Zell a. H.

Zell a. H.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Zell am Harmersbach
Zell am Harmersbach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Zell am Harmersbach hervorgehoben
48.3466666666678.0638888888889223Koordinaten: 48° 21′ N, 8° 4′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Höhe: 223 m ü. NN
Fläche: 36,43 km²
Einwohner: 7995 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner je km²
Postleitzahl: 77736
Vorwahl: 07835
Kfz-Kennzeichen: OG
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 146
Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 19
77736 Zell
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hans-Martin Moll

Zell am Harmersbach ist eine Stadt im Ortenaukreis am Westrand des Schwarzwalds. Zell war im Heiligen Römischen Reich die kleinste Freie Reichsstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Zell liegt am Ausgang des Harmersbachtals, einem Seitental des Kinzigtals.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden an Nordrach, im Nordosten an Oberharmersbach, im Südosten an Fischerbach, im Süden an die Stadt Haslach, im Südwesten an Steinach, im Westen an Biberach und im Nordwesten an die Stadt Gengenbach.

Stadtgliederung

Zur Stadt Zell am Harmersbach mit den früher selbstständigen Gemeinden Unterharmersbach, Unterentersbach und Oberentersbach gehören außer der Stadt Zell am Harmersbach 50 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.[2]

→ siehe auch: Liste der Orte im Ortenaukreis

Geschichte

Zell ist eine Gründung des Klosters Gengenbach. Es wurde erstmals 1139 urkundlich erwähnt. Später gehörte es den Zähringern, nach ihrem Aussterben fiel die Stadt an die Staufer. Nachdem zwischenzeitlich die Herren von Geroldseck und auch das Bistum Straßburg den besassen, kam der Ort 1334 an die Markgrafschaft Baden. Ende des 14. Jahrhunderts wurde es dann Freie Reichsstadt. Zell musste sich allerdings ständig gegen Versuche der österreichischen Ortenau wehren, die Stadt in ihr Territorium einzugliedern. Hierbei fand Zell Unterstützung bei den benachbarten Reichsstädten Gengenbach und Offenburg.

1718 wurde das Zell umgebende Harmersbachtal von der Stadt unabhängig und ein eigenständiges freies Reichstal. Im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses verlor Zell 1803 seinen Status als Freie Reichsstadt und fiel erneut an das Großherzogtum Baden.

1904 zerstörte ein Großbrand mehrere Fachwerkhäuser im Stadtkern. Die nördliche Seite der unteren Hauptstraße wurde danach im für diese Zeit typischen Jugendstil wiederaufgebaut. Diese Häuserzeile gilt heute in ihrer Einheitlichkeit als beispielhaft für die Architektur des beginnenden 20. Jahrhunderts. In Baden gehörte Zell am Harmersbach lange zum Landkreis Wolfach. Bei Auflösung desselben kam die Stadt 1973 zum neugebildeten Ortenaukreis.

Eingemeindungen

  • 1974: Oberentersbach
  • 1975: Unterentersbach, Unterharmersbach

Ortsteile

Oberentersbach

Oberentersbach Erstmals 1111 wurde Oberentersbach urkundlich erwähnt. Es wurde bis 1803 von Zell aus verwaltet und schloss sich danach mit Unterentersbach zu einer Gemeinde zusammen. Der Zusammenschluss wurde 1851 wieder gelöst.

Unterentersbach

Unterentersbach

1075 wurde Unterentersbach erstmals urkundlich erwähnt. In der Reichstadtzeit war Unterentersbach Teil (Landstab)von Zell. Von 1803 bis 1851 bildete Unterentersbach zusammen mit Oberentersbach eine Gemeinde. Bis zum Zusammenschluss mit Zell 1975 war Unterentersbach 124 Jahre selbständig. Zu Unterentersbach gehören das ehemalige Rittergut Gröbern und der Zinken Stöcken, eine vormalige Curie des Klosters Gengenbach.

Unterharmersbach

Unterharmersbach

Unterharmersbach wurde 1139 erstmals urkundlich erwähnt. 1200 kam der Ort an das Bistum Bamberg. Über die Herzöge von Zähringen, die Grafen von Fürstenberg und die Herren von Geroldseck kam Unterharmersbach 1367 an das Bistum Straßburg.

Politik

Zell am Harmersbach, Hirschturm
Wahrzeichen Storchenturm
Pfarrhofgraben mit Stadtkirche und Verlagshaus der Heimatzeitung
Bahnhof von Zell am Harmersbach, Modell
Der Fürstenberger Hof

Die Stadt ist Sitz der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit den Gemeinden Biberach, Nordrach und Oberharmersbach.

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

  1. CDU 37,8% (+0,7) - 7 Sitze (-2)
  2. FWV 31,6% (-0,8) - 6 Sitze (-2)
  3. SPD 18,9% (-2,1) - 3 Sitze (-2)
  4. GLZ 11,7% (+2,2) - 2 Sitze (=)

Wappen

Das Wappen von Zell - „In Gold ein rotbewehrter, rotbezungter schwarzer Adler“ - ist das Wappen des Heiligen Römischen Reiches und symbolisiert die Geschichte als Freie Reichsstadt.

Partnerschaften

Die Stadt Zell unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Baume-Les-Dames in der Region Franche-Comté in Frankreich, seit 1990, zu Frauenstein im Erzgebirge in Sachsen seit 1991.

Der Stadtteil Unterharmersbach unterhält seit 2000 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Tuggen, Kanton Schwyz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zell liegt am Kinzigtäler Jakobusweg und am Großen Hansjakobweg, die beide an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen.

Museen

Wirtschaft und Infrastruktur

  • Zell ist der Geburtsort der Zeller Keramik, in der auch das bekannte „Hahn und Henne“-Motiv hergestellt wird.
  • In Zell erscheint dreimal wöchentlich (Mo., Mi. u. Fr.) die "Schwarzwälder Post", die kleinste süddeutsche Heimatzeitung.

Verkehr

Zell am Harmersbach liegt an der Harmersbachtalbahn, einer von Biberach (Baden) nach Oberharmersbach führenden Nebenstrecke der Schwarzwaldbahn. Der ÖPNV wird durch den Tarifverbund Ortenau gewährleistet.

Bildung

Mit dem Schulzentrum Ritter von Buß gibt es eine Grund-, Haupt- und Realschule. In Unterharmersbach besteht zudem eine reine Grundschule. Außerdem gibt es eine Förderschule in der Kernstadt. Daneben gibt es vier Kindergärten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Der deutsche Forstwissenschaftler Karl Hasel leitete von 1945 bis 1952 das Forstamt Zell am Harmersbach.


Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 432–435

Weblinks


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