Yaobikuni

Yaobikuni
Ningyo in Toriyama Sekiens Konjaku Hyakki Shūi.

Ningyo (jap. 人魚, dt. „menschlicher Fisch“) ist ein fischähnliches Geschöpf aus dem japanischen Volksglauben. Der Begriff wird häufig als Meerjungfrau übersetzt.

Ihr Mund ist der eines Affen, ihre Zähne klein wie die eines Fisches mit goldglänzenden Schuppen und sie hat eine ruhige Stimme wie eine Feldlerche oder Flöte. Ihr Fleisch ist wohlschmeckend und verleiht jedem, der es isst, Unsterblichkeit. Da das Fangen einer Ningyo Stürme und Unglück verursacht, warfen Fischer, die aus Versehen eine einfingen, sie wieder ins Meer zurück. Eine Ningyo, die an den Strand gespült wird, gilt als Omen für Krieg und großes Unglück.

Inhaltsverzeichnis

Happyaku Bikuni

Eine der bekanntesten Volkssagen ist die der Happyaku Bikuni (八百比丘尼, dt. „achthundert[-jährige] buddhistische Nonne“), auch Yao Bikuni gelesen. Die Geschichte handelt von einem Fischer aus der Provinz Wakasa, der einst einen ungewöhnlichen Fisch fing. Da ihm in all seinen Jahren noch nie so ein Fisch unter die Augen kam, lud er seine Freunde zur Begutachtung des Fleisches ein.

Einer der Gäste erblickte in der Küche den Kopf des Fisches. Er sah, dass dieser ein menschliches Gesicht hatte und warnte die Anderen davon zu essen. Der Fisch war jedoch schon zubereitet, also nahm jeder ein Stück um es unterwegs zu entsorgen.

Einer war jedoch trunken von Sake und vergaß sein Teil wegzuwerfen. Als er nach Hause kam, verlangte seine kleine Tochter ein Geschenk und der Mann gab ihr sorglos das Fleisch. Als er wieder zu Sinnen kam, versuchte er, aus Furcht vor einer Vergiftung, seine Tochter vom Essen abzuhalten, aber es war bereits zu spät. Da nichts Schlimmes passierte, machte er sich jedoch keine Sorgen mehr.

Die Jahre vergingen, das Mädchen wurde erwachsen und heiratete. Von nun an alterte sie nicht mehr und behielt ihr jugendliches Antlitz, während ihr Ehemann immer älter wurde und schließlich verstarb. Nachdem sie immer wieder heiratete und verwitwete, wurde die Frau eine Nonne und wanderte durch die Lande. Schließlich kehrte sie in ihre Heimat in Wakasa zurück, wo sie ihr Leben im Alter von 800 Jahren in einer Höhle beim Kūin-Tempel (空印寺, Kūin-ji) im heutigen Obama beendete.

Der Ningyo des Ehon Sayo Shigure

Igyo aus dem Ehon Sayo Shigure

Im 2. Register (二之目録) des Ehon Sayo Shigure (絵本小夜時雨, dt. „Bilderbuch des nächtlichen Regens“) von Hayami Shungyōsai findet sich unter Naniwa Higashibori ni Igyo o Tsuri (浪華東堀に異魚を釣, dt. „Der Fang des seltsamen Fischs im Ostkanal von Naniwa“) aus der Edo-Zeit eine Geschichte über den Fang eines Igyo („seltsamer Fisch“). 1800 wurde im Nishibori-Hirano-machi von Ōsaka ein 3 Shaku (90 cm) langer Fisch gefangen. Nach dem Buch gilt er als eine Art Ningyo. Er hatte ein menschliches Gesicht, die Schuppen einer Großköpfigen Meeräsche und die Stimme eines Kleinkindes.[1] Bei Shigeru Mizuki findet er sich unter der Bezeichnung Hatsugyo (髪魚, dt. „Haarfisch“).[2]

Einzelnachweise

  1. 近藤 瑞木 (Mizuki Kondō): 『百鬼繚乱―江戸怪談・妖怪絵本集成』 (Hyakki Ryōran. Edo Kaidan, Yōkai Ehon Shūsei). Kokusho Kankōkai, Tokio 2002, ISBN 4-336-04447-3, S. 108–109
  2. 水木 しげる (Shigeru Mizuki): 『【図説】日本妖怪大全』 ((Zusetsu) Nihon Yōkai Taizen). Kōdansha, Japan 1984, ISBN 4-06-256049-6, S. 361

Quellen

  • Shigeru Mizuki: Mujara 5. Soft Garage, Japan 2004, ISBN 4-86133-027-0, S. 49
  • Shigeru Mizuki: Mizuki Shigeru no Nihon Yōkai Meguri. JTB, Japan 2001, ISBN 4-533-03956-1, S. 90–91

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