Belgrader Ringautobahn

Belgrader Ringautobahn

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Obilaznica oko Beograda
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Karte
Übersichtskarte Obilaznica oko Beograda
Basisdaten
Betreiber: Putevi Srbije
Gesamtlänge: 69 km
  davon in Betrieb: 24,5 km
  davon in Bau: 22,5 km
  davon in Planung: 22 km

Okruzi:

Belgrad

Ausbauzustand: zweispurig
Autobahnkreuz Dobanovci, Beginn der Ringautobahn
Autobahnkreuz Dobanovci, Beginn der Ringautobahn

Die Belgrader Ringautobahn (serbisch Obilaznica oko Beograda/Обилазница око Београда) ist ein Teilstück des Paneuropäischen Verkehrskorridors X hauptsächlich auf dem Gebiet der serbischen Hauptstadt Belgrad. Die in Teilstücken fertiggestellte Autobahn wird auf insgesamt 69 km zwischen Batajnica und Pančevo die Stadt Belgrad umfahren und so den Durchgangsverkehr von der als Stadtautobahn ausgeführte Autoput M1 auf die Ringautobahn verlegen. Außerdem wird im Nordwesten Belgrads ein Anschluss an die Autoput M22 nach Ungarn geschaffen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Idee einer Umfahrung Belgrads bestand bereits in den 1980er-Jahren, jedoch konnte das Projekt nicht realisiert werden, da kurz vor Baubeginn die Jugoslawienkriege begannen und Serbien unter wirtschaftlichem Embargo stand.

Planungen

Die Planung der Ringautobahn geht auf den Masterplan des Belgrader Instituts für Urbanistik (Urbanistički zavod) zurück. Die Bauarbeiten verliefen über 17 Jahre nur sporadisch, sind aber ab 2005 intensiviert worden.[1] Geplant ist zunächst, dass der wichtige Sektor B der Ringautobahn als Autostraße ausgebaut wird. Nach der Fertigstellung des Sektors B als Autostraße soll die ganze Strecke als Autobahn mit je zwei Richtungsfahrbahnen ausgebaut werden[2].

Kosten

Die Gesamtinvestitionen werden auf 543 Mio. Euro beziffert. Davon stehen mit Stand von Anfang 2009 noch 370 Mio. Euro aus. Von diesen werden 55 Mio. von der EBRD, 180 von der EIB und der Rest aus dem Nationalen Investitionsplan bereitgestellt.

Finanziert wird der Bau vom Nationalen Investitionsplan Serbiens, dem Budget der Stadt Belgrad sowie mit Krediten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und der Europäischen Investitionsbank[3].

Sektoren

Die Belgrader Umfahrung besteht aus drei Sektoren:

  • Sektor A: Batajnica – Dobanovci, 9,7 km[4] in Bau.
  • Sektor B: Dobanovci – Bubanj Potok, 37,3 km; Abschnitt von Dobanovci - Orlovača fertig (24,5 km).
  • Sektor C: Bubanj Potok – Vinča – Starčevo (nahe Pančevo), 22 km lang, wird die Donau durch eine neue Brücke überqueren[5].

Sektor A

Der Sektor A, welcher eine direkte Verbindung zwischen der Autoput M22 und der Ringautobahn herstellt, befindet sich seit dem 21. Oktober 2010 bzw. 29. Dezember 2010 in Bau.[6].

Nachdem die endgültige Trassenführung, die vom Unternehmen Koridor 10 d.o.o. geplant wurde, festgelegt wurde, nahm die serbische Regierung im September 2009 Verhandlungen mit den lokalen Grundstückseigentümer wegen der Expropriation ihrer Grundstücke auf. Insgesamt beträgt die Fläche für den Bau der Autobahn 147 ha[7]. Nach dem Abschluss der Verhandlungen und der Sicherung der Finanzierung wurde mit dem Bau der Autobahn begonnen.

Es ist geplant, dass die Arbeiten an dem Streckenabschnitt nach 2 Jahren abgeschlossen sind. Das wäre in dem Fall der 21. Oktober 2012 bzw. der 29. Dezember 2012.[6]

Sektor B

2005 erfolgte der Spatenstich für die Autostrasse von Dobanovci bis Bubanj Potok (Sektor B), da dieser Priorität hat und so den Transitverkehr von Belgrad aus in die Umfahrung verlegen soll. Die 37,3 km lange Strecke enthält 5 Viadukte und 4 Tunnels, von denen der Tunnel Straževica, mit 730 m, der längste sein wird. Bis November 2008 konnte die Strecke Dobanovci–Orlovača fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben werden (24,5 km). Die Strecke enthält eine Anschlussstelle (Ostružnica), sowie ein Autobahnkreuz in Kleeblatt-Form (Orlovača). Bis heute geht der Weiterbau bis nach Bubanj Potok schleppend voran. Einzig der Tunnel Straževica konnte auf der noch fehlenden Strecke fertiggestellt werden.

Sektor C

Der Sektor C ist die komplexeste Strecke der Ringautobahn. Seine Konstruktion beinhaltet den Aufbau einer 1190 m langen neuen Brücke über die Donau, 11 Viadukte sowie 2 Tunnels. Die 22 km lange Strecke soll eine bessere Verbindung zwischen den Vororten Belgrads und Pančevo ermöglichen ohne zuerst durch das Zentrum von Belgrad durchfahren zu müssen. Mit dem Bau des Sektors C soll auch das Verkehrsaufkommen über die Pančevački most, der zweitwichtigsten Brücke in Belgrad, verringert werden[8]. In Pančevo soll die Ringautobahn an die Autoput Pančevo–Vatin knüpfen und so eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen Šid (im Westen) und Vršac (im Osten) ermöglichen. Der genaue Verlauf ist noch nicht entschieden, aber die Fertigstellung ist für das Jahr 2011 geplant[5].

Zukunft

Bis heute ist noch ungewiss, ob nördlich von Belgrad ebenfalls eine Autobahn entstehen soll, welche die Autoput M22 mit der Autobahn Pančevo–Vatin verbinden würde und somit die Ringautobahn geschlossen um Belgrad verläuft. Ende Oktober wurde zusammen mit dem chinesischen Bauunternehmen CRBC ein Bauvertrag, welche einen Bau einer neuen Brücke, mit je zwei Richtungsfahrbahnen und jeweils zwei Fahrstreifen, über die Donau nördlich von Zemun vorsieht, unterzeichnet[9]. Mit dem Bau der Brücke würden voraussichtlich die Weichen für eine neue Autobahn nördlich von Belgrad gelegt werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beogradske Novine, 10. April 2007 Kao Skadar na Bojani
  2. Sector 4 - done! 10. November 2008
  3. International financing and resettlement aspects of the Belgrade bypass project. CEE Bankwatch Network (10. Juli 2007). Abgerufen am 11. November 2010.
  4. Asfalt iz banke
  5. a b Proposed plan for the Belgrade bypass project. CEE Bankwatch Network (10. Juli 2007). Abgerufen am 11. November 2010.
  6. a b Informationsseite über den Sektor A
  7. Država neće da pregovara s Buhom i Lazarevićem
  8. Glas Javnosti - Pančevački most u očajnom stanju
  9. Gradnja mosta Zemun-Borča od 2010.

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