Wolfgang Murnberger

Wolfgang Murnberger

Wolfgang Murnberger (* 13. November 1960 in Wiener Neustadt) ist ein österreichischer Regisseur und Drehbuchautor.

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Leben und Wirken

Murnberger maturierte 1980 am Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Mattersburg. Er studierte Regie, Drehbuch und Schnitt an der Filmakademie Wien und stellte in dieser Zeit ab 1984 (Abgeschminkt) einige Kurzfilme fertig. Sein Abschlussfilm, der autobiografisch inspirierte Spielfilm Himmel oder Hölle (1991), wurde an den Österreichischen Filmtagen ausgezeichnet und erreichte auch Aufmerksamkeit und Auszeichnungen an mehreren internationalen Festivals.

Murnbergers zweiter Film – der erste seit Abschluss der Filmakademie – wies wie bereits der erste Film autobiografische Züge auf und handelte nach einem selbst verfassten Drehbuch: Ich gelobe (1994). Der Film wurde sein erster großer, nationaler, Erfolg. Der von einem österreichischen Grundwehrdiener mit Identitatäskrise handelnde Film erreichte 52.000 Kinobesucher in Österreich und wurde für die Beste Regie mit dem Wiener Filmpreis an der Viennale ausgezeichnet. Der Film war 1995 auch Österreichs Einreichung für den Auslandsoscar – wurde jedoch nicht nominiert.

Es folgten der Kinospielfilm Auf Teufel komm raus (1995) und seine erste Fernsehproduktion, Quintett komplett (1998). 2000 erschien Murnbergers bis dato erfolgreichste Produktion: die nach einer Romanvorlage von Wolf Haas und mit Josef Hader in der Hauptrolle spielende Detektiv-Satire Komm, süßer Tod (2000). Mit 230.000 Kinobesuchen in Österreich war es der sechst-meistbesuchte Film seit Beginn der Besucherzählung 1981.[1] Auch in Deutschland konnte der Film 122.000 Kinobesucher anlocken.[2] Die Fortsetzung des Films, Silentium (2004), erschien vier Jahre später und war insgesamt noch erfolgreicher. Zwar erreichte der Film in Österreich mit 205.000 Kinobesuchern etwas weniger als der Vorgänger, doch erschien der Film auch in der Schweiz (12.000 Kinobesuche) und erreichte in Deutschland 171.000 Besucher.[3] Auch auf Filmfestivals erhielt die Fortsetzung mehr Beachtung, etwa mit dem zweiten Rang beim Publikumspreis der Berlinale 2005.

Von 2002 bis 2005 erreichte Murnberger mit der Fernseh-Trilogie Brüder, in der beliebte Kabarettisten spielen, größeren Publikumszuspruch. Neben Kino- und Fernsehfilmen inszeniert Murnberger auch einzelne Folgen von Fernsehserien – bisher Vier Frauen und ein Todesfall (2005–2007) sowie drei Tatort-Folgen (1997, 2007, 2011).

Im Jahr 2009 kam der dritte Teil der Simon-Brenner-Trilogie in die Kinos. Mit mehr als 278.000 Kinobesuchern allein in Österreich wurde Der Knochenmann zu Murnbergers bisher größtem Kinoerfolg.

Wolfgang Murnberger hat 2009 gemeinsam mit anderen österreichischen Filmschaffenden die Akademie des Österreichischen Films gegründet und sitzt in dessen Vorstand.

Filmografie

Kinospielfilme:

Fernsehfilme:

Dokumentarfilme:

Auszeichnungen

  • Filmfestival Max Ophüls Preis 1991: Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten für Himmel oder Hölle
  • International Film Festival Rotterdam 1991: Special Mention beim FIPRESCI-Preis für Himmel oder Hölle
  • Tokyo International Film Festival 1991: Young Cinema Bronze Award für Himmel oder Hölle
  • Viennale 1994: Wiener Filmpreis für Ich gelobe als bester österreichischer Film
  • Romy 1996: Goldene Romy für Auf Teufel komm raus als bester österreichischer Fernsehfilm
  • Erich-Neuberg-Preis 1996: Beste Regie des Jahres bei einer ORF-Produktion für Auf Teufel komm raus
  • Romy 2000: Goldene Romy für Komm süßer Tod als meistbesuchter österreichischer Kinofilm des Jahres
  • Adolf-Grimme-Preis 2000: Nominierung für Quintett komplett
  • Erich-Neuberg-Preis 2002: Beste Regie des Jahres bei einer ORF-Produktion für Brüder
  • Romy 2003: Goldene Romy für Taxi für eine Leiche als bester österreichischer Fernsehfilm
  • Kulturpreis der Stadt Wiener Neustadt 2004 (Literatur)
  • Berlinale 2005: Platz 2. beim Publikumspreis für Silentium
  • Festival du Film policier de Cognac 2006: Siegerbeitrag mit Silentium
  • Romy 2007: Goldene Romy für Brüder III als bester österreichischer Fernsehfilm
  • Niederösterreichischer Kulturpreis 2010 in der Kategorie Medienkunst[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.filminstitut.at – Österreichisches Filminstitut Besucherzahlen (Seite abgefragt am 9. März 2008)
  2. lumiere.obs.coe.int – Lumière, Datenbank über Filmbesucherzahlen in Europa, Komm, süßer Tod (Seite abgerufen am 9. März 2008)
  3. lumiere.obs.coe.int – Lumière, Datenbank über Filmbesucherzahlen in Europa, Silentium (Seite abgerufen am 9. März 2008)
  4. Murnberger fordert bessere Filmförderung auf ORF vom 27. November 2010 abgerufen am 27. November 2010

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