 1930 eröffnet. Bauherren waren der Direktor Johannes Gebbing und Stadtbaurat Carl James Bühring, deren Initialen im Mauerwerk eingearbeitet sind. Die Bärenburg ist ein hufeisenförmiges Klinkerbauwerk mit fünf bühnenartigen Gehegen. Die Besucher werden durch vier Meter breite Wassergräben von den Tieren getrennt. Auf der Anlage sind viele Bärenarten erfolgreich gezüchtet worden, darunter Eisbären, Braunbären und Kragenbären.

2002 verlegte man die Haltung der Lippenbären in die im Eingangsbereich des Zoos neu gebaute Lippenbärenschlucht. Die Eisbärenhaltung wurde im Jahr 2005 aufgegeben.

Als letzter Besatz leben auf der Anlage noch Brillenbären. Im Laufe des Zooumbaus wird auch diese Art ein neues Gehege bekommen. Anstelle der Bärenburg soll laut den derzeitigen Planungen in der Zukunft ein großer Spielplatz entstehen. Die unterirdischen Gänge werden zu einem Refugium für Nachttiere umgebaut.

Das ehemals mit Säbelantilopen besetzte Gehege auf der linken Außenseite der Bärenburg wurde 2008 mit einem Paar Anoas aus dem gegenüberliegenden Kleinen Hirschhaus besetzt, die 2009 Pustelschweine als Nachbarn erhalten sollen.

Löwensavanne „Makasi Simba“

Die durch Spenden finanzierte Löwensavanne wurde 2001 eröffnet. Makasi Simba nimmt eine Fläche von etwa 2000 Quadratmetern ein. Zurzeit leben zwei Angola-Löwen im Gehege: der Kater Matadi (geb. 2001) und die Katze Luena (geb. 1998). Im Außenbereich befinden sich für die Raubkatzen beheizbare Liegeflächen. Durch eine Besucherhöhle können die Tiere im Innenbereich beobachtet werden. Da Luena ihre Jungtiere mehrfach nicht annahm oder wieder verstieß und Matadi an einem genetisch bedingten Augenfehler leidet, wird Nachwuchs dieser beiden Löwen künstlich unterbunden.

Kiwara-Savanne

Diese einer afrikanischen Savannenlandschaft nachempfundene Anlage wurde im April 2004 eröffnet und bildet den größten Teil des Afrika-Areals im Leipziger Zoo. Hier sind Rothschildgiraffen, Grevyzebras, Säbelantilopen und Thomson-Gazellen vergesellschaftet mit Straußen, Zwergflamingos, Hornraben, Marabus und Kronenkranichen zu beobachten. Die Tiere laufen am sogenannten Zoo-Schaufenster vorbei und sind somit auch vom Gelände außerhalb des Zoos zu sehen.

Die Thomsongazellen sind in einer fünfköpfigen Junggesellengruppe vertreten. Die Herde Grevy-Zebras besteht derzeit nur aus Stuten. Die Rothschildgiraffengruppe um den 1995 in Leipzig geborenen Bullen Max bescherte dem Zoo 2008 dreifachen Nachwuchssegen und zählte im Dezember 2008 2 männliche und 8 weibliche Tiere. Auch das Straußenpaar Rezzo und Sabine brütete im Jahre 2008 zum zweiten Mal nach 2006 und brachte es auf acht aufgezogene Straußenküken, die inzwischen in einem anderen Zoo ein Zuhause gefunden haben.

Eine Anlage für Tüpfelhyänen schließt sich, durch einen Trockengraben getrennt, direkt an die Savanne an. Auf der Anlage lebt das Zuchtpaar Lubanga (geb. 1999 in Amersfoort/NL) und Kitano (geb. 1999 in Tansania) mit ihrem Nachwuchs. Seit ihrem Einzug 2004 wurden jedes Jahr Jungtiere geboren. Der jüngste Nachwuchs kam im November 2008 zur Welt und teilt sich die Anlage mit seinen Eltern und den männlichen Geschwistern von 2005, 2006 und 2007.

Neben der Savanne, am Eingang zur Laufhalle der Rothschildgiraffen, befindet sich eine Anlage für Zwergflamingos. Bei dieser Art gelang dem Zoo im Jahr 2008 die Erstzucht.

Für das Jahr 2009 ist eine Erweiterung des Tierbestandes mit Gnus geplant, einem Charaktertier der afrikanischen Savannenlandschaft.

Tiger-Taiga

Die im Jahr 2003 erbaute Anlage für Amurtiger besteht aus zwei Freianlagen mit einer Gesamtfläche von etwa 1200 Quadratmetern. Im nicht einsehbaren Bereich befinden sich vier Rückzugskäfige mit Nachtboxen. Die Anlagen sind dem Lebensraum der Tiger, die im Amur-Ussuri-Gebiet vorkommen, nachempfunden.

Zur Zeit leben im Leipziger Zoo sechs Amurtiger: Die Kater Tommy (geb. 16. Mai 1992 im TP Berlin-Friedrichsfelde), Mischa (geb. 16. August 1998 im Tierpark Hagenbeck in Hamburg) und Tomak (geb. 27. Mai 2004 in Leipzig) sowie die Katzen Conny (geb. 30. März 1992 in Leipzig), Taiga (geb. 26. Oktober 1997 in Moskau, Mutter von Tomak) und Bella (geb. 30. Mai 2005 in Plzen, Tschechien).

Im Jahr 2008 wurde bekannt, dass die Zuchtlinie des Katers Mischa nicht reinrassig ist. In Folge dessen wurde beschlossen, Mischa und seine Nachkommen von der Zucht auszuschließen. Mischa wurde 2008 sterilisiert, ebenso wie seine Söhne Rasputin in Münster und Argun aus dem Drillingswurf von 2007, welcher 2008 an einen französischen Zoo abgegeben wurde. Die halbwüchsigen Hybriden Altai und Tabira, ebenfalls aus dem Drillingswurf von 2007, gingen am 11. Januar 2009 in den Tierpark Memleben in Sachsen Anhalt.

Lippenbärenschlucht

Erbaut wurde die Lippenbärenschlucht 2001/2002 am Ort der alten Gibbonanlage. Die Eröffnung war am 1. Mai 2002. Die Bauzeit betrug 10 Monate. Zu finden ist die Schlucht direkt in der Nähe des Eingangs des Zoos in unmittelbarer Nachbarschaft zum Aquarium. Neben den Lippenbären befinden sich auch Rhesusaffen auf einer der drei Außenanlagen. Die Gehege sind sehr weitläufig und naturnah gestaltet. Beobachtungsmöglichkeiten bestehen über Wassergräben, Felsspalten und in einer Höhle, in der man über Monitore in die Mutterstube schauen kann. Die Rhesusaffen sind oft auch außerhalb des Geheges zu beobachten, da sie trotz vielfacher Maßnahmen immer wieder Möglichkeiten finden, aus der Anlage auszubrechen.

Der Leipziger Zoo hält seit nunmehr über 60 Jahren Indische Lippenbären. Im Jahre 1963 gelang dem Zoo die Europäische Erstzucht dieser Art und mittlerweile ist Leipzig der erfolgreichste Züchter dieser gefährdeten Großbärenart außerhalb des Indischen Subkontinents. Außerhalb des Leipziger Zoos gelangen Nachzuchten in den letzten Jahren nur dem Zoologischen Garten Berlin. Leipziger Nachzuchten leben in den Zoos von Frankfurt a.M., Berlin, Chemnitz, Hilvarenbeek (Niederlande) und Nikolaev (Ukraine). Die Lippenbärenschlucht wird derzeit von den Männchen Klaus (geb. 6. Dezember 1998 in Leipzig) und Franz (geb. 19. Dezember 2005 in Leipzig, Sohn von Klaus und Ludmilla) sowie von den Weibchen Ludmilla (geb. Mai 1991 in Indien), Indra (geb. 16. Januar 1985 in Amsterdam, Mutter von Klaus und Großmutter von Franz), Lina (geb. 19. Dezember 2005 in Leipzig, Schwester von Franz) und Myrte (geb. 5. Januar 2007 in Leipzig, Tochter von Klaus und der verstorbenen Malini) bewohnt. Ludmilla gebar in der Nacht vom 6. zum 7. Januar 2009 Jungtiere, deren Anzahl und Geschlecht noch nicht bekannt sind.

Elefantenanlage „Ganesha Mandir“

Elefantenbulle „Mekong“ vor dem Elefantenhaus

Die Anlage wurde 1926 im typischen Klinkerstil erbaut. Der heutige Elefantentempel Ganesha Mandir ist nach aufwändigem Umbau und kompletter Sanierung im Jahr 2006 eröffnet worden. Die neue Anlage, die aus vier abtrennbaren Freibereichen und dem Haus besteht, hat eine Gesamtfläche von 7000 m². Im Innenbereich befinden sich ein Wasserbecken und Sandboden. Im Keller des Hauses können die Elefanten durch Glasscheiben unter Wasser beim Baden beobachtet werden. Einsicht in die Freianlagen besteht durch zwei stilechte asiatische Pagoden. Der Zoo hält seit 1921 ohne Unterbrechung asiatische Elefanten. Im alten Haus wurde zum ersten Mal in der internationalen Zoogeschichte Elefantenhaltung ohne Gitter praktiziert. Die Abgrenzung bestand aus einem Graben, der allerdings die Ankettung der Elefanten verlangte. Dies konnte später durch Einbau von Schaukelseilen beendet werden. Neben Asiatischen Elefanten, Afrikanischen Steppenelefanten und Flusspferden lebten auch Tapire, Hirscheber und Zwergflusspferde im Haus.

Zur Zeit leben drei Bullen und fünf Kühe in Leipzig: Bulle Mekong (*1982) und die Kühe Trinh (*1982) mit ihrem Sohn Voi Nam (*2002 in Leipzig), Don Chung (*1982), Hoa (*1985), sowie die 2006 aus Hamburg gekommene Saida (*1973) mit ihrer Tochter Indra/Salvana (*1997 in Hamburg). Am 11. September 2008 kam der Bulle Calvin (*1986 in Calgary) aus Hannover hinzu.

Am 13. Juni 2008 sah sich der Zoo gezwungen, die ehemalige Leitkuh Rhani (*1953) einzuschläfern, da ihre gesundheitlichen Probleme nicht mehr behandelt werden konnten und sie trotz ständiger Gabe von Medikamenten an starken Schmerzen litt.

Das einzige in Europa lebende Chinesische Schuppentier, „Tou Feng“, zog am 18. April 2008 nach einer viermonatigen Quarantäne hinter den Kulissen des Hauses in das ehemals für Sri-Lanka-Riesenhörnchen konzipierte Gehege im Keller des Elefantenhauses ein. Das männliche Einzeltier war im Dezember 2007, mit der Option auf ein passendes Weibchen in den kommenden Jahren, als Geschenk aus Taipeh eingetroffen, nachdem sich der Zoo entschlossen hatte, zur Bewahrung dieser in Gefangenschaft äußerst schwierig zu haltenden Tiere beizutragen.

Affenfreianlagen

Erbaut wurden die Affenfreianlagen 1934 in der zu der Zeit typischen Klinkerfassade. Der Komplex besteht aus dem Pavianfelsen, auf dem Mantelpaviane gehalten werden, und der Affeninsel, auf der zurzeit Bartaffen leben. Früher waren hier die Rhesusaffen, die jetzt mit den Lippenbären vergesellschaftet sind, untergebracht. Beide Anlagen sind mit beheizbaren Innenräumen ausgestattet.

Raubtierfreianlagen

Die Raubtierfreianlagen wurden 1928 nach Plänen von Carl James Bühring erbaut und dienten als Außenanlagen für die Tiere aus dem Neuen Raubtierhaus. Sie waren über einen Gittergang von diesem erreichbar. So lebten hier überwiegend Löwen oder Tiger.

Zur Abtrennung der Besucher dienen Wassergräben. Deshalb konnten hier 1998 während des Umbaus der Robbenanlage die südafrikanischen Seebären untergebracht werden.

Einige Jahre lang wurden auf der linken Freianlage Polarwölfe gehalten. Zur Zeit leben hier Südamerikanische Nasenbären. Die Tierhaltung hier wird auslaufen, da die Architektur nicht mehr artgerechten Anforderungen entspricht.

Im Winter 2008/2009 begann der Abbruch der rechten Raubtierfreianlage im Rahmen der Bauarbeiten für die Riesentropenhalle Gondwanaland. Diese soll nach Fertigstellung des Zugangstunnels zur Riesentropenhalle rekonstruiert werden.

Australienanlage

Die Australienanlage befindet sich neben der Bärenburg und wurde 1995 fertiggestellt. Auf der Anlage sind Rote Riesenkängurus mit Bennett-Kängurus und Emus vergesellschaftet. Seit dem Saisonbeginn im April 2009 ist die Anlage auf ausgewiesenen Wegen für Besucher begehbar.

Okapi-Wald

Das Gehege wurde 2005 neben der Kiwara-Savanne errichtet. Seit März 2007 lebt der ursprünglich aus dem Tiergarten Blijdorp in Rotterdam stammende Okapi-Bulle Kimdu im Gehege. Die Anlage ist jedoch auf die Unterbringung mehrerer Tiere ausgelegt und wurde zu diesem Zweck Anfang 2008 nochmals erweitert. Zunächst war der Umzug eines Okapi-Bullen aus der Wilhelma Stuttgart nach Leipzig geplant. Im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm wurde später die Planung so geändert, dass der Okapibulle Dibaya im Oktober 2005 aus dem Wuppertaler Zoo nach Leipzig kam. Dibaya verstarb leider im Dezember 2006 an Altersschwäche.

Volieren

  • sowie u.a. Volieren mit verschiedenen Eulenarten

Weitere Anlagen

Anlage für Pinguine besetzt mit Brillenpinguinen

Weitere Anlagen im Leipziger Zoo sind:

Gebäude im Zoo Leipzig

Aquarium

Eingangsbereich des Aquariums

Errichtet wurde das Jugendstil-Gebäude, in dem das Aquarium untergebracht ist, in den Jahren 1909/1910 von Stadtbaudirektor Anton Käppler im Auftrag des damaligen Zoo-Direktors Ernst Pinkert. Eine Erweiterung durch das Terrarium erfuhr der Bau im Jahre 1913. Die ansprechende Fassade ist bis heute erhalten. Im Aquarium sind verschiedene Becken zu sehen, die sich in Einrichtung und Fischbesatz an verschiedenen Lebensräumen der Erde, wie z. B. mitteleuropäisches Binnengewässer, Nordsee, Japanisches Meer, Amazonasbecken oder Korallenriff, orientieren. Highlight ist jedoch das Meerwasser-Ringbecken, im 1992 eingeweihten Anbau gelegen, in dem neben Muränen und Rochen u.a. auch Schwarzspitzen-Riffhaie leben. Weiterhin befinden sich im Untergeschoss des Ringbeckens neben vielen kleineren Aquarien zwei große Aquaterrarien mit Vertretern von größeren asiatischen und afrikanischen Friedfisch- und Welsarten, von denen eines auch mit Stumpfkrokodilen besetzt ist. Ein Gezeitenbecken mit Schlammspringern wurde ebenfalls eingerichtet. Im angrenzenden, vor einigen Jahren komplett renovierten und neu gestalteten Terrarium leben neben verschiedenen Schlangen-, Echsen- und Schildkrötenarten auch Mississippi-Alligatoren und Brauen-Glattstirnkaimane.
Für einen authentischen Dschungelsound sorgen südamerikanische Pfeiffrösche.

Entdeckerhaus Arche – Neues Raubtierhaus

Innenansicht des Entdeckerhauses

Das Neue Raubtierhaus wurde 1901 nach Plänen von Heinrich Rust erbaut und 1902 eröffnet. 2002 erfolgte die Wiedereröffnung als Entdeckerhaus Arche. Bekannt ist das Neue Raubtierhaus auch als Leipziger Löwenfabrik. 1928 wurde der Originalbau verlängert. Das Hauptaugenmerk lag im Neuen Raubtierhaus auf der Zucht von Großkatzen. Im Laufe der Jahre erblickten hier mehr als 2300 Löwen das Licht der Welt. Als Außenanlage konnten die Tiere die Raubtierfreianlagen nutzen, die durch einen Gittergang erreichbar waren. Da das Haus den Ansprüchen der modernen artgerechten Tierhaltung nicht mehr genügte, wurden zuletzt nur noch Nebelparder sowie kleinere Katzen und Schleichkatzen gehalten. Die letzten Bewohner waren Fleckenmusang, Bengalkatze und Ozelot. Am 30. August 2002 eröffnete nach einem umfassenden Umbau des Gebäudes das Entdeckerhaus Arche, ein in Deutschland einzigartiges Informations- und Bildungszentrum. Es besteht aus einem Artenschutzkai, welcher über In-Situ-Schutz- und Auswilderungsprojekte des Zoo in Vietnam, Afrika und Deutschland und über die koordinative Tätigkeit und Initiative des Zoos informiert. Außerdem liefert das Haus Details zur Zoogeschichte, gibt einen Blick auf die Pläne des „Zoos der Zukunft“ und vermittelt dem Besucher enthnologische Hintergründe zur Lebensweisen der Menschen auf den Kontinenten Afrika, Südamerika und Asien. Mit der Neueröffnung des Neuen Raubtierhauses als „Entdeckerhaus Arche“ wurde die Tierhaltung nicht restlos eingestellt. 2007, zum Jahr des Frosches, wurden im Haus Aquarien mit schutzbedürftigen Amphibien eingerichtet. Dazu zählen der Blaue Baumsteiger, der Nordvietnamesische Warzenmolch, der Chinesische Riesenflugfrosch und der Korallenfinger-Laubfrosch.

Tieraffenhaus

In dem 1902 erbauten Gebäude sind verschiedene Meerkatzenarten untergebracht. Neben Lisztaffen findet man in diesem Haus, das 2005 eine grundlegende Renovierung erfuhr, Eulenkopfmeerkatzen, Brazzameerkatzen, Dianameerkatzen und in den Wintermonaten Kattas, welche den Rest des Jahres im Pongoland leben. Die Lisztaffen sind mit Wildmeerschweinchen vergesellschaftet. Im Zuge des Projektes „Zoo der Zukunft“ wird das Affenhaus zu einem Insektarium mit Schmetterlingshaus umgebaut.

Weitere Gebäude

  • Neues Vogelhaus (Freiflugtropenhalle mit Volieren für kleine Tropenvogelarten im Eingangsbereich)
    Hier leben u. a. Flugfüchse, Krontauben und Kleinkantschile.
  • Kleines Hirschhaus (erbaut 1908) als Unterkunft für Anoas; für diese Art koordiniert der Zoo das europäische und internationale Zuchtprogramm
  • Ponygestüt mit Damohey-Zwergrindern und Burenziegen

Zukunftsprojekte des Zoos

Gondwanaland

Seit Ende der 90er Jahre wird im Zoo Leipzig das Konzept Zoo der Zukunft Stück für Stück verwirklicht. Das größte und kostenaufwändigste Projekt dieses Konzeptes wird die Tropenhalle Gondwanaland sein.

Ursprünglich war der Bau dieser Tropenhalle, die dem Besucher die Einheit der Kontinente Asien, Südamerika und Afrika in der erdgeschichtlichen Entwicklung vor Augen führen soll, im Herzen des Zoos, an der Nahtstelle der Zooteile Asien, Afrika und Südamerika, geplant. Diese Planung wurde verworfen und der Standort der Orsta-Hydraulik an der Pfaffendorfer Straße als Baugrund ins Auge gefasst.

Nach langen Vorbereitungen, inklusive einer gründlichen Asbestsanierung der Fabrikgebäude, Einigungen in Sachen Denkmalschutz und Desensibilisierung der Zootiere, wurde der Industrieriegel der Fabrik am 24. Februar 2007 gesprengt und in den darauf folgenden Monaten viele Tonnen Beton, Steine und Bauschutt sortiert und abgefahren. Für die Sprengung wurden von der Thüringer Sprenggesellschaft 400 Bohrlöcher angelegt und insgesamt 150 kg Sprengstoffe darin platziert. Der Großteil der angefallenen Bauabfälle wurde dem Recycling zugeführt und wird später wieder verwendet werden. Als Glücksfall für den Zoo erwiesen sich die geringen Mengen an Altlasten. Nachdem der Bauschutt größtenteils beseitigt worden war, begann die Einebnung und Vertiefung der Baugrube.

Am 28. November 2007 fand der symbolische erste Spatenstich statt, an dem unter anderem Zoodirektor Dr. Junhold und der Leipziger Oberbürgermeister Jung teilnahmen. Die Tiefbauarbeiten begannen schließlich im Mai 2008.

Aus dem Ausschreibungsverfahren für die Halle ging der Entwurf des Architekturbüros Henchion Reuter & Partner aus Berlin und Dublin, trotz 2. Platz, letztendlich als Sieger hervor. In Zusammenarbeit mit der Obermayer Albis Bauplan GmbH, Eisenlöffel Sattler & Partner und dem Brandschutzbüro Hahn GmbH wurde dieses Büro mit der Ausführung des Baus betraut.

Dem Entwurf liegt ein Baugrund von ca. 2,7 ha zugrunde, wovon 1,6 ha von einer Tropenhalle eingenommen werden, die die Form eines Dreiecks mit abgerundeten Seiten haben wird. Die Halle wird an ihrer höchsten Stelle 27 Meter über Straßenniveau hinausragen - über dem Wasserspiegel in der Halle wird die lichte Höhe bis zu 28 m betragen.

Im Jahre 2007 wurde die Bausumme für die Halle auf ca. 49,5 Millionen Euro beziffert. Durch die drastisch gestiegenen Stahlpreise musste dieser Betrag 2008 um ca. 10,5 Mio. Euro nach oben korrigiert werden. Die Finanzierung der Halle ist trotzdem gesichert, die Eröffnung für Ende 2010/ Anfang 2011 geplant.

Aufbau der Halle und Themenbereiche

Der Haupteingang der Halle mit Kassen, Garderoben und einem Foyer wird an der Pfaffendorfer Straße, direkt neben dem Wirtschaftseingang des Zoos liegen. Vom Gelände des Zoos selbst erreicht der Besucher die Halle über ein Eingangsgebäude an der Südwestecke der historischen Raubtierterrassen aus dem Jahre 1929 (ein Teil dieser Anlage muss zu diesem Zweck abgebrochen werden). Über eine Brücke über der Parthe bewegen sich die Besucher durch eine Schlucht, deren Ostseite einen vertikalen Garten bildet und tauchen immer tiefer in die Vegetation ein um schließlich den Zugangstunnel zu erreichen. Dieser wird nicht nur zuführenden Charakter haben, er soll auch einen Pfad der Evolution beinhalten, wo dem Besucher in einer Nacht- und einer Tagtierabteilung Lebewesen präsentiert werden, die als „lebende Fossilien“ gelten. Dazu zählen unter anderem Lungenfischarten dreier Kontinente, Pfeilschwanzkrebse, Knochenhechte, Steißhühner und Kurzschnabeligel.

Den Ausgangspunkt für den Rundgang in der Tropenhalle bildet ein „Pfahlbaudorf“ im Urwald. Der Besucher wird die Möglichkeiten haben, zu Fuß oder in Booten auf einem Kanal die Halle zu erkunden.

Die Wege werden sich dem Besucher in verschiedenster Form präsentieren: als Erdpfad, als steiniger Weg durch Felsen, als Sandweg oder auch als Pfad durch dichte Vegetation. Ein Bestandteil des Rundweges wird ein „Baumwipfelpfad“ in über 10 Metern Höhe sein, welcher sich zwischen Urwaldriesen und einer Felswand wie ein Spinnennetz durch den Dschungel spannt. In jedem Kontinentsbereich wird es zudem durch tieferliegende Gräben und Tunnel möglich sein, Tiere auf Höhe der Wasseroberfläche, am Boden sowie durch Aquarien auch unter Wasser zu beobachten. Ein 10 m hoher Wasserfall wird die Tropenlandschaft spektakulär bereichern.

Die Bootstour führt vom Pfahlbaudorf durch einen dunklen Höhlenbereich in welchem multimedial die Entstehung des Urkontinents Gondwana inszeniert wird. Die Boote verlassen die Höhle durch eine Grotte, tauchen ein in den tropischen Regenwald und durchfahren die drei Kontinentsbereiche der Halle. Von der Wasserfläche aus haben die Besucher freien Blick auf Flora und Fauna des Regenwaldes.

Neben einem Souvenirshop wird die Halle auch ein Restaurant und einen Eventbereich für Feiern, Tagungen und Meetings besitzen.

Die Tierbestandsplanung für die einzelnen Kontinentsbereiche der Halle ist inzwischen wie folgt abgeschlossen:

Asien: Der Besucher wird unter anderem Komodowarane, die größte Waran-Art der Welt, Sundagaviale, Schabrackentapire, Nebelparder aus den Wäldern Indonesiens und Malaysias, Runzelhornvögel Fischkatzen und Kurzkrallen- oder Zwergotter aus Indien zu sehen bekommen.

Afrika: Die Eulenkopfmeerkatzen und Dianameerkatzen, bisher im Tieraffenhaus untergebracht, erhalten hier eine neue Bleibe. Außerdem sind Zwergflusspferde, Kirk-DikDiks, Servale und Schuhschnäbel geplant.

Südamerika: Dieser Bereich soll unter anderem für Riesenotter, Leguane, Totenkopfaffen, Ozelots, Tamanduas, Faultiere, Agutis, Sakis, Krallenaffen und Arapaimas eine Heimat sein.

Die Tropenhalle soll neben einem abwechslungsreichen Bestand von Klein- und Großtieren auch in botanischer Hinsicht große Vielfalt bieten. Für 2009 ist der Import mehrerer Großbäume aus Spezialgärtnereien im europäischen Ausland geplant. Der Großteil der tropischen Vegetation wird aus mittelgroßen und kleinen Gewächsen bestehen. Für die Bepflanzung der Halle existiert bereits ein detaillierter Plan.

Die tropischen Pflanzen und Tiere verlangen nach ganzjährig gleich bleibenden Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Zu diesem Zweck wird ein System aus Heizungs- und Kühlanlagen installiert, welches zum Teil auf Fernwärme, zum Teil auf Energierückgewinnung basieren wird. Ein Teil der Energie wird aus Solaranlagen auf dem Dach bezogen werden. Der Wasserverbrauch wird partiell durch aufbereitetes Regenwasser gedeckt werden. Das Dach der Halle wird aus einer zweigeteilten Stahlkonstruktion, einem Stahl sparenden Primär- und Sekundärtragwerkssystem bestehen, welches ab Sommer 2009 errichtet werden soll und mit unter Druckluft aufgeblasenen dreilagigen, zweikammerigen Folienkissen bedeckt ist. Diese Kissen sollen garantieren, dass die Halle optimal isoliert ist und gleichzeitig die Pflanzen und Tiere auch im Winter ausreichend UV-Strahlung abgekommen, was für Wachstum und Gedeih unerlässlich ist.

Regelmäßige Veranstaltungen

Festtagsveranstaltungen

Anlässlich von Ostern, Pfingsten, dem Kindertag am 1. Juni, dem Maifeiertag und Halloween finden im Zoo regelmäßig Veranstaltungen statt, welche stark auf die kleinen Besucher ausgerichtet sind.

Lesungen

Während der Leipziger Buchmesse im März finden im Zoo regelmäßig Lesungen durch Originalautoren statt. In den vergangenen Jahren fanden diese Veranstaltungen im Aquarium, im Schweizerhaus oder der Kiwara-Lodge statt.

Dschungelnacht

Die Dschungelnacht findet jährlich im August im Zoo Leipzig statt. An diesem Abend haben alle Tierhäuser länger geöffnet und bieten so dem Besucher die Möglichkeit, die Tiere auch in der Nacht zu bestaunen. In der Regel beginnt die Dschungelnacht 17.00 Uhr. Begleitet wird die Veranstaltung von zahlreichen Musikgruppen (meist afrikanische Musik) und anderen kleineren Events.

Hakuna Matata

Von Mai bis Dezember findet im Zoo regelmäßig das „Hakuna Matata“ statt, ein afrikanischer Abend mit Zooführungen und Buffet.

Besucherzahlen

Jahr Besucher insgesamt Besucher mit Jahreskarte
1985 1 243 000 1 007
1986 1 230 000 998
1987 1 268 000 944
1988 1 330 000 924
1989 1 560 000 1 075
1990 1 021 293 1 580
1991 789 272 3 254
1992 901 496 3 790
1993
1994
1995 782 951 1 954
1996 686 731 1 501
1997 687 398 1 382
1998 744 749 2 147
1999
2000
2001 1 172 158 6 392
2002 1 164 392 8 546
2003 1 181 535 11 122
2004 1 319 767 14 000
2005 1 457 938 25 616
2006 1 759 963 35 554
2007 1 774 587 42 854
2008 1 670 000 n. b.

Direktoren

Direktoren des Leipziger Zoologischen Gartens waren:

  • 1878–1909: Ernst Pinkert (1844–1909)
  • 1910–1935: Johannes Gebbing
  • 1935–1955: Karl Max Schneider (1887–1955)
  • 1955–1957: Heinrich Dathe (1910–1991)
  • 1957–1963: Ludwig Zukowsky (1888–1965)
  • 1964–1993: Siegfried Seifert (1922–1998)
  • 1993–1997: Peter Müller

Seit 1997 ist Jörg Junhold Geschäftsführer des Zoos.

Weblinks

51.34888888888912.3691666666677Koordinaten: 51° 20′ 56″ N, 12° 22′ 9″ O


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