Ben Hur (1959)

Ben Hur (1959)
Filmdaten
Deutscher Titel Ben Hur
Originaltitel Ben-Hur
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1959
Länge 212 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie William Wyler
Drehbuch Karl Tunberg
Produktion Sam Zimbalist / MGM
Musik Miklós Rózsa
Kamera Robert Surtees
Schnitt John D. Dunning
Ralph E. Winters
Besetzung

Ben Hur ist ein US-amerikanischer Spielfilm von William Wyler aus dem Jahr 1959. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lew Wallace. Der Monumentalfilm stellte zahlreiche Produktionsrekorde auf und wurde unter anderem mit elf Oscars ausgezeichnet. Diese Marke ist bis heute unübertroffen. Ben Hur war zudem der erste Film, bei dem intensiv mit der Bluescreen-Technik gearbeitet wurde. Mit einem Budget von 15 Millionen Dollar zählt Ben-Hur – inflationsbereinigt – zu den aufwändigsten Produktionen der Filmgeschichte. Der Film wurde am 18. November 1959 in New York City uraufgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film schildert das Leben des fiktiven jüdischen Fürsten Judah Ben-Hur, der zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. als Zeitgenosse von Jesus Christus in Jerusalem lebt. Der Prolog des Films zeigt die Geburt Jesu.

Im Jahre 26 nach Christi Geburt: Judah Ben-Hurs Jugendfreund, der römische Soldat Messala, der ihm einst das Leben gerettet hat, wird Befehlshaber in Jerusalem und ist gewillt, jeden Akt der Rebellion im Keim zu ersticken. Die Wiedersehensfreude ist sowohl bei Judah, seiner Mutter Miriam und seiner Schwester Tirzah als auch bei Messala groß. Die Freundschaft der beiden Männer gerät jedoch in Gefahr, als Messala für den römischen Nationalstolz eintritt und von Judah verlangt, die Aufständischen zu verraten, was dieser jedoch ablehnt.

Als Judahs Verwalter Simonides aus Antiochia zum jährlichen Rechenschaftsbericht erscheint, ist diesmal auch dessen Tochter Esther dabei, da für sie eine arrangierte Ehe mit einem Kaufmann vorgesehen ist. Judah hatte Simonides als Sklaven von seinem Vater geerbt, womit auch dessen Tochter Esther das Eigentum Judahs ist. Für eine Heirat muss sie deshalb ihren Besitzer um Erlaubnis bitten, welche Judah ihr auch gewährt. Beide kennen sich allerdings schon seit ihrer Kindheit und hegen nun Gefühle füreinander.

Als der neue Statthalter Valerius Gratus seinen Dienst in Jerusalem antritt, beobachten Judah und Tirzah die Parade zu dessen Ehren von der Dachterrasse ihres Hauses aus. Als Gratus unter ihnen vorbeireitet, lösen sich versehentlich Dachziegel, welche direkt neben Gratus' Pferd herunterfallen. Daraufhin scheut das Pferd und wirft Gratus ab, der dadurch schwer verletzt wird.

Die Römer verdächtigen Judah des Attentats und stecken ihn und seine Familie ins Gefängnis. Da Messala kurz nach dem vermeintlichen Attentat die Dachterrasse inspizierte und dort auch die losen Dachziegel bemerkte, weiß er, dass es kein Attentat auf den Statthalter war und Judah somit unschuldig ist. Noch im Gefängnis schwört Judah Rache an Messala zu nehmen. Als der Verwalter Simonides von der Verhaftung hört, versucht er sich für Judah einzusetzen, aber noch während seines Gesprächs mit Messala wird auch er verhaftet. Er wird gefoltert und später als gehunfähiger Krüppel wieder freigelassen. Judah wird ohne Verhandlung verurteilt, für schuldig befunden und von Messala nach Tirus auf eine Galeere geschickt.

Auf dem Marsch zu den Galeeren nach Tirus müssen Judah und andere Gefangene eine Wüste durchqueren. Bei einer Rast in Nazaret dürfen alle trinken; nur Judah wird das Wasser verweigert. Ein unbekannter Zimmermann gibt ihm Wasser zu trinken. Ein römischer Wachmann will dies verhindern, hält aber inne, als er diesem Zimmermann ins Gesicht sieht.

Nach drei Jahren auf den Galeeren lernt Judah den neuen Befehlshaber Quintus Arrius kennen. Dieser ist beeindruckt von Ben-Hurs unerschütterlichem Gottesglauben. Als eine Seeschlacht mit mazedonischen Piraten droht, lässt Quintus Arrius Judah, der als Ruderer auf der Galeere nur Nummer 41 genannt wird, losketten. Bei der Schlacht sinkt Arrius' Schiff; Arrius selbst wird von Judah vor dem Ertrinken gerettet. Beide treiben auf Resten der Galeere auf dem offenen Meer. Arrius versucht sich umzubringen, da er glaubt, er habe die Schlacht verloren, Judah verhindert dies aber. Nachdem ein römisches Schiff beide aufgelesen hat, erfährt Arrius, dass die Schlacht für die Römer siegreich ausgegangen ist.

Arrius wird mit einem Triumphzug geehrt, Kaiser Tiberius erlässt Judah als Belohnung für die Rettung von Arrius die weitere Galeerenstrafe, stattdessen wird er Arrius als Sklave geschenkt, der fortan frei entscheiden kann, wie er ihn in seinem Haus in Rom beschäftigen will. Judah wird bei Arrius ein erfolgreicher und bekannter Wagenlenker. Jahre später macht Arrius Judah anlässlich eines Festes zu seinem Adoptivsohn. Judah findet jedoch keine Ruhe, da ihn das Schicksal seiner Mutter und seiner Schwester quält. Wehmütig lässt Arrius ihn nach Jerusalem aufbrechen.

Auf seiner Heimreise trifft Judah auf Balthasar aus Alexandria, einen alten Mann, der auf der Suche nach dem Erlöser aus Nazaret ist und dabei sein will, wenn dieser sein Werk beginnt. Er erzählt davon, dass er einst einem Stern nach Betlehem folgte und dort ein neugeborenes Kind sehen konnte, in welchem seiner Meinung nach Gott leben würde. Balthasars Gastgeber ist der arabische Scheich Ilderim, der seine Pferde für Wagenrennen ausbildet. Der Scheich erkennt Judahs Talent, mit Pferden umzugehen und versucht ihn davon zu überzeugen, als Wagenlenker an einem Rennen im Circus von Jerusalem teilzunehmen. Er soll den bisherigen Favoriten besiegen, bei dem es sich um Messala handelt. Judah ist jedoch fest entschlossen Messala zu töten und zieht weiter.

Von Esther, die ihn voller Freude in Jerusalem willkommen heißt, erfährt er, dass das Vermögen der Familie Hur eingezogen wurde und Esther sich mit ihrem Vater versteckt hält. Judah taucht bei einem überraschten Messala auf und fordert zu erfahren, was aus Mutter Miriam und Schwester Tirzah geworden ist. Im Auftrag von Messala sucht man im Gefängnis nach den beiden. Als man sie in ihrem unterirdischen Verlies findet, stellt sich heraus, dass beide an Lepra erkrankt sind, weswegen sie auch sofort aus dem Kerker entlassen werden. Sie wollen ins Tal der Aussätzigen, suchen davor aber noch Esther auf und bitten diese, Judah nichts über ihre Existenz und ihre Krankheit zu verraten, sie solle ihm stattdessen erzählen, dass sie gestorben seien.

Judah tritt mit Ilderims Pferden beim Pferderennen an, das er als Möglichkeit sieht, an Messala Rache zu nehmen. Judah geht aus dem Rennen als Sieger hervor; Messala wird tödlich verwundet. Im Sterben liegend, teilt er Judah mit, dass dessen Mutter und Schwester nicht tot sind, sondern sich im Tal der Aussätzigen befinden. Als Judah dort nach ihnen sucht, trifft er auf Esther, die ihnen gerade Essen bringt. Mit Mühe kann sie Judah davon abhalten, sich bei Miriam und Tirzah zu erkennen zu geben.

Judah ist weiterhin von Rache beseelt; Esther dagegen folgt den Worten des Friedens, die von einem Nazarener namens Jesus gepredigt werden, und beschwört Judah, seinen Hass ruhen zu lassen. Als sie wieder im Tal der Aussätzigen ist und Judah überraschend auftaucht, beschließen sie, Miriam und Tirzah zu dem jungen Nazarener zu bringen. In der Stadt erfahren sie jedoch bestürzt, dass diesem der Prozess gemacht wird. Auf dem nun folgenden Kreuzweg erkennt Judah Jesus als den Mann wieder, der ihm einst in Nazaret Wasser zu trinken gegeben hat. Als Jesus zu Boden stürzt, will Judah ihm Wasser zu trinken geben, wird aber von einem römischen Soldaten weggestoßen.

Judah wird bestürzt Zeuge von Jesu Kreuzigung. Balthasar schildert das Geschehen nicht als Ende, sondern als Anfang. Während Jesu' Sterben zieht ein großes Unwetter auf; Miriam und Tirzah werden von ihrer Lepra geheilt. Zuhause berichtet der bewegte Judah Esther von der letzten Bitte des Nazareners am Kreuz: der Bitte um Vergebung für seine Peiniger, die nicht wissen, was sie tun.

Historische Fakten

Vergleicht man die Darstellung Judäas und des römischen Reiches in Ben Hur mit wissenschaftlichen Erkenntnissen über diese Zeit, kann man viele historische Fehler feststellen, obwohl der Verleih beim Erscheinen betonte, ein realistisches Bild der Zeit Jesu Christi (ca. 7 v. bis 30 n. Chr.) zu zeichnen. Wie Marcus Junkelmann in seinem Werk „Hollywoods Traum von Rom“ (siehe unter Literatur) darstellt, blieb die Romanvorlage sowie die Produktion des Films bei der Gesamtausstattung und Umsetzung meist weit hinter den schon damals bekannten archäologischen und historischen Tatsachen zurück. Gerade beim Wagenrennen gibt es bei der Darstellung eines antiken Zirkus sowie bei der Kleidung der Wagenlenker Mängel, die bei der ersten monumentalen Verfilmung dieses Stoffes, in Fred Niblos Ben Hur von 1925, vermieden worden waren.[1]

Sergio Leone war während der Dreharbeiten erster Assistent von Wyler. Er berichtet, dass der Regisseur nach Fertigstellung der Kostüme und Kulissen eine historische wissenschaftliche Beraterin einlud, alles nach authentischen Gesichtspunkten zu überprüfen. Am Ende des Rundganges fragte Wyler sie: „Was soll ich machen, damit das noch echter wird?“ Die Expertin schüttelte den Kopf und meinte: „Man müsste alles verbrennen!“[2]

Neben diesen historischen Ungenauigkeiten, welche in der filmischen Umsetzung Wylers gefunden werden können, sind es aber auch die schriftstellerischen Freiheiten des Romans selbst, welche fehlende geschichtliche Authentizität offenbaren. Als Beispiel sei die Galeerensequenz erwähnt. In der Antike war die Galeerenstrafe unbekannt, denn römische Kriegsschiffe wurden von gut ausgebildeten und bezahlten Seesoldaten gerudert.[3] Es bedeutet hartes Training und viel Geschick, eine große Galeere gleichmäßig zu rudern, und bei der Professionalität der römischen Armee wollte man nichts dem Zufall überlassen. Außerdem wurde zur Zeit Jesu zumeist nicht mehr gerammt. Octavians Admiral Agrippa hatte schon einige Jahrzehnte vor der Zeitenwende einen Rammschutz eingeführt.

Eine historische Unmöglichkeit, die ebenfalls auf den Roman von Wallace zurückgeht, ist die Beteiligung von zwei Mitgliedern der römischen Oberschicht an einem öffentlichen Rennen. Als Angehöriger der jüdisch-hellenistischen Oberschicht wäre es Ben Hur zwar möglich gewesen, Rennen zu fahren, doch nicht als Adoptivsohn eines römischen Konsuls, zumal er – laut Roman – unter dessen Augen schon im Circus Maximus gefahren sein soll.[4] Bei dem Rennen gegen Messala kommt dann auch ein reines Phantasieprodukt zum Einsatz, ein „griechischer“ Wagen, dessen rotierende Sägemesser die Speichen des gegnerischen Wagens zerstören sollen.[5]

Trivia

  • Bei Erscheinen der Filmfassung von 1959 hielt MGM Frederico Nobiles Ben-Hur-Verfilmung von 1925 immer noch für konkurrenzfähig. Daher wurde versucht, alle verfügbaren Kopien des alten Streifens aufzufinden und zu zerstören.[6]
  • Das monumentale Filmprojekt wurde 1953 in die Wege geleitet und sollte das kurz vor dem Ruin stehende Filmstudio MGM sanieren, was auch gelang. Wyler setzte dazu auf einen massiven Personal- und Materialaufwand für den am Ende 16,2 Millionen Dollar teuren Streifen: Es gab 365 Sprechrollen, dazu waren 50.000 Komparsen, über eine Million Requisiten und 40.000 Tonnen Mittelmeersand nötig.[7] Allein die Vorbereitungszeit betrug fünf Jahre, die Drehzeit zwei Jahre.
  • Produzent Sam Zimbalist starb vor Ende der Dreharbeiten an einem Herzinfarkt.
  • Der spätere Kultregisseur Sergio Leone hatte unter dem Pseudonym Bob Robertson die Führung des zweiten Kamerateams inne.
  • Nachdem im Stummfilm von 1925 viele Pferde bei den Dreharbeiten zur Rennszene umgekommen waren[8], war man bei der Neuverfilmung peinlich darauf bedacht, dass keine Unfälle geschehen konnten, die Tierschutz und Öffentlichkeit auf den Plan gerufen hätten.
  • Regisseur Wyler ließ mehr als 40 Drehbuchfassungen erstellen und fuhr am Ende ohne abgenommenes Drehbuch zum Beginn der Dreharbeiten in die Cinecitta-Studios bei Rom.
  • Das Drehbuch enthält in der Trennungssequenz von Messala und Ben Hur eine ganz offensichtliche Anspielung auf die Kommunistenjagd der McCarthy-Ära und den damaligen Zwang zu Denunziation. Messala fordert von Ben-Hur die Herausgabe der Namen jener, die sich Rom, das hier mit Washington gleichzusetzen wäre, widersetzen: „Ja, Judah – wie heißen sie? ... der Kaiser beobachtet uns (in diesem Augenblick blickt er nach Osten) ... der Kaiser beobachtet uns, er sieht, was wir tun, ich brauche ihm nur zu dienen (Blick nach Westen) ... Judah, sei vernünftig, Judah, blicke nach Rom.“[9]
  • Der Berufsverband der Hollywood-Drehbuchautoren setzte 1959 durch, dass ein anderer Drehbuchautor im Vorspann genannt wurde als der, von dem ein Großteil der endgültigen Version stammte (außer Karl Tunberg waren noch drei weitere Autoren beteiligt: Christopher Fry, Gore Vidal und S.N. Behrman). Wyler war darüber so wütend, dass er in Hollywood vor der Entscheidung bei den Juroren gegen die Verleihung des Oscars an den Drehbuchautor intervenierte. Der Film bekam 11 Oscars bei 12 Nominierungen, nur in der Sparte Bestes Drehbuch blieb es bei der Nominierung.
  • Charlton Heston war für die Titelrolle nicht erste Wahl. Vor ihm waren auch Rock Hudson, Burt Lancaster, Paul Newman, Marlon Brando und Cesare Danova im Visier. Heston war dagegen ursprünglich für die Rolle des Messala vorgesehen.
  • Auch Leslie Nielsen war für die Rolle des Messala im Gespräch. Entsprechende Testaufnahmen wurden auf der DVD veröffentlicht, ebenso Szenen, in denen Cesare Danova den Ben-Hur gab.
  • William Wyler bemerkte einmal, wie ironisch es sei, dass der bedeutendste Roman des Christentums von ihm als Juden verfilmt würde.
  • Die vier Schimmel vor dem Wagen Ben-Hurs waren echte Lipizzaner, importiert aus Lipica in Slowenien.
  • Es existieren bekannte Mythen um die von dem berühmten Stuntman Yakima Canutt inszenierte Wagenrennszene: ein Stuntman sei dabei gestorben, jemand trage eine Armbanduhr und ein roter Ferrari parke an der Seite. Diese Annahmen treffen jedoch nicht zu. Allerdings erleiden sechs von neun[10] gestarteten Gespannen einen Totalschaden, und dennoch erreichen vier das Ziel.
  • Einer Anregung Gore Vidals folgend versuchte William Wyler, zwischen Messala und Ben-Hur eine homosexuelle Komponente einzubauen, und verabredete sich mit Messala-Darsteller Stephen Boyd in diesem Sinne. Ben-Hur-Darsteller Charlton Heston wurde darin nicht eingeweiht, weil befürchtet werden musste, dass der schon damals als sehr konservativ geltende Heston damit nicht einverstanden sein könnte. Die Wiedersehensszene gilt heute als ein darstellerischer Höhepunkt für Stephen Boyd/Messala. Als Heston davon später erfuhr, legte er wütenden Protest ein. Der Hass Messalas im Film ist also auch als Reaktion eines verschmähten Liebhabers zu lesen.[11]
  • Für eine Hauptrolle war ursprünglich die Schweizer Schauspielerin Liselotte Pulver vorgesehen. Da sie jedoch vertraglich gebunden war, konnte sie das Angebot nicht annehmen.

Auszeichnungen

Oscars

Ben-Hur gewann 1960 in elf Kategorien den Oscar und teilt sich mit den Filmen Titanic und Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs den Rekord der meisten Oscargewinne. Die beiden letzteren erhielten allerdings je einen Oscar, der 1960 noch nicht existierte: Damals wurden weder der beste Tonschnitt noch das beste Make-up prämiert. Nachfolgend die Kategorien, in denen der Film gewann:

Golden Globe Award

Ben-Hur erhielt 1960 fünf Golden-Globe-Nominierungen. Er gewann in den Kategorien Bester Film (Drama), Bester Nebendarsteller (Stephen Boyd), Bester Regisseur und der Second Unit Regisseur Andrew Marton erhielt für seine Inszenierung des Wagenrennens einen Spezialpreis. Charlton Heston war für die beste Hauptrolle nominiert, erhielt den Preis allerdings nicht.

Außerdem gewann der Film:

  • British Film Academy Award für den besten Film
  • David di Donatello für die beste Produktion
  • Beim Laurel Award gewann der Film den Special Award. Außerdem wurde Heston mit dem 2. Platz in der Kategorie Bester Schauspieler in einem Drama ausgezeichnet. Der dritte Platz in dieser Kategorie ging an Stephen Boyd. Weiterhin ging der 3. Platz in der Kategorie Bester Nebendarsteller an Hugh Griffith.
  • Beim begehrten National Board of Review gewannen Andrew Marton und Yakima Canutt einen Preis für die außergewöhnlich gute Wagenrennenszene. Außerdem erhielt Hugh Griffith den Preis als Bester Nebendarsteller.
  • Auch bei den NYFCC Awards gewann er in der Kategorie Bester Film.
  • Viele weitere Preise und Nominierungen

spätere Auszeichnungen:

  • 2004 wurde der Film ins National Film Registry aufgenommen.
  • In der vom American Film Institute zusammengestellten Liste der besten Filme aller Zeiten erreichte der 1998 Platz 73 und im Jahre 2007 bekleidet er Platz 100.
  • In der Liste der am meisten inspirierenden Filme aller Zeiten rangiert der Film auf Rang 56.
  • Die Filmmusik von Miklós Rózsa wurde auf Platz 21 in der Liste der 25 größten Filmmusiken aus 100 Jahren gewählt.
  • In der neuesten Liste des American Film Institutes aus dem Jahr 2008 wurde Film auf Platz 2 in der Kategorie die besten 10 Leinwandepen aller Zeiten gewählt.

Kritiken

„In die Atmosphäre eines technisch entfesselten Spektakulums, das an Superlativen alles bisher Gedrehte zurücklässt […], lassen sich die Geheimnisse des Glaubens und der Herzensbindung nicht hineintragen, auch wenn formales Bemühen und bewundernswerte Fertigkeit am Werk sind […] So wird, was sich im Erfolgsroman des amerikanischen Autors Lew Wallace noch als religiöse Gefühlsbewegung bescheidet, im Bestseller-Filmvorhaben zum überdimensionalen Effekt gesteigert: Religiöse Stimmung (Bethlehem), Schock-Realismus (Kreuzweg und Golgatha) und Wunderzauberei (Aussatzheilung) veräußerlichen die religiösen Motive der Handlung und spielen sie in eine dekorative religiöse Leere […] Charlton Heston stattet dieses Freiheitsdrama einer unterdrückten Minderheit gegen Machtgier, rassische und religiöse Vorurteile mit Spannung und Sympathie aus. Daß er als Sieger der Besiegte eines Mächtigeren wird, der sein Herz zum Verzeihen bekehrt, vollzieht sich freilich nur im Außenfeld seines Ringens; den Widerschein der Wahrheit fängt der Film nicht ein.“

film-dienst[12]

„Am schlimmsten ist freilich, dass das eigentliche Religiöse, sei es christlich, sei es jüdisch, in pastoralen Phrasen steckenbleibt.“

Filmbeobachter[13]

„[…] dreieinhalbstündige[n] Neuverfilmung, die an kolossalem Aufwand alles bis dahin Gedrehte übertraf. […] Bewunderter Höhepunkt (wie schon des Stummfilms): das Quadrigarennen im Zirkus. […]“

Lexikon des Internationalen Films[14]

„Ein blutgetränktes Epos aus dem Heiligen Land mit Seeschlachten, Massenszenen und dem berühmtesten Wagenrennen der Filmgeschichte.“

Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz[15]

Weitere Filmversionen

Der Stoff hatte bereits zweimal zuvor den Weg auf Zelluloid gefunden, einmal im Jahre 1907 unter der Regie von Sidney Olcott, das andere Mal im Jahre 1925 unter der Regie von Fred Niblo. William Wyler wirkte in der Verfilmung von 1925 bereits als Regieassistent mit. Im Jahre 2003 entstand eine Zeichentrickversion des Stoffes. 2010 wurde eine 240-minütige Mini-Serie mit Joseph Morgan in der Hauptrolle gedreht.

Literatur

  • Lewis Wallace: Ben-Hur. Eine Erzählung aus der Zeit Christi (Originaltitel: Ben-Hur). Vollständige Ausgabe. Übersetzung auf der Grundlage mehrerer zeitgenössischer Übertragungen. dtv, München 2002, ISBN 3-423-20503-2
  • Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom: „Gladiator“ und die Tradition des Monumentalfilms. Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-2905-9.
  • Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6
  • Miklós Rózsa: Ben-Hur: A Tale of the Christ. The Deluxe Edition. The Complete Original Motion Picture Soundtrack. Rhino Records/Turner, Los Angeles 1996, Tonträger-Nr. R2 72197 (ISBN 1-56826-626-X) – vollständige, zweieinhalbstündige Originalaufnahme der Filmmusik durch das M-G-M Studio Orchestra (u.a.) unter der Leitung des Komponisten.
  • Roger Hickman: Miklós Rózsa's Ben-Hur: A Film Score Guide. Scarecrow Press 2011, Lanham-Toronto-Plymouth, 159 S. ISBN 978-0-8108-8100-6
  • Ralph Erkelenz: Ben-Hur: A Tale of the Score. The Miklós Rózsa Society 2010, 189 S.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom, S. 259ff
  2. Bourget Jean-Loup: L'histoire au Cinéma. Le passé retrouvé, Gallimard, 1992 S. 153
  3. Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom, S. 40
  4. Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom, S. 262
  5. Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom, S. 266
  6. Kevin Brownlow: The Parade's Gone By, London 1968, S. 411
  7. Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  8. Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom, S. 267
  9. Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom, S. 323
  10. Yakima Canutt, Stuntman: The autobiography of Yakima Canutt, London 1980, S. 13
  11. Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom, S. 146
  12. Zitiert nach Ronald M. Hahn, Volker Jansen, Norbert Stresau: Lexikon des Fantasy-Films. 650 Filme von 1900 bis 1986. Heyne, München 1986, ISBN 3-453-02273-4, S. 51–52
  13. zitiert nach Ronald M. Hahn, Volker Jansen, Norbert Stresau: Lexikon des Fantasy-Films. 650 Filme von 1900 bis 1986. Heyne, München 1986, ISBN 3-453-02273-4, S. 51
  14. Lexikon des Internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  15. Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 80 (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich)

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