Windradyne

Windradyne
Abbildung eines Wiradjuri-Elder, vermutlich Windradyne

Windradyne (* 1800; † 21. März 1829[1] in Bathurst), der von den Europäern Saturday genannt wurde, gehörte zum Stamm der Wiradjuri, die bei Bathurst im australischen New South Wales lebten. Windradyne war ein exzellenter Jäger und Krieger, der zum Kriegsführer der Wiradjuri in den Jahren 1822 bis 1825 wurde. Die gewalttätigen Auseinandersetzungen in die er mit den weißen Siedlern verwickelt war, gingen als Bathurst-War in die Geschichte ein.

Inhaltsverzeichnis

Europäer und Windradyne

Europäische Siedler drangen 1813 in das Stammesgebiet der Wirdadjuri ein und bauten 1814 eine Handelsstraße.[2] Windradyne selbst war mit William Suttor, einem Europäer, befreundet, dessen Vater George die Blue Mountains 1822 überwand und sich in einem Gebiet niederließ, das er Brucedal nannte. William Suttor lernte die Sprache der Wiradjuri und konnte sich mit Windradnye verständigen. Beide Europäer waren Rechtsanwälte, die sich um die Rechte der Aborigines kümmerten.[3]

Bathurst-Wars

Der Kultur der Wiradjuri entsprach es, das Land mit den Kolonialisten teilen zu wollen, da sich Aborigines als Bewahrer und Hüter eines Landes verstehen, aber nicht als Eigentümer, wohingegen die Siedler klare Eigentumsgrenzen zogen, die die Wiradjuri vom Betreten des Landes ausschloss. In der Folge der immer stärker werdenden Besiedlung durch die Europäer kam es zu gewaltsamen Konflikten. In der Literatur wird dieser Konflikt als Bathurst-War oder als Wiradjuri-War dargestellt, eine weitere Quelle spricht von „Bathurst Emergency“[4] und beschreibt die Zeit vom September und November 1844.

Die erste Auseinandersetzung, die Windradyne führte, ereignete sich 1822, als sich die Bewohner von Bathurst von den Aborigines bedroht fühlten und Soldaten mit Major Morisset den Schwarzen „eine Lektion“ beibringen sollten. Windradyne erkannte den Plan der Soldaten, stoppte den Angriff und erreichte, dass die Soldaten das Stammesgebiet nicht betraten.

Am 8. Januar 1824 nahmen Soldaten Windradyne gefangen und brachten ihn nach Bathurst, wo er einen Monat im Gefängnis verbrachte.

Am 14. August 1824 verhängte der Gouverneur Generalmajor Sir Thomas Brisbane das Kriegsrecht gegen die Aborigines westlich von Mount York und zog eine Truppe von 43 Soldaten und 50–100 Paramilitärs zusammen. Diese Truppe war wenig erfolgreich und erst am 10. September kam es zu einer erneuten Auseinandersetzung zwischen 30 Aborigines und drei Viehtreibern 80 Kilometer von Bathurst entfernt. Weitere Auseinandersetzungen gab es in einer Entfernung von 160 Kilometern von Bathurst am Mount York, wo sich die ersten Wiradjuri ergaben. Anschließend fanden zwei Massaker mit mehreren Hundert Toten am Bells Fall Gorge und am Clear Creek statt.[5]

Windradyne musste 1824 bei Kelso erleben, wie seine gesamte Familie ums Leben kam: Weiße Siedler boten an einem Tag seiner Familie Kartoffeln zum Essen an und als sie am nächsten Tag wiederkamen, um erneut Kartoffeln zu erhalten, eröffneten andere Siedler, die sich dort zu Besuch befanden, das Gewehrfeuer auf den völlig überraschten Wndrayne und seine Familie. Nach diesem Ereignis rief Wiradjuri alle Älteren der Koori zusammen und wollte sie von harten Gegenmaßnahmen überzeugen und bat sie um Unterstützung. Parallel zum kriegerischen Beginn startete Windradyne eine juristische Kampagne und besprach diese mit seinem europäischen Freund Suttor.

Die Wiradjuri-Krieger beschlossen, dass sie lediglich gegen die Weißen vorgehen wollten, die Verbrechen begangen hatten. Sie griffen in der Folge Samuel Terry an, der vergiftetes Fleisch ausgelegt hatte. Er wurde von ihnen mit Speeren getötet und seine Hütte verbrannt.

Windradyne sandte seine Leute aus, die weitere Aborigines für die Kämpfe sammeln sollten und so wuchs seine Streitmacht auf 600 Krieger an. Mit den Stammesführern Old Bull aus dem Süden und Blucher aus dem Nordwesten bildete Windradyne ein Council of War, um die nächsten Attacken gegen die Kolonisten zu planen. Er beabsichtigte auch direkt mit der Regierung zu verhandeln und marschierte bis zum Marktplatz in Parramatta am 28. Dezember 1824. Dort wollte er den Gouverneur treffen und verhandeln.

Windradyne starb 1829 im Krankenhaus von Bathurst nachdem er in einem Kampf schwer verwundet wurde. Er wurde mit einem Possumfell und seinen Waffen beerdigt. Sein Grab wurde von der Bathurst Historical Society im Jahre 1955 zum geschützten Gebiet der Wiradjuri erklärt und durch ein Grabmal gekennzeichnet.

Namen

Ein Stadtteil von Bathurst und ein Studentenwohnheim an der Charles Sturt University in Wagga Wagga sind nach ihm benannt.

Quellen

Einzelnachweise

  1. http://adbonline.anu.edu.au/biogs/AS10494b.htm
  2. http://www.iearn.org.au/fp/art/heroes/windra.htm
  3. http://adbonline.anu.edu.au/biogs/AS10494b.htm adonline.anu.deu.au]: David Andrew Roberts: Windradyne (1800–1829), in englischer Sprache, abgerufen am 4. Oktober 2011
  4. Chris Coulthard-Clark: The encyclopaedia of Australia's Battles; St. Leonards, Crows Nest, East Melbourne, Auckland: Allen & Unwin, 2001; ISBN 1865086347; S. 5 Online auf Google Books
  5. Chris Coulthard-Clark: The Encyclopaedia of Australia’s Battles; St. Leonards, Crows Nest, East Melbourne, Auckland: Allen & Unwin, 2001; ISBN 1865086347; S. 8 Online auf Google Books)

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