Wollersheim

Wollersheim
Wollersheim
Stadt Nideggen
Koordinaten: 50° 40′ N, 6° 34′ O50.6705555555566.5641666666667Koordinaten: 50° 40′ 14″ N, 6° 33′ 51″ O
Fläche: 10,46 km²
Einwohner: 651 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 52385
Vorwahl: 02425
Neue Kirche
Alte Kirche

Wollersheim ist ein Stadtteil von Nideggen im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Wollersheim liegt am Nordrand der Eifel. Direkt an den Ortsrand grenzt die Zülpicher Börde. Um Wollersheim gibt es eine geologische und eine botanische Besonderheit, nämlich die Muschelkalkkuppen, die von zahlreichen seltenen Arten der Kalktrift bewachsen sind.

Südwestlich vom Ort entspringt der Neffelbach.

An Wollersheim grenzen Embken, Langendorf (Stadt Zülpich), Eppenich (Stadt Zülpich), Vlatten (Stadt Heimbach) und Berg-Thuir.

Geschichte

Eine immense Zahl von Bodenfunden lässt auf eine frühe Besiedlung schließen. 1931/32 wurden im Quellgebiet des Neffelbaches sechs Töpferöfen und mehrere aus Sandstein errichtete Brunnen ausgegraben. Sogar der Name eines Töpfereibesitzers ist erhalten. Auf einer Tonscherbe aus dem 2. Jahrhundert steht der Name Verecundus. Auf dem nahen Pützberg und in der Nähe der Burg Gödersheim wurden römische Skelettgräber und zahlreiche Matronensteine aus kelto-romainscher Zeit gefunden. Der Mutterstein (Matronenstein) am Pützberg war der Göttin Veteranehae geweiht, deren Kultzentrum um Wollersheim vermutet wird.

Die Wollersheimer Heide war Austragungsort der Schlacht von Zülpich im Jahre 496 zwischen den Franken unter Chlodwig I. und den Alemannen.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wollersheim im Jahre 1231 als Wolrisheim. Der Name wird auf den heiligen Willibrord zurückgeführt. Bereits 1184 ist für das Kölner Stift St. Maria im Kapitol ein Frauenhof bezeugt.

1388 schlossen der französische König Karl VI. und der Jülicher Herzog im Ort den Wollersheimer Frieden.

Am 1. Januar 1972 wurde Wollersheim in die neue Stadt Nideggen eingemeindet.[1] Nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts vom 4. August 1972 verblieb Abenden bei Nideggen, dem vorläufig die Bezeichnung Stadt aberkannt wurde.

Kirche

Der Ort hat zwei Kirchen, und zwar die alte Kirche, deren älteste Teile dem 11. Jahrhundert entstammen, und die neue Kirche von 1900 bis 1903.

Im Jahre 1958 sollte die alte Kirche abgebrochen und ins Freilichtmuseum Kommern gebracht werden. Dagegen wehrten sich die Einwohner. Die alte Kirche gilt als eines der ältesten Sakralbauwerke im Kreis Düren.

Wollersheim gehört zum Erzbistum Köln.

Im ehemaligen Stiftshof zwischen den beiden Kirchen ist eine Außenstelle des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland untergebracht.

Wirtschaft

Um Wollersheim wird viel Eifeler Braugerste angebaut. Von 1791 bis 1987 braute in Wollersheim die Cramer-Brauerei Bier.

Vereine, Vereinigungen

Neben der Löschgruppe Wollersheim der Freiwilligen Feuerwehr Nideggen mit Jugendfeuerwehr gibt es den Geschichtsverein Wollersheim, die Karnevalsgesellschaft Wollersheim 1972 e.V., den TTC Blau Weiß Wollersheim 1948 e.V. und den SV Wollersheim. Aber auch andere Gruppierungen haben sich im Ortsleben integriert, wie z.B. der Allradclub, die Frauengemeinschaft oder aber auch die Dorfjugend. Alle Vereine und Gruppen sind unter einem Dach der Dorfgemeinschaft zusammengefasst. Auf dieser Plattform werden alle dörflichen Belange besprochen und umgesetzt, die der Dorfverschönerung, gemeinnützigen Aufgaben, dem Unterhalt des Bürgerhauses oder auch der Organisation der Dorfkirmes dienen.

Verkehr, Busse

Von 1922 bis 1926 wurde auf öffentlichen Schotterstraßen auf einem Rundkurs Nideggen-Wollersheim-Vlatten-Heimbach-Schmidt-Nideggen in der Eifel vom ADAC das Eifelrennen veranstaltet.

An Wollersheim vorbei führt die Bundesstraße 265 auf ihrem Weg von Köln nach Prüm.

1993 wurde die Ortsumgehung eingeweiht, so dass es im Dorf kaum noch Durchgangsverkehr gibt.

Busse der RVE verbinden den Ort auf den Linien 231 (Düren-Schleiden) und 233 (Zülpich-Nideggen) mit den Nachbarorten.

Sonstiges

Es gibt in Wollersheim einen katholischen Kindergarten.

→Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Nideggen

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks


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