Xena (Fernsehserie)

Xena (Fernsehserie)
Seriendaten
Deutscher Titel: Xena
Originaltitel: Xena: Warrior Princess
Produktionsland: USA / Neuseeland
Produktionsjahr(e): 1995–2001
Episodenlänge: etwa 44 Minuten
Episodenanzahl: 134 in 6 Staffeln
Originalsprache: Englisch
Musik: Joseph LoDuca
Idee: Robert G. Tapert,
John Schulian,
Sam Raimi
Genre: Fantasy, Actionserie
Erstausstrahlung: 4. September 1995 (USA)
Deutschsprachige Erstausstrahlung: 27. Oktober 1996
Besetzung

Xena ist eine in den Jahren 1995 bis 2001 produzierte US-amerikanische Fernsehserie, die als Ableger der Serie Hercules entstand. Die Serie, die dem Fantasy-Genre zugerechnet wird, spielt lose in der griechischen Mythologie und wurde in Neuseeland gedreht.

Inhaltsverzeichnis

Intro

Original Intro: „In a time of ancient gods, warlords and kings, a land in turmoil cried out for a hero. She was Xena, a mighty princess forged in the heat of battle. The power, the passion, the danger. Her courage will change the world.“

Deutsches Intro: „In einer Zeit, als die alten Götter herrschten, schrie das Land, das Kriegsherren und Könige in Aufruhr versetzten, geradezu nach einer Heldin, die für das Gute kämpfte. Xena folgte dem Ruf, die Kriegerprinzessin, die ihre Stärke in wilden Schlachten erworben hatte. Mit ihrer Kraft und ihrer Leidenschaft trotzte sie jeder Gefahr. Ihr Mut sollte die Welt verändern.“

Handlung

Xena (gespielt von Lucy Lawless) ist eine gnadenlose Kriegerprinzessin, die anfangs als Anführerin von Gesetzlosen raubt, mordet und plündert. Durch das Einwirken von Hercules besinnt sie sich jedoch. Als sie eines Tages auf die Bardin Gabrielle (gespielt von Renée O'Connor) trifft, deren Lebensenergie und Reinheit sie verändert, kämpft sie von nun an für das Gute. Durch ihre außergewöhnliche Kampftechnik und mit Hilfe von besonderen Waffen (zum Beispiel das Chakram) schafft sie es immer wieder, ganze Armeen und sogar Götter zu besiegen, doch teilweise fordert der Sieg hohe Opfer. Auch von ihrer Vergangenheit wird Xena immer wieder eingeholt. Xena hat zwei Kinder, Solan – getötet von Gabrielles Tochter Hope – und Eve. Solans Vater ist der Kriegsherr Borias, mit dem Xena über Jahre zusammen war. Sie übergab Solan an Zentauren, da sie Angst hatte, sich nicht gut um ihn kümmern zu können und ihm keine gute Mutter zu sein. In Staffel 2 wird Solan zum ersten Mal erwähnt und ist ab dann in einigen Folgen zu sehen, bis er schließlich in Staffel 3 stirbt. Xenas Mutter Cyrene ermordete deren Vater Artius, als Xena noch sehr jung war, um ihre Familie zu schützen. Cyrene taucht in mehreren Folgen auf und hat eine zum Teil tragende Rolle.

Im Verlauf der sechs Staffeln verschlägt es Xena und ihre Gefährtin Gabrielle nicht nur ins antike Griechenland, sondern auch nach Rom, China, Indien, Britannien, Ägypten, Japan und Germanien.

Die Serie verknüpft die fiktiven Abenteuer der Heldinnen mit verschiedenen Mythologien und Religionen sowie mit historischen Ereignissen. So treten in vielen Folgen Charaktere aus der Mythologie auf, wie z. B. Odysseus. Aber auch historische Figuren spielen in der gesamten Serie eine große Rolle: u. a. Julius Caesar, Augustus, Kleopatra und Homer.

Charaktere

Xena: Nachdem ein Kriegsheer ihr Heimatdorf Amphipolis überfallen und ihren jüngeren Bruder ermordet hat, startete die junge Xena einen Rachefeldzug und wurde selbst zu einer grausamen Kriegerin, die mit einem marodierenden Heer durchs Land zog. Erst durch die Begegnung mit Hercules wird sie geläutert und beschließt, nur noch für das Gute zu kämpfen. In Gabrielle findet sie eine treue Freundin und Familienersatz. Doch Xena neigt noch immer zu Jähzorn und wird ein ums andere Mal auf die Probe gestellt und wird immer wieder von ihrer dunklen Vergangenheit eingeholt.

Gabrielle: Als das aufgeweckte, fantasievolle, etwas geschwätzige Mädchen aus dem kleinen Dorf Poteidaia gegen ihren Willen verheiratet werden soll, schließt sie sich Xena an und reist mit ihr um die Welt. Gabrielle ist eine begabte Geschichtenerzählerin, die sich anfangs vor allem mit Worten aus Gefahrensituationen rettet, bis sie nach und nach die Kampfkunst erlernt. Im Laufe der Jahre an Xenas Seite macht sie viele Entwicklungen durch und wird unter anderem zur Amazonenkönigin ernannt.

Joxer: Er hält sich selbst für einen großen Krieger, ist aber in Wahrheit ein ziemlicher Tollpatsch, der von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Da sich hinter seinem protzigen Gehabe und seiner Tollpatschigkeit jedoch ein gutes Herz verbirgt, wird er im Laufe der Zeit ein enger Freund von Xena und Gabrielle. Er ist zudem unglücklich in Gabrielle verliebt, die in ihm nur einen Freund sieht. Joxer stammt aus Athen und hat zwei Zwillingsbrüder, den Auftragsmörder Jett und den Sänger Jace. Er wird von Livia getötet.

Callisto: Als junges Mädchen musste sie mitansehen, wie Xenas Heer ihr Dorf Cirra überfiel und ihre Familie tötete. So entwickelte sich Callisto ebenfalls zu einer grausamen Kriegerin und zu Xenas Nemesis. Immer wieder kommt es zwischen der rachsüchtigen Callisto und der geläuterten Xena zu Kämpfen auf Leben und Tod. Am Ende erfährt Callisto jedoch Erlösung und wird als Xenas Tochter Eve wiedergeboren.

Ares: Er ist der Gott des Krieges und ehemaliger Mentor von Xena. Im Laufe der Jahre lässt er nichts unversucht, um Xena wieder zu einer mordlustigen Kriegerin zu machen und wendet zahlreiche heimtückische Tricks an. In vielen Situationen zeigt sich jedoch, dass Ares echte Gefühle für Xena hat und Xena auch für ihn. Schließlich opfert er sogar seine Unsterblichkeit für sie.

Eve: Sie ist Xenas Tochter und die Wiedergeburt von Callisto. Während Xena und Gabrielle 25 Jahre lang im ewigen Eis gefangen sind, wächst sie in Rom zu einer grausamen Kriegerin heran und nennt sich Livia. Doch es gelingt Xena, ihre Tochter zu läutern. Aus Eve wird eine Pazifistin und Prophetin, die die Lehre von Eli verbreitet, welche dem Christentum nachempfunden ist.

Hintergrund

Aufgrund äußerer Umstände waren die Drehbuchautoren mehrfach zu ungewöhnlichen Einfällen gezwungen. Da sich Hauptdarstellerin Lucy Lawless während der 2. Staffel schwer verletzte und nicht drehen konnte, wurde Xenas Seele in den Körper ihrer Todfeindin Callisto versetzt, so dass Callisto-Darstellerin Hudson Leick in mehreren Episoden die Hauptrolle übernehmen und Lucy Lawless vertreten konnte. Auch Lucy Lawless' Schwangerschaft in der 5. Staffel zwang die Drehbuchautoren zu ungeplanten Storyänderungen, welche die Serie maßgeblich beeinflussten.

1999 geriet die Serie unter Beschuss der hinduistischen Gemeinde in den USA, da sie Hindu-Gottheiten angeblich beleidigend darstellte und als „billige Unterhaltung“ nutzte.

Seit dem Ende der erfolgreichen Serie 2001 gibt es immer wieder neue Gerüchte, Sam Raimi und Robert Tapert würden mit Lucy Lawless und Renee O’Connor einen Kino- oder Fernsehfilm produzieren, der den Weg von Xena und Gabrielle weiterzeichnet.

2002 verunglückte der Ares-Darsteller Kevin Smith bei Dreharbeiten in China tödlich.

Kritik

Die Serie war (wie auch der Vorgänger Hercules) umfangreicher Kritik ausgesetzt. Bemängelt wurden insbesondere die doch recht gewöhnungsbedürftigen Kostüme, die mit der zeitgenössischen Kleidung in der Antike kaum etwas gemein hatten, das wahllose Durcheinanderwürfeln antiker Mythen und Geschichte und die oft trashige Inszenierung. Konnte man letzteres bei Hercules noch auf das eher in Richtung Samstagmorgen-Unterhaltung gehende Konzept schieben, wirkte die trashige Darstellung bei Xena aufgrund der doch häufig ernsten Themen (Tod, Wiedergeburt, Läuterung) fehl am Platze.

Trotz der zahlreichen Kritiken gewann die Serie eine große Fangemeinde.

Auszeichnungen

Joseph LoDuca erhielt für die Musik, die er für die Serie komponierte, 2000 einen Emmy sowie insgesamt fünfmal den ASCAP Film and Television Music Award.

Literatur

  • Robert Weisbrot: Xena, Warrior Princess. Heyne 1998. ISBN 3-453-14829-0
  • Jutta Swietlinski: Wenn Ally Frauen küsst …, Ulrike Helmer Verlag 2003. ISBN 3-89741-119-9
  • K. Stoddard Hayes: Xena: Warrior Princess: The Complete Illustrated Companion. Titan Books 2003.
  • Wim Tigges: "Her Courage Will Change the World": An Appraisal of Xena: Warrior Princess. 2007. ISBN 978-90-812010-1-8
  • Wim Tigges: "I Have Many Skills": Additional Papers on Xena: Warrior Princess. ISBN 978-90-812010-2-5

Weblinks


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