Zeche Friedlicher Nachbar

Zeche Friedlicher Nachbar
Zeche Friedlicher Nachbar
Ein Gebäude der ehemaligen Zeche Friedlicher Nachbar

Ein Gebäude der ehemaligen Zeche Friedlicher Nachbar
Abbau von Steinkohle
Betriebsende 1961
Geografische Lage
Koordinaten 51° 25′ 39″ N, 7° 10′ 40″ O51.42757.1777777777778Koordinaten: 51° 25′ 39″ N, 7° 10′ 40″ O
Zeche Friedlicher Nachbar (Regionalverband Ruhr)
Zeche Friedlicher Nachbar
Lage Zeche Friedlicher Nachbar
Standort Bochum-Linden
Gemeinde Bochum
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Zeche Friedlicher Nachbar 1906

Die Zeche Friedlicher Nachbar war ein Steinkohlen-Bergwerk in Bochum-Linden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfänge

Das Kohlerevier in Linden gehört zu den ältesten des Ruhrgebiets. Schon 1677 ist ein Stollen namens Zeche Dicke Bäckerbank bezeugt. Zusammen mit Zeche Anna Catharina förderte dieser in einem Grubenfeld, das später von Zeche Baaker Mulde ausgebeutet werden sollte, welche wiederum später zu einer Nebenschachtanlage von Friedlicher Nachbar avancieren sollte.

Konsolidierung

Die bergrechtliche Gewerkschaft Friedlicher Nachbar wurde 1854 gegründet. 1868 erfolgte eine Umwandlung in eine tausendteilige Gewerkschaft neuen Rechts, um neues Kapital zu akquirieren. 1870 erfolgte die Teufe des ersten Tiefbauschachtes der Zeche, Friedlicher Nachbar 1, dem 1899 Schacht 2 beigesellt wurde (siehe unten).

1898 übernahm ein Konsortium der Rheinischen Bank die Zeche, daran beteiligt waren auch die Industriellen Hugo Stinnes und August Thyssen. 1899 übernahm die Gewerkschaft die Kuxe der Gewerkschaft der benachbarten Zeche Baaker Mulde, 1904 wurde auch die Zeche Hasenwinkel übernommen. Im gleichen Jahr erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.

Modernisierung

Mit dem Zusammenschluss wurde 1899 eine neue Schachtanlage errichtet auf der zentral alle Kohlen gefördert werden sollten. Diese entstand neben dem alten Schacht von Baaker Mulde. Damit war auch der neue Wetterschacht Ostholz erforderlich (1902). Außerdem erhielt die Grube eine unterirdische Hauptwasserhaltung.

Die Gesellschaft wurde 1904 auf Betreiben von Hugo Stinnes und Bernhard Dernburg auf die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG verschmolzen, um einen vertikal integrierten Bergbaukonzern zu schaffen. Die neue Gesellschaft ließ die alten Schächte Friedlicher Nachbar 1 und Baaker Mulde neu ausbauen. 1926 wurde das Grubenfeld der Zeche Hasenwinkel aufgegeben und abgedämmt.

Stilllegung

1961 wurde die letzte Schachtanlage von Friedlicher Nachbar stillgelegt.

Spurensuche

Zechenkolonie Friedlicher Nachbar

Das Turmfördergerüst von Schacht 2 wurde in den 1960er Jahren demontiert und auf der Schachtanlage Zollverein 1/2/8 in Essen neu aufgebaut. Dort steht es heute noch.

Der Schacht Friedlicher Nachbar 2 ist bis heute noch offen geblieben, er gehört zur Zentralen Wasserhaltung der DSK, aus ihm wird nach wie vor Grubenwasser aus einer Teufe von ca. 200 Metern gepumpt. Auf dem Gelände des heutigen Gewerbegebiets „Im Deimketal“ sind noch eine Handvoll Zechengebäude erhalten geblieben – darunter die 1905 erbaute Maschinenhalle, die heute u. a. für Theateraufführungen genutzt wird. Erhalten blieb auch das Ventilatorgebäude des Wetterschachts Ostholz in der Straße Am Papenloh (Bochum-Sundern).

Die Zechenkolonie Friedlicher Nachbar, westlich der Schachtanlage beiderseits der Welperstraße, wurde vor einigen Jahren grundlegend renoviert und restauriert.

Literatur

  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage. Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein im Taunus 2008, ISBN 978-3-7845-6994-9.
  • Axel Schäfer u. a. (Hrsg.): Bochum entdecken. 20 Stadtrundgänge durch Geschichte und Gegenwart. Klartext, Essen 2009, ISBN 978-3-89861-735-2.
  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.

Weblinks


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