Wülperode

Wülperode
Wülperode
Wappen von Wülperode
Koordinaten: 51° 59′ N, 10° 36′ O51.98166666666710.599444444444145Koordinaten: 51° 58′ 54″ N, 10° 35′ 58″ O
Höhe: 145 m ü. NN
Fläche: 12,73 km²
Einwohner: 556 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 2010
Postleitzahl: 38835
Vorwahl: 039421

Wülperode ist ein Ortsteil der Stadt Osterwieck im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Der Ort liegt in nördlichen Harzvorland im Okertal am Ecker-Graben, nordwestlich von Osterwieck und südlich der Stadt Hornburg (Niedersachsen). Es handelt sich um den westlichsten Ort des Landes Sachsen-Anhalt.

Geschichte

Am 12. November 995 wurde Wendilburgoroth von König Otto III. an das Bistum Meißen geschenkt.[1] Dies gilt als Ersterwähnung des Ortes.

Wülperode gehörte bis 1648 zum Bistum Halberstadt und gelangte dann an das Fürstentum Halberstadt. Der Ort unterstand direkt dem Amt Stötterlingenburg-Wülperode und gelangte 1815 an den Regierungsbezirk Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen. Ab 1961 lag der Ort unmittelbar im Grenzgebiet der DDR und war nur mit einer Sondergenehmigung (Passierschein) zu erreichen. Wülperode wurde am 1. Juli 1950 mit den Nachbarorten Göddeckenrode und Suderode zur neuen Gemeinde Dreirode zusammengeschlossen. Am 1. September 1990 wurde diese Gemeinde in Wülperode umbenannt.[2]

1995 war es zum schönsten Dorf Sachsen-Anhalts gewählt worden und belegte im selben Jahr beim Bundesvergleich den dritten Platz.

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Wülperode, Aue-Fallstein, Berßel, Bühne, Lüttgenrode, Rhoden und Schauen mit der Stadt Osterwieck zur neuen Stadt Osterwieck zusammen.[3]

Zeittafel

  • 1396 Erste Erwähnung der Kirche zu Wülperode
  • 1651 Anlegen des ersten Kirchenbuches durch Pastor Wernecke. Erste Eintragung 1652
  • 1672 Bau des Steinadlerkruges im Steinfeld außerhalb des Ortes
  • 1718 Fertigstellung der derzeitigen Fachwerkkirche
  • 1785 (17. November) Wilhelm Klöpper aus Hoppenstedt erwirbt von Jakob Igel den Steinadlerkrug und gibt ihm seinen Namen
  • 1814 Kleist von Nollendorf erhält vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. die Domänen Wülperode und Stötterlingenburg geschenkt
  • 1837 Separation der Gemarkung Wülperode
  • 1844 nach dem Schlesischen Weberaufstand werden im Ort schlesische Weber angesiedelt
  • 1897 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
  • 1898 Gutsübernahme durch die Familie Reckleben
  • 1952 die Orte Göddeckenrode, Suderode und Wülperode werden bei der Kreisreform zur Gemeinde Dreirode zusammengelegt
  • 1952 Errichtung des Sperrgebietes zur Bundesrepublik Deutschland
  • 1961 Abriss des Klöpperkruges im Steinfeld
  • 1969 Sprengung des Gutshauses, beginnender Abriss weiterer Gutsgebäude
  • 1995 Tausendjahrfeier
  • 2010 Gemeindegebietsreform und damit verbundener Zusammenschluss zur Stadt Osterwieck

Wappen

Das Wappen wurde am 18. April 2006 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „Im silbernen Schild mit blauem Wellenschildfuß drei gekreuzte rote Rodehacken, die zuoberst aufliegende gestürzt mit nach rechts weisendem Blatt.“

Das Wappen der Gemeinde geht mit seinen Figuren auf die namengebende und landschaftliche Situation ein. Die Rodehacken deuten den Ortsnamen an und stellen gleichzeitig die landwirtschaftliche Bedeutung des Ortes dar. Der Wellenschildfuß bezieht sich auf das Flusssystem der Ecker, Oker und Stimmecke, die hier die Landschaft geprägt haben. In den Tinkturen des Wappens wird auf das Bistum Halberstadt eingegangen, zu dem Wülperode einmal territorial gehörte.

Sehenswürdigkeiten

  • Gutskirche mit Dachreiter
  • Bauernhäuser (16.–18. Jahrhundert)
  • Gedenkstein an Ritter Hackelberg / Wilde Jagd (16./17. Jahrhundert)
  • Kriegerdenkmal (1914/18)

Literatur

  • Unsere Dörfer 1995. Abschlußbericht 18. Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 1996
  • Gerhard Reiche: Die Familien des Dorfes Wülperode 1652 bis 1983, dargestellt auf Grund der Kirchenbücher der Evangelischen Gemeinde zu Wülperode, Osterwieck 1995 [Manuskript im Selbstverlag]

Einzelnachweise

  1. RI II 3 Nr. 1157
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010

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