Benedicta Margareta von Löwendal

Benedicta Margareta von Löwendal
Büste in Lauchhammer

Freifrau Benedicta Margareta von Löwendal (auch Löwendahl) (* 1683; † 26. Juli 1776 auf Schloss Mückenberg in der Niederlausitz) war eine dänisch-deutsche Adlige und Gründerin des Lauchhammer-Werkes.

Lebenslauf

Die 1683 als Benedicta Margaretha von Rantzau auf Neuhaus geborene entstammte dem dänischen Adel. Ihr Vater war Cai von Rantzau auf Neuhaus (1650–1704), ihre Mutter Catharine Margrethe von Blome (1649–1687). Durch ihre Heirat mit dem deutschen Freiherrn und sächsischen Oberberghauptmann Woldemar Freiherr von Löwendal (1660–1740) am 29. Januar 1709 wurde sie zur Freifrau von Löwendal. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor, die aber alle noch im Kindesalter verstarben:

  • Augustus Baron von Löwendal
  • Anna Sophie Baroness von Löwendal
  • Friedericus August Baron von Löwendal
  • Margarethe Adelheid Benedicte Baroness von Löwendal

Um 1716 verlegte die Freifrau ihren Wohnsitz von Dresden in das Mückenberger Stadtschloss. Sie ließ eine Schlossanlage errichten, von der heute nur noch der Schlosspark und die Schlosskirche existieren. Nach der Entdeckung von Raseneisensteinvorkommen entschied man sich zur Gründung eines Eisenwerkes. Die Rechte zur Nutzung des Werkes überließ der Freiherr seiner Frau. 1725 wurde der erste Hochofen mit dem persönlichen Einverständnis August des Starken in Betrieb genommen. Damit schlug die Geburtsstunde des Industriestandortes Lauchhammer. Durch die Einstellung von Facharbeitern förderte Frau von Löwendahl die Entwicklung der vormals wirtschaftlich unbedeutenden Region. Darüber hinaus ließ sie Schulen und Armenhäuser errichten und unterstützte kirchliche Einrichtungen durch Spenden.

Die Freifrau von Löwendal wirkte über 51 Jahre in der Region der heutigen Stadt Lauchhammer und gilt als eine der ersten Unternehmerinnen in der Niederlausitz.

Sie starb am 26. Juli 1776 auf Schloss Mückenberg. Ihren gesamten Besitz, darunter auch das Gut Mückenberg mit dem Schloss und das Hammerwerk vermachte sie ihrem Patenkind Detlev Carl Graf von Einsiedel.

Ihr zu Ehren sind in Lauchhammer eine Straße und das Freifrau-von-Löwendal-Gymnasium der Stadt benannt.

Literatur

  • Reinhard Köpping, Erz und Adel. Zum Leben und Wirken der Freifrau von Löwendal. Hrsg. von der Stiftung Kunstgussmuseum Lauchhammer. Verlag der Kunst Dresden, Husum 2010

Weblinks


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