Wolfgang Gundling

Wolfgang Gundling
Wolfgang Gundling

Wolfgang Gundling (* 24. Dezember 1637 in Nürnberg; † 31. Juli 1689 ebenda im Heilsbrunner Hof, auch Wolfgangus Gundlingius) protestantischer Prediger, Diakon und Kapitelsdekan sowie Kirchenschriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Familie

Wolfgang Gundling wurde als einziger Sohn des Konrad Gundling und der Klara geborene Sommer geboren. Nach seinem Studium an der Universität Altdorf heiratete er am 6. Mai 1668 Helena Vogel, die Tochter des Magister Johannes Vogel der Rektor der Sebaldusschule in Nürnberg war. Mit seiner Frau hatte er drei Söhne und zwei Töchter, darunter die Gelehrten Jacob Paul Freiherr von Gundling (1673-1731) und Nikolaus Hieronymus Gundling (1671-1729) und den Künstler Johann Jakob Gundling (1669-1712). Nach dem er zuerst in Oberkrumbach und Kirchensittenbach tätig war, war er bis zu seinem Tod Prediger, Diakon und Kapitelsdekan bei St. Lorenz in Nürnberg. Schon sein Großvater Franziskus genannt Franz Gundling war Prediger an St. Lorenz und Weggefährte von Andreas Osiander. Franziskus unterschrieb 1555 die Confessio anti-Osiandrina.

Wirken

Wolfgang Gundling trat wie schon sein Großvater Franziskus Gundling stark für den Protestantismus ein und war durch seine publizistische und schriftstellerische Tätigkeit im 17. Jahrhundert auf diesem Feld von Bedeutung. So schrieb er

  • 1681 in Altdorf Eustradii Johanis Zialovsky Rutheni brevem delincationem Ecclesiae orientalis graecae cum notis
  • 1684 erschien in Nürnberg Observationes zusammen mit Canones graeci concilii Laodiceni cum versionibus Gentiani Herveti, Dionysii Exigui, Isidori Mercatoris, et observationibus welches 1758 mit Dekret des Papstes Benedikt XIV auf den Katholischen Index librorum prohibitorum gesetzt wurde
  • sowie die Canones concilii Gangrensis die von Nikolaus Hieronymus Gundling 1695 veröffentlicht wurden.

Außerdem verfasste er einige Disputationen. So disputierte er schon in Altdorf über seines Professor Reinbars Synopsia theol. Christ. Dogmaticae, 1661 dann de aemulatione, 1663 de idololatria und de Tito Flavio Domitiano.

Literatur

  • Roman Freiherr von Prochàzka: Meine 32 Ahnen und ihre Sippenkreise. Verlag Degener. Leipzig 1928
  • Roman Freiherr von Prochàzka: Archiv für Sippenforschung. 31. Jahrgang Heft 19, August 1965. S. 204–210
  • Andreas Würfel und Carl Christian Hirschen Diptycha ecclesiae Laurentianae, das ist: Verzeichnüß und Lebensbeschreibungen der Herren Prediger, Herren Schaffer und Herren Diaconorum, welche seit der gesegneten Reformation biß hieher an der Haupt- und Pfarr-Kirche bey St. Laurenzen in Nürnberg, Nürnberg : Roth, 1756. - 52, 178 S

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