X-WiN

X-WiN

Das Wissenschaftsnetz X-WiN ist der Nachfolger des Gigabit-Wissenschaftsnetzes G-WiN. Das X-WiN wird vom DFN-Verein betrieben und bildet den nationalen Backbone des Deutschen Forschungsnetzes, welches mehr als 500 deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen miteinander verbindet. Neben einem Peering in andere deutsche Netzwerke ist das X-WiN auch an den europäischen Forschungsbackbone GÉANT2 angeschlossen.

Das X-WiN verfügt derzeit (April 2009) über ein Multi-Gigabit-Kernnetz mit insgesamt 70 Standorten, die über 9.500 km Glasfaser miteinander verbunden sind, und bietet den Teilnehmern Anschlusskapazitäten von bis zu 2 mal 10 Gigabit/s. Im Kernbereich des Netzes sind Datenraten von über 1.000 Gigabit/s (1 Terabit/s) möglich.

Der Wechsel vom G-WiN zum X-WiN wurde Anfang 2006 vollzogen.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Die Hauptidee des DFN ist es, ganze Glasfasern so anzumieten, dass eine möglichst hohe Ausfallsicherheit für das Netz gewährleistet werden kann. Deshalb werden die Fasern bevorzugt von Gasnetzbetreibern angemietet, da für Gasleitungen besonders hohe Sicherheitsstandards gelten. Damit sind dann implizit auch die parallel verlegten Glasfaserleitungen vor Ausfällen zum Beispiel durch Umwelteinflüsse und Vandalismus relativ sicher.

Da, wo möglich, ganze Glasfasern angemietet werden, können die zur Verfügung stehenden Übertragungsfrequenzen je nach Bedarf genutzt werden. Vier Hauptstandorte (Erlangen, Frankfurt, Hannover, Potsdam) sind im Kreis verbunden, und bilden das Super-Core Netz. Dieses Super-Core Netz wird derzeit mit Bandbreiten von 20GE geschaltet, welche bei Bedarf weiter erhöht werden können.

Des Weiteren besteht das X-WiN aus drei[1] im Kreis an das Super-Core Netz angebunden Glasfaserringen, die jeweils mehrere Kernstandorte des Netzes an das Super-Core Netz mit derzeit maximal 10GE anschließen. Um weitere Standorte sinnvoll redundant an das Netz anzuschließen, sind diese Kreise untereinander verbunden, und auch innerhalb der Kreise gibt es Abkürzungen. Die aktuelle Topologie des Netzes ist in [Info_Blatt 1] aufgezeichnet. Für Standorte die nicht mit einer ganzen Glasfaser an das Netz angeschlossen werden können, werden einzelne Lichtfrequenzen auf ansonsten anderweitig genutzten Glasfasern angemietet. Auf diesen Strecken ist eine Erhöhung der geschalteten Bandbreite dann nicht so leicht möglich wie auf Strecken, für die eine eigene Glasfaser zur Verfügung steht.

Weitere Standorte wie zum Beispiel kleinere wissenschaftliche- und Versorgungseinrichtungen können dann über einen Kernstandort mit dem X-WiN verbunden werden.

Im Kernnetz kommt optische DWDM-Multiplextechnik des Herstellers Huawei zum Einsatz.[2]

Aufgaben

Die Aufgabe des X-WiN ist es, die Wissenschaftszentren in Deutschland hochperformant miteinander zu verbinden, und die Kommunikation mit anderen Wissenschaftsnetzen, sowie die mit dem sonstigen Internet zu ermöglichen.

Dies geschieht einerseits durch den Dienst DFNInternet [3] mittels dem jeder Standort an das globale Internet angeschlossen wird. Innerhalb der internationalen Forschungsnetze können sehr hohe Bandbreiten zur Verfügung gestellt werden, wie zum Beispiel die im Jahr 2007 gemessenen über 18 Gbit/s[4] zwischen einem Deutschen X-WiN- Kernstandort und einem US-Amerikanischen Forschungsstandort.

Es gibt außerdem die Möglichkeit dedizierte Point to Point Verbindungen zwischen Kernstandorten schalten zu lassen. Diese laufen dann außerhalb des gewöhnlichen Internet und lassen sich für Aufgaben wie zum Beispiel Backups, die große Bandbreiten zwischen zwei Standorten benötigen, oder VoIP-Dienste die eine hohe Dienstgüte bis zum Anschlusspunkt des PSTN benötigen, nutzen.

Anbindung

Das X-WiN ist an den Super-Core Standorten mit externen Netzen verbunden. So ist GÉANT2 über Frankfurt an das X-WiN angeschlossen. Das Peering mit der Deutschen Telekom findet in Hannover, Leipzig und zwei weiteren Standorten statt[5]. Ein Großteil der restlichen Peerings findet mittels des DE-CIX in Frankfurt statt, welches redundant nochmal in Potsdam angebunden wird[Info_Blatt 2]. Gewöhnlich sind Peerings jeweils mit mindestens 10GE ausgeführt.

Im Jahr 2006 hatte das X-WiN ein nahezu symmetrisches 2,8 Petabyte/Monat[6] Datenaufkommen an den Peeringpunkten, was zu diesem Zeitpunkt einem Fünftel des am DE-CIX angelaufenen Peeringverkehrs entsprach.

Siehe auch

Weblinks


Einzelnachweise

  1. Ältere Karte des X-WiN
  2. Huawei im X-WiN des DFN-Vereins
  3. Eigendarstellung des DFNInternet
  4. Durchsatz im internationalen Forschungsnetz
  5. Artikel über X-WiN
  6. Artikel über X-WiN

Informationsblatt des DFN-Vereins

  1. Informationsblatt des DFN S. 3
  2. Informationsblatt des DFN S. 5

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