Wüstit

Wüstit
Wüstit
Chemische Formel Fe2+O
Mineralklasse Oxide - Metall:Sauerstoff=2:1 und 1:1
IV/A.04-20 (nach Strunz)
4.2.1.6 (nach Dana)
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse kubisch-hexakisoktaedrisch 4/m\ \bar 3\ 2/m
Farbe schwarz, braun, grau
Strichfarbe schwarz
Mohshärte 5 bis 5,5
Dichte (g/cm3) 5,88
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch
Spaltbarkeit keine
Habitus massige, krustige Aggregate
Weitere Eigenschaften
Magnetismus stark magnetisch

Wüstit, auch unter der chemischen Bezeichnung Eisen(II)-oxid bekannt, ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide mit dem Verhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 1. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Formel FeO und entwickelt überwiegend Krusten und massige Aggregate in den Farben schwarz, braun und grau.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde Wüstit 1927 nach dem deutschen Eisenhüttenkundler und Gründungsdirektor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung Fritz Wüst (1860–1938) [1].

Bildung und Fundorte

Wüstit ist eine von zwei Hauptkomponenten des unteren Erdmantels (siehe auch 1700-km-Diskontinuität), bildet sich an der Erdoberfläche jedoch vorwiegend durch Verwitterung aus Magnetit.

Fundorte sind neben der Typlokalität Scharnhausen bei Stuttgart und dem benachbarten Echterdingen unter anderem die Diskoinsel vor der Westküste Grönlands sowie Bihar in Indien. Wüstit findet sich auch als Bestandteil von Eisenmeteoriten. Die Gleichgewichtsreaktion zwischen Wüstit und Magnetit stellt sich wie folgt dar:

\mathrm{2\ Fe^{II}Fe^{III}_2 O_4 \;\overrightarrow{\longleftarrow}\; 6\ Fe^{II}O +\ O_2}

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Rudolf Schenck/ Th. Dingmann: Gleichgewichtsuntersuchungen über die Reduktions-, Oxydations- und Kohlungsvorgänge beim Eisen III, in: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie 166 (1927), S. 113–154, hier: S. 141.

Literatur

  • Prof. Dr. Martin Okrusch, Prof. Dr. Siegfried Matthes: Mineralogie, Springer Verlag Berlin (2005), ISBN 3-540-23812-3
  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6

Weblinks


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