Wüppels

Wüppels
Wüppels
Wüppelser Kirche (Südseite)
Altarraum der Wüppelser Kirche

Wüppels ist ein Warfendorf und gehört seit der Kommunalreform 1972 zur friesländischen Gemeinde Wangerland. Seine kommunale Selbständigkeit verlor Wüppels bereits 1933, als im Zuge der Oldenburger Verwaltungsreform die damals „zweitkleinste Kirchen- und politische Gemeinde des Jeverlandes“ der Großgemeinde Minsen zugeschlagen wurde.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt 2 km westlich von Hooksiel, abseits der Straße Wüppelser Altendeich (L 810), die von Hooksiel nach Horumersiel führt. Mittelpunkt des Ortes bildet das sogenannte Wüppelser Kirchdorf, das auf einer nord-südlich verlaufenden Langwarft liegt. Sie ist etwa 300 Meter lang und 90 Meter breit.[2] Um das Kirchdorf herum liegen verstreute Siedlungsplätze, die zum Teil ebenfalls auf Warften errichtet worden sind. Ursprünglich lag Wüppels in der Crildumer Bucht, die ursprünglich weit ins Wangerland hineinreichte, im Laufe der Jahrhunderte aber durch Eindeichungsmaßnahmen völlig verschwunden ist. Lediglich der Wasserlauf Crildumer Tief sowie der Ort Crildumersiel erinnern heute noch an sie.[3]

Sehenswürdigkeiten

Das alte Dorf Wüppels zeigt zum Teil noch die renovierten Häuser, aus denen in alter Zeit die Dörfer bestanden. Um den Dorfplatz herum stehen Kirche, Schule, Dorfkrug, Armenhaus, Küsterhaus und Pastorei.

Kirche

Die ev.-luth. Kirche befindet sich abseits der Straße zwischen Hooksiel und Horumersiel inmitten des historischen Dorfes. Sie hat ein einschiffiges, flach gedecktes Langhaus und wurde im ausgehenden 13. Jahrhundert erbaut. Die Holzbalkendecke wie auch der nebenstehende Glockenturm stammen aus dem 17. Jahrhundert. Die Kanzel mit Mose als Kanzelträger, das Altarbild und der kunstvolle Taufstein (aus Holz!) weisen auf große bäuerliche Handwerkskunst. Die Grabplatten der Häuptlinge von der Burg Fischhausen verdienen besondere Beachtung.

Im Jahr 1909 wurde die Kirchengemeinde Wüppels mit der Kirchengemeinde St. Joost zu einer Kirchengemeinde verbunden. Sie bildet zusammen mit Pakens-Hooksiel ein Gemeinschaftspfarramt.

Persönlichkeiten

Peter van Bohlen

Literatur

  • Geschichtswerkstatt Wangerland: 1000 Jahre Wüppels. Die Geschichte eines Kirchspiels in der Marsch, Wangerland 1998
  • Erhard Ahlrichs: Wüppels. Friesische Idylle im Wangerland. Isensee, Oldenburg 1994, ISBN 3-89442-201-7; 56 S. m. Abb.
  • Wüppels. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. München / Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0; S. 1420 f.
  • Wüppels. In: Almuth Salomon (Bearb.): Erläuterungsheft zu Historisch-landeskundliche Exkursionskarte von Niedersachsen. Blatt Wangerland/Hooksiel-West. (Hrsg.: Ehrhard Kühlhorn und Gerhard Streich; Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen; 2, Teil 10), Hildesheim 1986, ISBN 3-7848-3630-5; S. 134

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Edmund Harms: Artikel Jugenderinnerungen, in: Jeverscher Historienkalender, Jever 1949
  2. Geschichtswerkstatt Wangerland: 1000 Jahre Wüppels. Die Geschichte eines Kirchspiels in der Marsch, Wangerland 1998, S. 2
  3. Erwin Strahl: Mittelalterliche Landschaftsentwicklung und Besiedlungsgeschichte der Marsch im Wangerland; eingesehen am 11. April 2011
53.637477.979507

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