Woldegk

Woldegk
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Woldegk
Woldegk
Deutschlandkarte, Position der Stadt Woldegk hervorgehoben
53.45944444444413.582777777778110
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Woldegk
Höhe: 110 m ü. NN
Fläche: 103,7 km²
Einwohner:

3.764 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17348
Vorwahlen: 03963, 03964, 039859
Kfz-Kennzeichen: MST
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 164
Adresse der
Stadtverwaltung:
Karl-Liebknecht-Platz 1
17348 Woldegk
Webpräsenz: www.woldegk.de
Bürgermeister: Ernst-Jürgen Lode
Lage der Stadt Woldegk im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Brandenburg Landkreis Rostock Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Ludwigslust-Parchim Beggerow Borrentin Hohenbollentin Hohenmocker Kentzlin Kletzin Lindenberg (Vorpommern) Meesiger Nossendorf Sarow Schönfeld (bei Demmin) Siedenbrünzow Sommersdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Utzedel Verchen Warrenzin Datzetal Eichhorst (Mecklenburg) Friedland (Mecklenburg) Galenbeck Genzkow Glienke Basedow (Mecklenburg) Basedow (Mecklenburg) Duckow Faulenrost Gielow Kummerow (am See) Malchin Neukalen Alt Schwerin Fünfseen Göhren-Lebbin Malchow (Mecklenburg) Nossentiner Hütte Penkow Silz (Mecklenburg) Walow Zislow Mirow Priepert Roggentin (bei Neustrelitz) Wesenberg (Mecklenburg) Wustrow (Mecklenburgische Seenplatte) Blankensee (Mecklenburg) Blumenholz Carpin Godendorf Grünow (Mecklenburg) Hohenzieritz Klein Vielen Kratzeburg Möllenbeck (bei Neustrelitz) Userin Wokuhl-Dabelow Beseritz Blankenhof Brunn (Mecklenburg) Neddemin Neuenkirchen (bei Neubrandenburg) Neverin Sponholz Staven Trollenhagen Woggersin Wulkenzin Zirzow Ankershagen Krukow (Amt Penzliner Land) Lapitz Mallin Möllenhagen Penzlin Puchow Altenhof (Mecklenburg) Bollewick Buchholz (bei Röbel) Bütow Fincken Gotthun Grabow-Below Groß Kelle Kieve Lärz Leizen Ludorf Massow Melz Priborn Rechlin Röbel/Müritz Schwarz (Mecklenburg) Sietow Stuer Vipperow Wredenhagen Zepkow Grabowhöfe Groß Dratow Groß Gievitz Groß Plasten Hinrichshagen (Mecklenburg) Hohen Wangelin Jabel Kargow Klink Klocksin Lansen-Schönau Moltzow Neu Gaarz Schloen Schwinkendorf Torgelow am See Varchentin Vielist Vollrathsruhe Burg Stargard Cammin (bei Neubrandenburg) Cölpin Groß Nemerow Holldorf Lindetal Pragsdorf Bredenfelde Briggow Grammentin Gülzow (bei Stavenhagen) Ivenack Jürgenstorf Kittendorf Knorrendorf Mölln (Mecklenburg) Ritzerow Rosenow Stavenhagen Zettemin Altenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Altentreptow Bartow (Vorpommern) Breesen Breest Burow Gnevkow Golchen Grapzow Grischow Groß Teetzleben Gültz Kriesow Pripsleben Röckwitz Siedenbollentin Tützpatz Werder (bei Altentreptow) Wildberg (Vorpommern) Wolde Groß Miltzow Helpt Kublank Mildenitz Neetzka Petersdorf (bei Woldegk) Schönbeck Schönhausen (Mecklenburg) Voigtsdorf Voigtsdorf Woldegk Dargun Demmin Feldberger Seenlandschaft Neubrandenburg Neustrelitz Waren (Müritz)Karte
Über dieses Bild

Woldegk ist eine Landstadt im Osten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns. Sie ist Sitz des Amtes Woldegk, dem weitere zehn Gemeinden angehören, und führt seit 14. Juli 2008 die Bezeichnung Mühlenstadt vor ihrem Namen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt an der Grenze zum brandenburgischen Landkreis Uckermark im Grundmoränengebiet südlich der Helpter Berge. Mit über 100 m ü. NN ist Woldegk einer der höchstgelegenen Orte Mecklenburg-Vorpommerns. In Woldegk kreuzen sich die Bundesstraßen 104 (NeubrandenburgStettin) und 198 (NeustrelitzPrenzlau).

Stadtgliederung

Ortsteile der Gemeinde sind Bredenfelde, Canzow, Carolinenhof, Friedrichshöh, Georginenau, Grauenhagen, Hildebrandshagen, Hinrichshagen, Johanneshöhe, Oltschlott, Rehberg und Vorheide.

Geschichte

Stadtmauer
Name

Woldegk ist ein hochmittelalterlicher Burgname, der hochdeutsch als Waldeck(e) gedeutet werden kann. Der Name ist zusammengesetzt aus wold für Wald und egge oder egke für Ecke oder Kante. Eine Burg an der Spitze der Hepter Berge lag früher in einem waldreicheren Gebiet. Die Schreibweise änderte sich von de Woldegen (1230) de Woldegge (1271), Woldegge (1208) in Woldekke (1305) und Woldegge (1440).[2]

Gründung

Die Gründung der planmäßigen Siedlung wird in die Zeit zwischen 1236 und 1250 datiert. Das erste Stadtwappen ist im Jahr 1271 nachgewiesen und lässt eine brandenburgische Gründung vermuten.

In Folge der Heirat der Markgrafentochter Beatrix von Brandenburg mit Heinrich von Mecklenburg im Jahre 1292 kam Woldegk als Teil der Herrschaft Stargard in die Hand der Fürsten, später (Groß-) Herzöge von Mecklenburg. 1298 wurde die Stadt als civitas erwähnt.

Mittelalter

Der Ort wurde planmäßig rasterförmig mit einem ovalen Umriss angelegt. Die frühgotische Stadtkirche entstand als Feldsteinbau in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Pfarrkirche St.-Petri wurde nach einem Brand von 1442 mit Backsteinen zu einer dreischiffigen Hallenkirche umgebaut. Sie wurde 1945 schwer zerstört und danach wieder aufgebaut. Sie erhielt 1955 statt eines Kreuzgewölbes eine flache Decke. Im 14. Jahrhundert wurde eine Stadtmauer aus Feldsteinen mit drei Doppeltoren, Wiekhäusern, Wällen, Gräben und einem Fangelturm erbaut.

Neuzeit

Auf dem Mühlenberg entstand 1587 eine erste Bockwindmühle. 1635 waren in Woldegk vier Windmühlen verzeichnet, deren Zahl sich bis 1745 auf sieben erhöhte. Zwischen 1859 und 1893 wurden sechs Bockwindmühlen abgerissen, und an ihrer Stelle Erdholländer-Windmühlen erbaut.

1701 kam die Stadt an das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Das Rathaus von 1763 lag ursprünglich in der Mitte eines viereckigen zentral gelegenen Marktplatzes. Woldegk erlebte zwischen 1892 und 1912 einen wirtschaftlichen Aufschwung, verbunden mit dem Anschluss an die mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn durch die Woldegker Kleinbahn. In dieser Zeit wurden eine Zuckerfabrik, eine Dampfpflug-Fabrik, zwei Ziegeleien, ein Gaswerk und ein Wasserwerk in Woldegk erbaut.

Am 29. Juni 1764 wurde die Region Woldegk von einem verheerenden Tornado der in Deutschland selten vorkommenden Klasse F5 heimgesucht. Auf knapp 30 km Länge von Feldberg bis Helpt hinterließ der Wirbelsturm eine bis zu 900 m breite Schneise der Verwüstung. Woldegk selbst blieb verschont. [3]

Nach 1945

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zu 70 % zerstört und in der Folgezeit neu wieder aufgebaut. Die Eisenbahnstrecke wurde demontiert und die Gleise als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht. Entsprechend der Tradition als Mühlenstadt wurde 1969 das Mühlenmuseum eröffnet.

Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte ein wirtschaftlicher Niedergang ein. Ab 1991 wurden im Rahmen der Städtebauförderung große Teile des historischen Stadtkerns gründlich saniert.

Eingemeindungen

Canzow gehört seit dem 1. Juli 1950, Hildebrandshagen seit dem 1. Januar 1973 zur Stadt Woldegk.[4] Am 13. Juni 1999 wurden Bredenfelde, Grauenhagen, Hinrichshagen und Rehberg eingemeindet.[5] Am 1. Januar 2002 folgte die Gemeinde Göhren.[6].

Politik

Wappen

Das Wappen wurde unter der Nr. 73 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber einen bewurzelten grünen Eichbaum mit Blättern und Früchten; zwischen den Zweigen ein schwebender roter Adler mit goldener Bewehrung.“

Flagge

Die Flagge ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Grün, Silber (Weiß) und Grün gestreift. Die grünen Streifen nehmen jeweils ein Viertel, der silberne (weiße) Streifen nimmt die Hälfte der Länge des Flaggentuches ein. Der silberne (weiße) Streifen ist in der Mitte mit den Figuren des Stadtwappens belegt, die zwei Drittel der Höhe und ein Drittel der Länge des Flaggentuchs einnehmen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

St. Petri
Die deutsche Sonderbriefmarke von 2001 "Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler" zeigt die Dorfkirche von Canzow
  • Stadtkirche St. Petri: von der um 1250 errichteten Kirche sind der Chor, die Sakristei sowie der Turmunterbau aus Feldsteinen erhalten. Das Langhaus wurde im 15./16. Jahrhundert dreischiffig aus Backsteinen neu aufgeführt. Die Kirche wurde am Ende des zweiten Weltkrieges schwer zerstört und bis 1957 vereinfacht wieder aufgebaut. Das ebenfalls zerstörte Fachwerkoberteil des Turms wurde 2006/2007 rekonstruiert.
  • Stadtmauer: die im 14. Jahrhundert aus Feldsteinen errichtete Stadtmauer ist auf einer Länge von ca. 700 Meter erhalten.

Die Mühlen in Woldegk

Die fünf Woldegker Mühlen:

  • Museumsmühle
  • Töpfermühle Saalfeld
  • Ramme Café-Mühle
  • Ehlertsche Mühle (Technisches Denkmal)
  • Fröhlckesche Mühle

Die Museumsmühle und die Ehlertsche Mühle wurden 1993 rekonstruiert, und 1994 wurde der Mühlendamm neu gebaut.

Geschichtsdenkmale

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Hildebrandshagen

Hinrichshagen

Woldegk

Persönlichkeiten, die in einem der Orte gewirkt haben

Göhren

Woldegk

  • Daniel Runge, Theologe, Pastor, Mitglied der mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung

Literatur

Quellen

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Ernst Eichler, Werner Mühlner: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.
  3. http://www.tordach.org/pdf/Genzmer1765.pdf Bericht (Abschrift) von G. B. Genzmer Über den Tornado bei Woldegk 1764
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002

Weblinks

 Commons: Woldegk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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