Zeisigwald

Zeisigwald
Lage des Zeisigwaldes

Der Zeisigwald ist ein Waldgebiet im Nordosten der Stadt Chemnitz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Zeisigwald befindet sich zwischen den Stadtteilen Gablenz, Sonnenberg, Yorckgebiet und Hilbersdorf, zu dessen Flurkataster er gehört. An seinem Ostrand liegen die Siedlungen Beutenberghäuser und die Anton-Günther-Siedlung.

Er ist mit einer Fläche von etwa 500 Hektar das größte stadtnahe Erholungsgebiet der Stadt Chemnitz. Vorherrschende Baumarten sind Buche, Eiche, Fichte, Lärche und Kiefer.

Blaubornteich im Zeisigwald

Der höchste Punkt ist der 420,9 Meter hohe Beutenberg, ein ehemaliger Vulkan, der vor etwa 290 Millionen Jahren aktiv war. Eine Eruption zur damaligen Zeit ist die Ursache dafür, dass heute gut erhaltene Fossilien aus dem Perm im Versteinerten Wald geborgen werden können. Die ausgeworfenen Vulkanaschen verfestigten sich zum sogenannten „Zeisigwaldtuff“, der im 19. Jahrhundert für Bauarbeiten in Chemnitz und Umgebung eingesetzt wurde. Eine weitere Erhebung innerhalb des Waldgebietes ist der 398,3 Meter hohe Fuchsberg.

Der Ratssteinbruch ist Teil einer Referenzfläche des Weltforstrates FSC, die in einen Urwald gewandelt und deswegen nicht mehr gepflegt wird. Dort dürfen keine Bäume entnommen oder neu gepflanzt werden, das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr. [1] [2]

Geschichtliche Nutzung

Schon seit dem 13. Jahrhundert ist der Zeisigwald im Besitz der Stadt Chemnitz, erstmals urkundlich erwähnt wurde der Wald 1331. Er wurde zunächst noch als „des Keisers Forste“ bezeichnet, ab 1493 ist erstmals eine Nennung als „Zceißigwalt“ erfolgt. Der Name rührt von einer damals betriebenen Vogelstellerei her. Wahrscheinlich reichte einst der Wald, als Rest des großen zusammenhängenden Erzgebirgswaldes, sogar über den Sonnenberg bis zum heutigen Theaterplatz.

Zeisigwaldschänke

Als Erholungsgebiet dient der Zeisigwald erst ab Ende des 18. Jahrhunderts. Zuvor versorgte er die Stadt mit Holz und Wasser. Ebenso wurde er zur Jagd von Wild genutzt. 1899 eröffnete die zentral im Zeisigwald gelegene „Zeisigwaldschänke“, die bereits vor der politischen Wende in der DDR verfiel und gegenwärtig saniert wird. Ein ähnliches Schicksal erlitt die „Heideschänke“ am südöstlichen Waldrand. Lange Jahre wurde saniert und nun steht das Haus den Menschen als Ausflugslokal, Tanzsaal und Biergarten mit großem Kinderspielplatz zur Verfügung. Die „Beutenbergschänke“ wurde schon im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die am Waldrand gelegenen Freibäder „Zeisigwaldbad“ und „Reichsbahnbad“ existieren heute nicht mehr und wurden bereits eingeebnet.

Literatur

  • Gerhard Krönert, Maik Wagner: Chemnitz-Hilbersdorf und der Zeisigwald. Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins (Sonderheft 2001). Herausgegeben vom Chemnitzer Geschichtsverein e.V. in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Hilbersdorf. Chemnitzer Geschichtsverein, Chemnitz 2001, 160 S.
  • Thorid Zierold: Der Zeisigwald - Streifzüge durch Natur und Geschichte. Museum für Naturkunde Chemnitz 2009, 233 S. Rezension: Der Zeisigwald - Streifzüge durch Natur und Geschichte

Weblinks

50.84527777777812.969444444444

Einzelnachweise

  1. Freie Presse Radfahrer finden Splitt-Strecke beschwerlich
  2. Sächsische Zeitung Amt plant Todesfalle im Zeisigwald

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