Wünschendorf/Elster

Wünschendorf/Elster
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Wünschendorf/Elster
Wünschendorf/Elster
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wünschendorf/Elster hervorgehoben
50.79555555555612.0975216
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Greiz
Höhe: 216 m ü. NN
Fläche: 19,45 km²
Einwohner:

3.032 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km²
Postleitzahl: 07570
Vorwahl: 036603
Kfz-Kennzeichen: GRZ
Gemeindeschlüssel: 16 0 76 084
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Poststraße 8
07570 Wünschendorf/Elster
Webpräsenz: www.wuenschendorf.de
Bürgermeister: Jens Auer (parteilos)
Lage der Gemeinde Wünschendorf/Elster im Landkreis Greiz
Bad Köstritz Berga/Elster Bethenhausen Bocka Brahmenau Braunichswalde Braunsdorf Caaschwitz Crimla Endschütz Gauern Göhren-Döhlen Greiz Großenstein Hain Harth-Pöllnitz Hartmannsdorf Hilbersdorf Hirschfeld Hohenleuben Hohenölsen Hundhaupten Kauern Korbußen Kraftsdorf Kühdorf Langenwetzendorf Langenwolschendorf Lederhose Linda Lindenkreuz Lunzig Merkendorf Mohlsdorf Münchenbernsdorf Neugernsdorf Neumühle Paitzdorf Pölzig Auma Reichstädt Ronneburg Rückersdorf Saara Schömberg Schwaara Schwarzbach Seelingstädt Silberfeld Staitz Steinsdorf Teichwitz Teichwolframsdorf Vogtländisches Oberland Weida Weißendorf Wiebelsdorf Wildetaube Wünschendorf Zadelsdorf Zedlitz Zeulenroda-Triebes ThüringenKarte
Über dieses Bild

Wünschendorf/Elster ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Greiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Elstertal oberhalb des Wünschendorfer Märchenwaldes
Pfarrkirche St. Veit

Wünschendorf liegt südlich von Gera im Landkreis Greiz, an der Weißen Elster und markiert den südlichsten Ausdehnungspunkt der Elstereiszeit und gilt als die Pforte zum oberen Elstertal zwischen Wünschendorf und Greiz.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Berga/Elster, Crimla, Endschütz, Teichwitz, die Stadt Weida und Zedlitz im Landkreis Greiz sowie die kreisfreie Stadt Gera.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Veitsberg, Mildenfurth, Cronschwitz, Zschorta, Zossen, Meilitz, Untitz, Pösneck, Mosen und Wünschendorf.

Geschichte

Auf Grund seiner besonderen Lage am Südrand des Wünschendorfer Beckens war der langgestreckte Rücken des Veitsberges von Wünschendorf schon in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Das am Zusammenfluss von Weißer Elster und Weida befindliche Dorf lag im Frühmittelalter am Rand einer slawischen Siedlungskammer um Gera. Darauf weist auch noch der Ortsname hin, der sich von Wendendorf - Windischendorf ableitet. Der heute Veitsberg genannte Bergrücken soll zunächst eine Burg getragen haben, von der man die sechs Furten über die Elster kontrollieren und beschützen konnte. In Schriften aus dem 16. Jahrhundert wird 974 als Gründungsjahr der Veitskirche genannt.[2] Der heutige Kirchenbau geht allerdings eher auf das 11. oder 12. Jahrhundert zurück.[3] Die Kirche gehört damit zu den ältesten Kirchen des Vogtlandes.

1193 wurde unweit des Ortes das Kloster Mildenfurth durch die Vögte von Weida als Hauskloster gestiftet. Danach ging der ursprüngliche Ortsname Mildenfurth für Wünschendorf (1209: in slavica villa Mildenvorde) allmählich auf das Kloster über. Im Jahr 1238 stiftete Jutta, die Gemahlin Heinrichs IV., Vogt von Weida, mit dem Dominikanerinnenkloster in Cronschwitz ein weiteres Hauskloster für weibliche Familienangehörige und den niederen Adel. Bis heute blieb nur die Ruine der Kirche erhalten.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 15 Frauen und Männer aus der Sowjetunion in einer kriegswichtigen Flugmotorenreparatur-Fabrik Zwangsarbeit leisten.[4]

Am 29. Mai 1999 wurde die Eisenbahnstrecke von Wünschendorf über Teichwolframsdorf nach Werdau stillgelegt. Sie war Bestandteil der Bahnstrecke Werdau–Weida–Mehltheuer. Heute hat Wünschendorf noch Eisenbahnanschluss über den Haltepunkt Wünschendorf-Nord und den Bahnhof im Ort, beide an der Elstertalbahn.

Eingemeindungen

Die Orte Meilitz, Pösneck, Untitz, Zossen und Zschorta wurden am 1. Juli 1950 nach Wünschendorf eingemeindet.[5] Mosen verlor am 2. September 1995 seine Selbstständigkeit und ist seitdem ein Ortsteil von Wünschendorf.[6]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):

  • 1933: 1606
  • 1939: 1714
  • 1994: 3019
  • 1995: 3299
  • 1996: 3326
  • 1997: 3364
  • 1998: 3381
  • 1999: 3391
  • 2000: 3372
  • 2001: 3352
  • 2002: 3302
  • 2003: 3280
  • 2004: 3221
  • 2005: 3243
  • 2006: 3192
  • 2007: 3160
  • 2008: 3140
  • 2009: 3074
  • 2010: 3032
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Bürgermeister

Der derzeitige Bürgermeister ist Jens Auer (parteilos).

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 wie folgt zusammen:

  • FWGW: 4 Sitze
  • BGW: 5 Sitze
  • CDU: 2 Sitze
  • OWBF: 2 Sitze
  • HuVWuU: 3 Sitze

Wappen

Das Gemeindewappen, am Rathaus zu betrachten, zeigt eine Pelikangruppe in den Farben Weiß und Rot auf gelbem Grund.

Städtepartnerschaft

Die Partnerstadt von Wünschendorf ist die Stadt Taunusstein im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Historische Holzbrücke aus dem Jahre 1786

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die 1786 errichtete, schindelgedeckte Historische Holzbrücke Wünschendorf über die Weiße Elster (Veitsberg), die über 900-jährige Kirche St. Veit, das 1193 von Vogt Heinrich II. von Weida gegründete Kloster Mildenfurth und das 1238 gegründete und mittlerweile zur Ruine verkommene Kloster Cronschwitz. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die mit Wasserkraft betriebenen Märchenspiele, weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt als Märchenwald. Der Märchenwald feierte im Jahr 2007 sein 80-jähriges Bestehen.

Gedenkstätten

  • Eine Grabstätte mit Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof erinnert an zwei KZ-Häftlinge von einem Todesmarsch des KZ Buchenwald, die im Frühjahr 1945 von SS-Männern ermordet wurden.
  • Am Grab mit Grabstein auf dem Friedhof des Ortsteils Zossen gedenkt die Gemeinde eines unbekannten Häftlings aus dem gleichen Todesmarsch.

Persönlichkeiten

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Jenzig-Verlag, 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 247.
  3. Hans Müller: Thüringen. Landschaft, Kultur und Geschichte im „grünen Herzen“ Deutschlands. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2005, ISBN 978-3770138487, S. 262
  4. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 119, ISBN 3-88864-343-0
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995

Weblinks

 Commons: Wünschendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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