Wohneigentumsquote

Wohneigentumsquote
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Die Wohneigentumsquote ist das Verhältnis der von Eigentümern selbst bewohnten Wohnungen zu der Gesamtzahl der Wohnungen. Diese reflektiert in Deutschland die historisch gewachsene Struktur auf dem deutschen Immobilien- und Wohnungsmarkt und charakterisiert diesen als einen starken Mietermarkt. Neben regionalen Spreizungen bei der Wohneigentumsquote sind ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen neuen und alten Bundesländern festzustellen.

Die Wohneigentumsquote ist in Deutschland mit rund 43 Prozent, verglichen mit anderen europäischen Ländern und den USA, relativ gering. Der Durchschnitt in der Europäischen Union liegt bei rund 60 Prozent. Jedoch ist die Wohneigentumsquote in den vergangenen Jahren von rund 36 Prozent in den alten Bundesländern in 1968 auf derzeit rund 45 Prozent angestiegen. Die neuen Bundesländer verzeichneten von 1993 bis heute einen rasanten Anstieg der Wohneigentumsquote von rund 26 Prozent auf über 34 Prozent, was sich sehr positiv auf die Entwicklung der Wohneigentumsquote in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt auswirkte.

Beeinflussende Faktoren

Die höchsten Eigentumsquoten finden sich in ländlichen Regionen und die niedrigsten in Großstädten mit über 500.000 Einwohnern. In großen Städten haben viele Bürger nicht die Möglichkeit, ihre Vorstellungen von einer eigenen Wohnung zu realisieren. Nicht nur die hohen Baulandpreise in der Stadt, sondern die Schwierigkeit, eine größere Wohnfläche pro Person zu realisieren, sprechen hier gegen die Eigentumsbildung.

Zudem ist eine kausale Beziehung zwischen der Wohneigentumsquote und dem Anteil von Ein- und Zweifamilienhäusern zu erkennen. Die Wohneigentumsquote steigt mit einem wachsenden Anteil von Ein- und Zweifamilienhäusern. Auch mit zunehmender Haushaltsgröße ist ein Anstieg der Wohneigentumsquoten nachweisbar. Nur 19 Prozent der Einpersonenhaushalte leben in einer eigenen Wohnung, wohingegen die Wohneigentumsquote von Dreipersonenhaushalten bei rund 48 Prozent und bei Fünfpersonenhaushalten bei rund 66 Prozent liegt.

Als weitere, die Höhe der Wohneigentumsquote bestimmende Determinanten können folgende Faktoren identifiziert werden:

  • Wertschätzung des Wohneigentums und die daraus resultierende Sparbereitschaft
  • Haushalts- und Altersstruktur der Bevölkerung
  • Erschwinglichkeit von Wohneigentum
  • Boden- und Baulandpreise sowie Niveau der Baukosten
  • Finanzierungsbedingungen, Restriktionen bei der Kreditvergabe
  • Förderung der Eigentumsbildung
  • Ausprägung und Funktionsweise der Mietwohnungsmärkte
  • Höhe der Transaktionskosten beim Erwerb von Wohneigentum

Kritik

Die Wohneigentumsquote sagt zunehmend weniger über die Verteilung von Vermögenswerten in Immobilien aus. Viele Eigentumswohnungen werden fremd genutzt, beispielsweise werden auch vererbte Wohnungen zunehmend nicht mehr selbst genutzt, sondern vermietet. Bei der Ermittlung der Wohneigentumsquote ist daher lediglich die Selbstnutzung des eigenen Wohnraums ausschlaggebend (Eigentümerhaushalte).


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