Zagreber Raketenbeschuss

Zagreber Raketenbeschuss

Der Raketenbeschuss auf Zagreb am 2. und 3. Mai 1995 war eine von bewaffneten Einheiten der Republik Serbische Krajina durchgeführte Kampfhandlung während des Kroatienkrieges wurde. Die Einheiten feuerten dabei Boden-Boden-Raketen auf die Zagreber Innenstadt, wobei 7 Menschen getötet und 214 weitere verletzt wurden.[1] Es war ein Vergeltungsschlag für die kroatische Militäroperation Blitz. Der für den Einsatz verantwortliche serbische Militärführer Milan Martić wurde 2007 vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien auch wegen dieses Angriffs wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt.[2].

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Die kroatische Hauptstadt Zagreb wurde zuvor größtenteils vom Kroatienkrieg verschont, da die Front nie näher als 25 Kilometer an die Stadt heranrückte.

Der serbische General Milan Čeleketić kündigte am 24. März 1995, einen Monat vor dem eigentlichen Angriff, einen Vergeltungsangriff auf die Schwachstellen in Kroatien an, sollten die Kroaten eine Militäroffensive starten und betonte dabei, dass sich diese Schwachstellen in den Parks der kroatischen Großstädte befinden, wo sich Zivilisten aufhalten.[3]

Im Mai 1995 startete die kroatische Armee die Militäroperation „Blitz“, bei der sie Westslavonien eroberten. Daraufhin befahl der serbische Anführer der serbischen Aufständischen in Kroatien, Milan Martić, die Städte Sisak, Karlovac und Zagreb zu beschießen. Daraufhin wurden M-87-Raketen mit Streubomben als Gefechtskopf auf die Städte abgefeuert.

Raketenbeschuss

Am 1. Mai wurde ein Treffen der Militärführer der Republik Serbische Krajina abgehalten. Dabei befahl Milan Martić den Beschuss von Sisak um 5 Uhr morgens und den Transport der M-87 Bomben nach Vojnić, 50 km südlich von Zagreb. Die ersten Raketen schlugen in Zagreb am 2. Mai um 10:25 ein. Zu dieser Zeit hielten sich viele Zivilisten in den Straßen auf. Getroffen wurde die Strossmayer-Promenade, Petrinjska-Straße und die Vlaška-Straße, wo eine Straßenbahn voller Passagiere getroffen wurde. Eine Schule in der Nähe wurde ebenfalls getroffen. Zudem wurde der Stadtteil Pleso und der ansässige Flughafen getroffen.

Der zweite Angriff fand am folgenden Tag um 12:20 statt. Das Kinderkrankenhaus Klaićer Straße und die Nationalbibliothek wurden getroffen. Da die Bevölkerung vor Raketenbeschuss gewarnt wurde, waren die Straßen menschenleer, deshalb fiel die Zahl der Todesopfer relativ gering aus.

Das Kriegsverbrechertribunal

Milan Martić wurde vom Haager Kriegsverbrechertribunal seit dem 25. Juli 1995 mit internationalem Haftbefehl gesucht. Nachdem er sich am 15. Mai 2005 den Behörden stellte, wurde er wegen siebenfachem Mord und schwerer Körperverletzung angezeigt. Martić bekannte sich selbst wenige Tage nach dem Vorfall im serbischen Fernsehen zu dem Angriff. Martić wurde am 12. Juni 2007 zu insgesamt 35 Jahren Haft verurteilt.[1]

Quellen

  1. a b ICTY - Case Information Sheet (englisch)
  2. Case information sheet des ICTY, abgerufen am 20. März 2011
  3. ICTY-Bericht

Weblinks


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