Wohnraumbeleuchtung

Wohnraumbeleuchtung

Die Wohnraumbeleuchtung erfolgt mit natürlichen oder künstlichen Lichtquellen und ist zumeist an die jeweilige Nutzung des Wohnraums angepasst.

Da derzeit elektrische Energie fast überall zur Verfügung steht, gehört das Thema Beleuchtung in der Regel zu dem Bereich Elektroinstallation.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Beleuchtung

Die heutige Art der Beleuchtungstechnik, die künstliche Leuchtmittel kennt, ist noch relativ jung. Ehemals wurden Wohnräume mit Hilfe von Fackeln, Kienspan, Öllampen oder Kerzen beleuchtet, oft nur als eine punktuelle Aufhellung des Raumes. Eine Verbesserung der Beleuchtung stellt die Petroleumlampe mit Runddocht und Glaszylinder dar, wie sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts existieren.

Mit der Erfindung der Glühlampe durch Thomas Alva Edison und der Elektrifizierung der Haushalte konnte die Wohnraumbeleuchtung verbessert werden.

Aufgaben und Gütemerkmale der Wohnraumbeleuchtung

Die Beleuchtung eines Wohnraumes ist primär dazu gedacht, gute Sehbedingungen zu schaffen. Daneben beeinflusst sie je nach Qualität das psychische wie physische Wohlbefinden des Menschen. Viel Licht stellt noch keine „gute“ Beleuchtung dar. Diese zeichnet aus, dass sie auf den jeweiligen Wohnraum und seine Verwendung abgestimmt ist. Eine frühzeitige Planung kann mit Kosten verbundene Änderungen in bereits fertiggestellten Wohnräumen verhindern.

Für die Innenraumbeleuchtung bestehen einschlägige Normen. Daneben gibt es vier Hauptkriterien, nach denen die Güte einer Beleuchtung beurteilt wird.

Lampen für den Wohnbereich

Bei der Auswahl der entsprechenden Lampen für die Wohnraumbeleuchtung sind die Lichtausbeute, die Lichtfarbe und die Farbwiedergabeeigenschaften zu berücksichtigen. Fragen der Energieeffizienz und der Wirtschaftlichkeit gewannen im Laufe des 20. Jahrhunderts an Bedeutung.

Zur Beleuchtung von Wohnräumen werden überwiegend eingesetzt:

Für jede dieser Lampen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Leuchten, die entsprechend dem Verwendungszweck konstruiert sind. Hauptaufgabe der Leuchte ist es, das Lampenlicht zu lenken und die Blendung zu begrenzen. Die Leuchte schützt die Lampe zudem vor Beschädigungen. Außerdem sind in der Leuchte die erforderlichen Verbindungselemente der Lampe und eventuell benötigte Vorschaltgeräte eingebaut.

Beleuchtungsstärken für den Wohnbereich

Im Wohnbereich muss die Beleuchtungsstärke nicht überall gleich sein, sie ist vielmehr an die jeweilige Sehaufgabe anzupassen. Eine gute Hilfe bei der Planung sind hierbei die Tabellen in der DIN 5035 Teil 2 Beleuchtung mit künstlichem Licht; Richtwerte für Arbeitsstätten in Innenräumen und im Freien.[1]

Für den Wohnbereich empfohlene Beleuchtungsstärken
Räume im Wohnbereich oder
Tätigkeiten im Wohnbereich
Anforderung an
die Sehaufgabe
Empfohlene
Beleuchtungsstärke (Lux)
Garderobe
Flure und Treppen
Orientierung 10–50
Allgemeinbeleuchtung im:
Schlafzimmer, Badezimmer,
Wohnzimmer, Kinderzimmer
Leichte Sehaufgaben:
große Details mit
hohen Kontrasten
50–300
Küchenarbeiten, Hausarbeiten,
Körperpflege, Wäschepflege,
Lesen, Schreiben, Basteln
Normale Sehaufgaben:
kleine Details mit
mittleren Kontrasten
300–1000
Bastelarbeiten, Zeichnen,
feine Handarbeiten, Nähen
Schwierige Sehaufgaben:
kleinere Details mit
geringen Kontrasten
1000–2000

Abstimmung auf die Wohnräume

Die folgenden Angaben stammen, soweit nicht anders angegeben, aus Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch 12. Ausgabe 1998.

In Eingängen, Treppenhäusern oder Fluren ist die Beleuchtung für einen sicheren und gefahrlosen Verkehrsablauf wichtig.

In Wohnräumen, in denen gearbeitet wird, ist eine gute Beleuchtung eine der Voraussetzungen für die Erledigung der jeweiligen Aufgaben. Eine gute Beleuchtung trägt dazu bei, dass der Mensch sein Leistungspotential ausschöpfen kann, außerdem wird einer vorzeitigen Ermüdung entgegengewirkt. Dadurch beeinflusst die Beleuchtung direkt das Arbeitsergebnis.

In Wohnräumen, in welchen sich der Mensch in seiner Freizeit aufhält, spielt bei der Wahl der Beleuchtung in besonderem Maße die Behaglichkeit und Ästhetik eine Rolle.

Verkehrswege

Sämtliche Verkehrsflächen wie Treppen, Eingänge und Flure sind Gefahrenquellen im Wohnbereich. Durch eine gute Beleuchtung kann das Unfallrisiko erheblich gesenkt werden, wenn etwa Gefahrenzonen durch ausreichende und blendfreie Beleuchtung erkennbar gemacht werden. Dabei ist auch auf die richtige Schattenwirkung der Beleuchtung zu achten. Dies gilt insbesondere für längere Treppen, da eine gute Beleuchtung ein schnelles und sicheres Orientieren ermöglicht.

Durch eine gezielte Beleuchtung vom oberen Treppenabsatz her lassen sich die einzelnen Trittstufen gut unterscheiden, da bei der Beleuchtung von oben nur kurze Schlagschatten entstehen. Gute Beleuchtungsergebnisse können hier mit Leuchtstofflampen oder Glühlampen mit lichtstreuenden Abdeckungen erzielt werden.[2]

Küche

Die Arbeitsplätze in der Küche müssen hell und gleichmäßig beleuchtet werden. Durch Deckenleuchten mit Leuchtstofflampen und Wannenabdeckung erreicht man die zweckmäßigste Beleuchtung. Zusätzlich können Arbeitsplatzbeleuchtungen unter den Wandschränken montiert werden, welche zur Blendungsvermeidung nach vorne abgeschirmt sein sollten. Die Beleuchtung mittels lichtbündelnden Glühlampenstrahlern ist völlig unzweckmäßig. Förderlich ist aber die farbliche Gestaltung der Decken und Wände. Die Decken und Wände sollten das Licht gut reflektieren und einen Reflexionsgrad aufweisen der größer als 50 Prozent ist.

Kinderzimmer

Für das Kinderzimmer ist eine helle und gleichmäßige Beleuchtung, ohne Blendlichtquellen oder lange und harte Schlagschatten, optimal. Deckenleuchten mit lichtstreuender Abdeckung sind hier sehr gut geeignet. Als Lampen eignen sich warmweiße Leuchtstofflampen oder Glühlampen. Die Beleuchtung ist so zu installieren, dass eine Verteilung des Lampenlichtes in alle Ecken erfolgt. Spotstrahler oder Engstrahler sind für die Kinderzimmerbeleuchtung nicht geeignet.

Esszimmer

Im Esszimmer sollte die Beleuchtung auf den Essplatz konzentriert werden. Hierzu sind von der Decke abgehängte Pendelleuchten gut geeignet. Als Lampen eignen sich Glühlampen oder Kompaktleuchtstofflampen. In größeren Räumen ist das Anbringen von mehrlampigen Leuchten vorteilhaft. Auch mehrere einzelne Pendelleuchten könne entsprechend gezielt platziert werden.

Badezimmer

In Badezimmern ist neben der Deckenbeleuchtung auch eine Beleuchtung des Badezimmerspiegels erforderlich. Hier eignen sich Leuchten mit stabförmigen Lichtquellen, die rechts und links neben dem Spiegel angebracht sind. Ungeeignet sind in der Decke angebrachte Tiefstrahler mit engbündelnder Lichtverteilung, da sie lange und harte Schlagschatten hervorrufen.[3]

Wohnzimmer

Die Beleuchtung im Wohnzimmer kann sich sowohl positiv als auch negativ auf die Stimmung auswirken. Deshalb müssen Anordnung und Leuchtenart sinnvoll an die Raumgröße und die Raumausstattung angepasst werden. Blendende Effektleuchten oder andere unabgeschirmte Lichtquellen sind zu vermeiden. Ebenfalls sind engstrahlende Reflektorlampen sehr vorsichtig einzusetzen. Eine gemütliche Atmosphäre vermitteln Steh- oder Pendelleuchten. Werden diese Leuchten mit lichtstreuenden, größflächigen Schirmen versehen, erzielt man mit diesen Leuchten eine harmonische Helligkeitsverteilung. Eine Indirektbeleuchtung von der Wand oder Fenster her unterstützt eine hell-dunkel Verteilung. Geeignete Lampen sind Glühlampen oder Kompaktleuchtstofflampen. Für die indirekte Beleuchtung eignen sich warmweiße Leuchtstofflampen mit kleiner Leistung. Im Wohnzimmer ist steriles, flachmattes, völlig diffuses Licht unangepasst. Ebenfalls unangenehm wirkt gebündeltes Streiflicht mit langen entstellenden Schlagschatten.[4]

Arbeitszimmer

Im Arbeitszimmer sollte neben der Deckenleuchte am Schreibtisch eine zusätzliche Schreibtischleuchte vorhanden sein. Diese Schreibtischleuchten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Geeignete Lampen für die Schreibtischleuchte sind Glühlampen oder Halogenglühlampen, sowie Kompaktleuchtstofflampen oder Leuchtdioden mit gutem Farbwiedergabeindex. Für letztere beiden sind Leuchtmittel mit hoher Farbtemperatur (6500 Kelvin) empfehlenswert[5]. Das restlichen Arbeitszimmer sollte nicht zu dunkel oder völlig unbeleuchtet bleiben, um einer unnötigen Ermüdung der Augen vorzubeugen. Hier empfiehlt sich eine an der Decke hängende Leuchte mit Kompaktleuchtstofflampe. Eine Orientierung an der DIN EN 12464-1 „Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen“[6] insbesondere bei längerdauernder Tätigkeit am heimischen Bildschirmarbeitsplatz ist empfohlen.

Schlafzimmer

Die Beleuchtung im Schlafzimmer ist sehr differenziert zu gestalten. Zum Aufstehen oder Zubettgehen reicht eine Orientierungsbeleuchtung. Für Aufräumtätigkeiten oder die Entnahme der Kleidung aus dem Schrank sollte die Beleuchtung stärker sein. Für die allgemeine Raumbeleuchtung oder für die Beleuchtung des Kleiderschrankinhaltes ist hier eine in Raummitte angebrachte Deckenleuchte mit Energiesparlampe gut geeignet. Die Leuchte sollte das Licht möglichst gleichmäßig in den Raum strahlen.

Vor dem Kleiderschrank kann eine Leuchtenreihe sehr nützlich sein, die eine asymmetrische Lichtverteilung hat. Damit die Spiegelbeleuchtung nicht den Spiegel, sondern die Person vor dem Spiegel beleuchtet, können zwei Wandleuchten mit lichtdurchlässigen Spiegeln installiert werden. Zum Lesen sind Reflektorleuchten geeignet, dabei sollte die Leuchte so angeordnet sein, dass ein direkter Blick in die Glühlampe unterbunden wird.

Eine elegante Note verleiht eine indirekte Beleuchtung mittels Leuchtstofflampen über dem Kopfende des Bettes. Diese Beleuchtung lässt sich mit der Lesebeleuchtung kombinieren. Die jeweiligen Beleuchtungen sollten auf jeden Fall separat schaltbar sein. Ein gut reflektierender Wandbelag kann die Wirkung der Beleuchtung unterstützen bzw. optimieren.

Siehe auch

Zu den Richtlinien für Arbeitsbereiche zählt die DIN 5035 Beleuchtung mit künstlichem Licht.

Literatur

  • Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch. 12. Ausgabe (1998). Energie-Verlag GmbH , Heidelberg, ISBN 3-87200-700-9.
  • Hans R. Ris: Beleuchtungstechnik für den Praktiker. VDE-Verlags GmbH, Berlin – Offenbach, ISBN 3-8007-2163-5.

Einzelnachweise

  1. Richtwerte für Beleuchtungsstärke nach DIN 5035 (Auszug)
  2. baua Rutschhemmung, Beleuchtung, Kennzeichnung (toter Link, nicht archiviert)
  3. Licht im Badezimmer
  4. Kurz-Ratgeber: Beleuchtung
  5. Telepolis: Computer können die Schlaflosigkeit fördern. 20. Oktober 2011
  6. DIN EN 12464-1, pdf-Datei

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