Xella

Xella
Xella International GmbH
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Rechtsform GmbH
Gründung 2002 (Umfirmierung)
Sitz Duisburg, Deutschland
Leitung Jan Buck-Emden
(Vorsitzender der Geschäftsführung)
Mitarbeiter 6700 (2010)
Umsatz 1,1 Mrd. Euro (2010)
Produkte Baustoffe, Rohstoffe
Website www.xella.com

Xella International GmbH ist eine Unternehmensgruppe mit Sitz in Duisburg-Huckingen, die Bau- und Rohstoffe produziert und vertreibt.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

In den drei Geschäftseinheiten Wandbaustoffe, Trockenbau-Systeme und Kalk produziert Xella weltweit Porenbeton und Kalksandstein sowie Gipsfaser-Platten. Im Kalk- und Kalksteinmarkt ist die Xella-Gruppe europaweit aktiv. Das Unternehmen ist insgesamt in mehr als 30 Ländern präsent und hat außerhalb Europas Werke in China und in Mexiko.

Die Xella-Gruppe hat im Jahr 2010 mit 6700 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro erzielt.[1] Eigentümer von Xella sind die Private Equity-Gesellschaften PAI partners und Goldman Sachs Capital Partners.

Geschichte

Xella entstand als Umfirmierung aus der Haniel Bau-Industrie, die bereits seit den 1940er-Jahren existierte und ab 1948 Kalksandsteine produzierte.[2] Noch unter dem Namen Haniel Bau-Industrie akquirierte die Firma in den Jahren 2000 bis 2002 die Goslarer Fels-, die Hebel- und die Ytong-Werke. In 2002 erfolgten erste Schritte in China sowie die Namensänderung in Xella Baustoffe. Zum ersten Mal unter neuem Namen präsentierte sich das Unternehmen im Jahr 2003 auf der Münchener Messe BAU.

Xella schloss dann zahlreiche Porenbeton-Werke, ausschließlich ehemalige Hebel-Werke. Mehrere hundert Arbeitsplätze gingen verloren.[3][4]

Seit 2003 unterhält Xella in Ostdeutschland eine eigene Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mit zwei Standorten – einer in Emstal bei Kloster Lehnin, der andere in Brück bei Bad Belzig. Hier arbeiten Techniker in den drei Fachbereichen Anwendungsforschung/Bauphysik, Verfahrenstechnik und Produkt- und Prozessforschung. In den Jahren 2007 und 2008 erfolgte eine weitere internationale Expansion in Osteuropa sowie in China und Russland. 2008 wurde Xella von Haniel an PAI partners und Goldman Sachs Capital Partners verkauft. In den Jahren 2009 und 2010 eröffnete Xella neue Ytong-Werke in Rumänien und China sowie ein Kalkwerk in Russland. Im April 2011 bezog Xella die neue Firmenzentrale in Duisburg-Huckingen.

Marken

Die Geschäftseinheit Xella Baustoffe umfasst die internationalen Wandbaustoff-Aktivitäten der Marken Ytong Porenbeton, Silka Kalksandstein und Hebel Porenbeton für den Wirtschaftsbau. Mit der Geschäftseinheit Trockenbau-Systeme stehen mit Fermacell-Gipsfaser-Platten sowie Fermacell-Estrich-Elementen Systeme für den trockenen Innenausbau von Wänden, Decken und Böden zur Verfügung. Fermacell Aestuver ist eine bekannte Marke im baulichen Brandschutz und bietet zudem eine breite Palette von Produkten für Abschottungen, Brandschutzbeschichtungen und Brandschutzfugen. Die Fels-Werke produzieren und veredeln Kalk und Kalkstein. Die Produkte werden in unterschiedlichen industriellen Anwendungsbereichen für die Produktion von Baustoffen, die Herstellung von Stahl, in der Rauchgas-Entschwefelung und im Umweltschutz eingesetzt.

Die Porenbetonmarke Ytong zählt laut Baunetz Wissen Mauerwerk zu den Marken des Jahrhunderts.[5]

Studentenwettbewerb

Mit dem 2004 erstmalig ausgelobten Xella Studentenwettbewerb übernimmt das Unternehmen die 18-jährige Tradition der Hebel Studentenwettbewerbe und führt sie unter neuem Namen weiter. Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Ideenwettbewerb soll angehenden Architekten und Bauingenieuren den Markennamen Xella bekannter machen.[6]

Kritik

Laut Ausgabe Nr. 29 vom 10. Juli 2008 der Zeitschrift Stern hat Haniel Bau-Industrie (seit 2002 Xella) in drei Werken rund acht Jahre lang minderwertige Kalksandsteine produziert und diese laut Stern bis 1996, laut Handelsblatt bis 2006 unter der Marke „KS“ vertrieben. Diese seien später in etwa 45.000 Häuser verbaut worden. Der beim Produktionsprozess notwendige Branntkalk ist zumindest teilweise durch ein Bindemittel ersetzt worden, das bei der Rauchgas-Entschwefelung von Kraftwerken entsteht und dies, obwohl das Unternehmen sehr früh durch ein Gutachten des Bundesverbands Kalksandstein detailliert vor möglichen negativen Folgen der Zutaten gewarnt worden war. Das Gutachten kommt, wie die Stellungnahme des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie e.V. aus dem Jahre 1987, zu dem Ergebnis, dass Wände, die mit diesen Kalksandsteinen hergestellt wurden, als Folge einer starken Feuchtigkeitseinwirkung ihre Tragfähigkeit soweit einbüßen könnten, dass sie die auf sie als Teil des Gesamttragwerks entfallenden Lasten nicht mehr sicher ableiten können und schließlich auch das Gesamttragwerk des Gebäudes nicht mehr in der Lage sein kann, durch Lastenumlagerung dauerhaft eine hinreichend große Gesamtstabilität zu gewährleisten. Nach diesem Gutachten kann es also bei ausreichendem Feuchtigkeitseintrag in das Mauerwerk zur völligen Zerrüttung der betroffenen Wände kommen mit der Folge, dass die Standsicherheit des gesamten Gebäudes gefährdet sein kann.[7] Eine strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen kann laut Stern nicht ausgeschlossen werden.[8][9]

Die vom Stern genannte Zahl von 45.000 Häusern und die Schadenssumme zwischen 2,5 und 4,5 Milliarden Euro will Xella bislang nicht bestätigen. Dort, wo der Bauträger auf Kellerisolierung oder Putz verzichtet habe, könne es aber zu gefährlichen Rissen im Mauerwerk kommen, bestätigt Xella.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.xella.com/de/content/zahlen_und_fakten.php
  2. Branchenportal raumausstattung.de zur Umfirmierung vom 1. Januar 2005.
  3. Max Freisleder: Abschied mit Verbitterung. In: Merkur-online.de, 15. Oktober 2002.
  4. Hebel-Werk hofft auf Platzecks Hilfe Betrieb soll geschlossen werden. In: Der Tagesspiegel, 7. August 2002.
  5. Marke des Jahrhunderts. In: baunetzwissen.de (Sponsoren: Ytong und Silka).
  6. 7. Xella Studentenwettbewerb startet. In: ArcGuide.de, 13. August 2009.
  7. Ihr Haus aus Kalksandstein – von HANIEL/Xella mit „Bröselsteinen“ gebaut?, Webseite einer Rechtsanwaltskanzlei.
  8. Bauskandal: Haniel-Tochter riskierte Schäden, im Stern, 9. Juli 2008.
  9. Christoph Schlautmann: Ärger über „Stern“-Bericht - Xella hinterlässt Haniel Geschäftsrisiken. In: Handelsblatt, 11. Juni 2008.
  10. Pressemitteilung Xella Group vom 9. Juli 2008.

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