Wockerath

Wockerath
Wockerath

Wockerath ist ein ländlicher Ortsteil der Stadt Erkelenz im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Das Dorf liegt ca. 2 km im Osten von Erkelenz abseits der Hauptverkehrswege. Der Ort hat 260 Einwohner (Stand 30. Juni 2006).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Wockerath liegt in der Erkelenzer Börde.

Lage

Im Westen liegt zwischen Dorf und Stadt die Autobahn A46. Im Norden liegt Terheeg, im Süden Kückhoven, im Südosten Bellinghoven.

Geologie

Eine mächtige Schicht Löss aus dem Quartär steht an der Oberfläche an.

Braunkohle aus dem Tertiär liegt im Untergrund. Deshalb sollte ursprünglich auch Wockerath dem Tagebau Garzweiler II weichen und umgesiedelt werden.

Gewässer

Das Wockerather Fließ verläuft nördlich des Dorfes, sammelt das Oberflächenwasser, vor allem der Feldflur, nimmt das Bellinghovener Fließ südöstlich von Kaulhausen auf und mündet in die Niers in Unterwestrich. Es handelt sich nicht um ein dauernd fließendes Gewässer.

Siedlungsform

Wockerath ist ein zweizeiliges Straßendorf.

Ortsnamen

Wockerath gehört zur Gruppe der Rodungsnamen und wurde im 9. und 10. Jahrhundert gegründet. Im Ortsnamen ist vermutlich der Personennamen Woco, Wuco enthalten.

Geschichte

In der Feldflur südlich von dem Ort wurden römische Ziegel und Keramiken gefunden, die letzten Zeugnisse einer villa rustica.

Im Jahre 1309 wurde der Ort erstmals als Wukeroide in einer Urkunde erwähnt. Wockerath ist eines der Dörfer um Erkelenz, die zum geldrischen Amt Erkelenz gehörten. Das Aachener Marienstift, der mittelalterliche Grundherr in Erkelenz, besaß Bauernhöfe im Dorf.

Bis zum 19. Jahrhundert führte der Kölner Heerweg am Dorf vorbei. Dieser Weg war die wichtigste Verbindung zwischen Köln, Erkelenz und dem niederländischen Roermond. Heute ist er als Feldweg abschnittsweise erhalten.

Religion

Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Gelegen in der Erkelenzer Pfarre St. Lambertus, gehört sie zur Kapellengemeinde Terheeg.

Sehenswürdigkeiten

  • Die St. - Jacobus - Kapelle. In der kleinen, weiß verschlämmten Kapelle aus dem Jahre 1706 stehen zwei alte Holzstatuen. Die erste stellt den St. Jacobus dar. Die dargestellte weibliche Person der zweiten Statue ist strittig. Im Ort wird sie als St. Anna verehrt. Es könnte aber auch die St. Odilia sein und aus dem aufgelösten Kloster Hohenbusch, wo sie besonders verehrt wurde, stammen.
  • Alte Bauernhöfe

Persönlichkeiten

  • Goswin von Wockeraid war von 1529 bis 1555 Pfarrer der Kirche St. Lambertus in Erkelenz. Nachdem 1540 in Erkelenz ein Brand fast die ganze Stadt vernichtete, war auch das Dach der Kirche zerstört. Als der Patronatsherr, das Marienstift in Aachen sich weigerte ausreichende Gelder zur Reparatur zur Verfügung zu stellen, bat Goswin von Wockerath Kaiser Karl V. auf dem Landtag in Nimwegen erfolgreich um Unterstützung. Nach diesem Priester wurde in Erkelenz im 20. Jahrhundert die Goswinstraße benannt.
  • Conrad Ohoven (* 19. Februar 1740 in Wockerath; † 4. Januar 1806 in Wockerath) war der letzte Prior des Kreuzherrenklosters Hohenbusch. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 kehrte er in sein Elternhaus nach Wockerath zurück.



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