Benguela

Benguela
Benguela
Benguela (Angola)
Benguela
Benguela
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Angola
Provinz Benguela
Gründung 1617
ISO 3166-2 AO-BGU
Satellitenaufnahme der Stadt
Satellitenaufnahme der Stadt
-12.58002777777813.407777777778
Rathaus

Benguela (offiziell São Felipe de Benguela, früher auch Benguella) ist eine Stadt im Westen Angolas und die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Stadt liegt etwa 430 Kilometer südlich der Hauptstadt Luanda an der Mündung des Caimbambo in die Benguela-Bucht. Nach der Volkszählung von 1983 war Benguela mit 155.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes, doch dürfte ihre Bevölkerung 2010 auf mehr als 200.000 angewachsen sein. Die nächstgelegene Großstadt ist Lobito, das 35 Kilometer nördlich liegt.

Die Stadt war Ausgangspunkt der Benguelabahn, die bis in die Demokratische Republik Kongo führt und dort unter anderem Anschluss bis nach Beira in Mosambik am Indischen Ozean hat. Heute führt eine Strecke von Lobito nach Benguela, die eigentliche Benguelabahn beginnt aber am Atlantikhafen in Lobito und führt ostwärts an Benguela vorbei. In der Stadt Benguela selber gibt es keinen Handelshafen, der von größeren Schiffen angefahren werden kann. Südlich von Benguela gibt es einen Flughafen, der regelmäßig von Flugzeugen aus Luanda und anderen inländischen Städten wie Lubango angeflogen wird.

Benguela wurde im Jahre 1617 von den Portugiesen unter Manoel Cerveira Pereira gegründet. Es war über lange Zeit ein wichtiges Handelszentrum in der Region, insbesondere für den Sklavenhandel nach Brasilien und Kuba. Nach dessen Beendigung war die Stadt weiterhin Zielpunkt des von den Ovimbundu betriebenen Karawanenhandels, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts von Ostangola ausging.[1] Der Ankerplatz Benguelas befindet sich ungefähr zwei Kilometer von der Stadt entfernt und hat eine Tiefe von 7 bis 11 Metern.

Neben den Kirchen São Felipe und Santo António sowie dem Hospital und der Festung gibt es nur wenige Gebäude, die vor 1900 erbaut wurden und erhalten sind. Etwa 25 Kilometer westlich von Benguela liegt Baía Farta, das für seine speziellen Früchte und Salinen bekannt ist. Eine Bucht vorher liegt Baía Azul, eine Art Naherholungsort für die Bewohner von Benguela; wohlhabende Einwohner der Stadt unterhalten hier Wochenendhäuser. An den Wochenenden ist der dortige Strand mit Stadtbewohnern bevölkert.

Bis heute heißt ein Spiel-Modus im brasilianischen Kampfsport Capoeira „Benguela“. Dieser wird hauptsächlich am Boden gespielt und ist der „Capoeira de Angola“ sehr ähnlich, hat jedoch einen schnelleren Toque (Rhythmus).

Benguela war während der letzten Phase der portugiesischen Kolonialherrschaft ein gewisses kulturelles Zentrum der Angola-Deutschen. Noch heute zeugt hiervon die leer stehende deutsche Schule von Benguela, direkt an einer der Hauptstraßen. Die Deutsche Schule Benguela war bis zum Ende der Kolonialzeit 1975 in Betrieb, ist jedoch seither geschlossen, da zusammen mit den meisten Portugiesen auch fast alle Deutschen angesichts der Wirren des Entkolonisierungsprozesses von 1974/75 aus Angola flüchteten.

Seit 2009 ist die Stadt Sitz einer staatlichen Regionaluniversität, der Universidade Katyavala Bwila.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Hermann Pössinger: A transformação da sociedade umbundu desde o colapso do comércio das caravanas. In: Revista Internacional de Estudos Africanos. 4+5, 1986, S. 75–156.

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