Windhaag bei Perg

Windhaag bei Perg
Windhaag bei Perg
Wappen von Windhaag bei Perg
Windhaag bei Perg (Österreich)
Windhaag bei Perg
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Perg
Kfz-Kennzeichen: PE
Fläche: 19,2 km²
Koordinaten: 48° 17′ N, 14° 41′ O48.28333333333314.680277777778514Koordinaten: 48° 17′ 0″ N, 14° 40′ 49″ O
Höhe: 514 m ü. A.
Einwohner: 1.426 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km²
Postleitzahl: 4322
Vorwahl: 07264
Gemeindekennziffer: 4 11 26
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Enzmilnerplatz 3
4322 Windhaag bei Perg
Website: www.windhaag-perg.at
Politik
Bürgermeister: Ignaz Knoll (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(19 Mitglieder)
5 SPÖ, 14 ÖVP
Lage der Gemeinde Windhaag bei Perg im Bezirk Perg
Allerheiligen im Mühlkreis Arbing Bad Kreuzen Baumgartenberg Dimbach Grein Katsdorf Klam Langenstein Luftenberg an der Donau Mauthausen Mitterkirchen im Machland Münzbach Naarn im Machlande Pabneukirchen Perg Rechberg Ried in der Riedmark Sankt Georgen am Walde Sankt Georgen an der Gusen Sankt Nikola an der Donau Sankt Thomas am Blasenstein Saxen Schwertberg Waldhausen im Strudengau Windhaag bei Perg OberösterreichLage der Gemeinde Windhaag bei Perg im Bezirk Perg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Ortsansicht von Windhaag bei Perg
Ortsansicht von Windhaag bei Perg
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Windhaag bei Perg ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Perg im Mühlviertel mit 1426 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Das zuständige Bezirksgericht ist in Perg.

Eine Burg wurde in der Ortschaft Altenburg erstmals 1250 und in Windhaag 1287 urkundlich erwähnt. Windhaag gehörte ursprünglich zur Pfarre Altenburg. 1782 wurden die Pfarrrechte nach Windhaag verlegt, die ehemalige Klosterkirche als Pfarrkirche von Windhaag eingerichtet und die Pfarrkirche Altenburg als Filialkirche bestimmt. Gleichzeitig wurden die Katastralgemeinden Altenburg und Windhaag geschaffen. 1938 wurden die beiden seit 1848 selbständigen Gemeinden zusammengelegt.

Windhaag ist durch die Topographia Windhagiana, die Bibliotheca Windhagiana sowie die Windhag Stipendienstiftung für Niederösterreich bekannt. Die Geschichte des Ortes wird geprägt von der Familie des Ladislaus Prager sowie von Joachim Enzmilner, Graf von Windhag, und seiner Tochter Eva Maria, der ersten Priorin des Dominikanerinnenklosters Windhaag.

Von Schloss Windhaag und Schloss Pragtal ist heute nichts mehr zu finden. Die Burgruine Windhaag gehört der Gemeinde Windhaag und wird für touristische Zwecke nutzbar gemacht. Die Gemeinde ist als eine von 18 Gemeinden des Bezirks Perg Mitglied in der LEADER Region Strudengau und bewirbt insbesondere das Museum Altenburg und den Enzmilner Kulturwanderweg.[1]

Inhaltsverzeichnis

Lage und Geografie

Die Gemeinde Windhaag liegt auf einer Höhe von 514 m ü. A. ungefähr 6,4 Kilometer nördlich der Bezirkshauptstadt Perg. Die Ausdehnung des hügeligen Gemeindegebietes beträgt von Nord nach Süd 6,1 Kilometer, von West nach Ost 6,5 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 19,16 Quadratkilometer. Die höchste Erhebung liegt am nördlichen Rand des Gemeindegebietes beim Bauernhof Putz auf 586 m ü. A..

Ortsgliederung

Die Gemeinde Windhaag besteht seit der Eingemeindung der Gemeinde Altenburg am 1. November 1938 aus den beiden Katastralgemeinden Windhaag und Altenburg (Die Angaben in Klammern betreffen die Einwohnerzahl im Jahr 2001): Katastralgemeinde Altenburg (523) (mit den Ortsteilen Altenburg (37), Forndorf (41), Freindorf (46), Hochtor (147), Karlingberg (168), Kuchlmühle (10) und Pragtal (74)). Katastralgemeinde Windhaag (786) (mit den Ortsteilen Asching (131), Holzmann (77), Kemet (63) und Windhaag (515)).

Am 1. Jänner 2008 wurden für die bis dahin meist nur mit der Ortsteilbezeichnung gekennzeichneten Siedlungsgebiete insgesamt 33 neue Straßenbezeichnungen vergeben.

Nachbargemeinden

Im Nordwesten grenzt die Gemeinde Bad Zell, im Norden und Nordosten die Gemeinde Rechberg, im Osten die Marktgemeinde Münzbach und im Süden die Stadt Perg an die Gemeinde Windhaag. Die Windhaager Ortsteile Karlingberg, Freindorf und Forndorf grenzen unmittelbar an die Ortsteile Karlingberg und Lehenbrunn der Stadt Perg.

Geologie

Die Gemeinde liegt im Untermühlviertler Schollenland,[2] einem Ausläufer des Granit- und Gneisplateaus.

Aus geologischer und geomorphologischer Sicht sowie unter Aspekten der Raumnutzung gehört das Gemeindegebiet von Windhaag überwiegend zur oberösterreichischen Raumeinheit Aist-Naarn-Kuppenland.[3] Lediglich im Südwesten reicht die Raumeinheit Südliche Mühlviertler Randlagen auch nach Windhaag.[4]

Gewässer und Landschaftsschutz

Die Westgrenze zu Allerheiligen bildet auf einer Länge von etwa zehn Kilometern der Fluss Naarn. Der Tobrabach entspringt östlich des Bauernhofes Kloiber, heißt auf dem Gemeindegebiet von Windhaag im Oberlauf Modlerbach und in weiterer Folge Kropfmühlbach, bevor er als Grenzfluss zwischen Perg und Münzbach weiter nach Süden fließt.[5] Weitere kleinere Fließgewässer sind der Hausbergbach und der Stieglerbach.

Der zum Gemeindegebiet zählende Teil des Naarntals ist mit seinen bewaldeten Hängen ein als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenes Natura 2000-Gebiet, das sich auf dem Gebiet der am anderen Naarnufer liegenden Nachbargemeinden fortsetzt und im Bereich dieser Gemeinden zum Naturpark Mühlviertel gehört.

Geschichte

Während der Römerzeit lag die Gegend um Windhaag nur wenige Kilometer nördlich der Grenze der Provinz Noricum, die in diesem Bereich vom Limes beziehungsweise von der Donau gebildet wurde , bereits außerhalb der 7,5 Kilometer breiten Pufferzone zwischen Römern und Barbaren. Das römische Kastell Adiuvense (Wallsee) und das römische Militärlager Lauriacum (Enns/Lorch) lagen in Sichtweite. Siedlungsspuren aus dieser Zeit sind auf dem Gebiet der Gemeinde Windhaag nicht nachweisbar.

Der sprachliche Einfluss der slawischen und baierischen Siedlungstätigkeit im 7. und 8. Jahrhundert ist verschiedentlich in den Bauernhof- und Ortschaftsbezeichnungen erhalten geblieben. Die Gegend um Windhaag war ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern gelegen und gehörte ab dem 9. Jahrhundert zur Awarenmark.

Zur Zeit der Babenberger lagen die späteren Katastralgemeinden Windhaag und Altenburg in der Markgrafschaft beziehungsweise später im Herzogtum Österreich im Grenzbereich zwischen Riedmark und Machland sowie im Grenzbereich zwischen den Gebieten der Herren von Perg und der Herren von Machland.

Die ältesten urkundlichen Erwähnungen erfolgten um 1250 mit einem gewissen honorabilis vir Conrad de Altenburch sowie um 1287 mit der Burg Winthag im Machland.

Die Burg Windhaag wurde Ende des 15. Jahrhunderts von Ladislaus Prager und seiner Familie zu einem Schloss mit Grundherrschaft ausgebaut und Sitz eines Landesgerichts. Die Mitglieder der Familie Prager sind in einer Gruft mit prächtigen Fresken in der ehemaligen Pfarrkirche Altenburg bestattet.

Seit 1490 gehört der Ort zum Fürstentum Österreich ob der Enns. Joachim Enzmilner ließ von 1642 bis 1673 neben dem alten Schloss das neue, prunkvolle Schloss Windhaag errichten, das jedoch kurz nach seinem Tod von seiner Tochter Eva Magdalena wieder abgerissen wurde, die mit dem Baumaterial von 1681 bis 1693 das Dominikanerinnenkloster Windhaag samt Klosterkirche erbauen ließ.

Das alte Schloss ist im Gegensatz zum neuen Schloss als Burgruine erhalten geblieben, und wird seit 1990 für touristische Zwecke nutzbar gemacht. Das Kloster wurde 1782 aufgehoben. Im gleichen Jahr wurden die Pfarrrechte von Altenburg nach Windhaag verlegt und die ehemalige Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche.

1848 entstanden auf den Gebieten der gleichnamigen Katastralgemeinden die Gemeinden Altenburg und Windhaag. Seit 1918 ist Windhaag eine Gemeinde im Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1938 wurde die Gemeinde Altenburg in die Gemeinde Windhaag eingemeindet. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs und Windhaag gehörte bis 1955 zur russischen Besatzungszone. In der Ortschaft Freindorf war ein Artillerieverband der Roten Armee stationiert.

Die Bevölkerungsentwicklung war von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis anfangs der 1960er-Jahre rückläufig, erst dann setzte eine rege Siedlungstätigkeit ein und die Einwohnerzahl steigt seither deutlich. Seit den 1990er-Jahren ist Windhaag Austragungsort für mehrere Moutainbike-Events auf durch das Gemeindegebiet führenden der ältesten ausgeschilderten Mountainbike (MTB)-Strecke Österreichs.[6]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung[7]
Jahr Einwohner
1846 1.014
1869 1.010
1880 1.045
1890 969
1900 966
1910 943
1923 956
1934 956
Jahr Einwohner
1939 1.074
1951 946
1961 928
1971 1.002
1981 1.138
1991 1.208
2001 1.309
2009 1.414

Die Einwohnerzahl stieg zunächst von 1869 bis 1880 geringfügig von 1.010 auf 1.045 an und war dann viele Jahrzehnte mit Ausnahme des Jahres 1939 rückläufig, wobei der tiefste Stand 1961 mit 928 Einwohnern erreicht wurde. Seit 1961 war auf Grund der regen Siedlungstätigkeit ein deutlicher Anstieg auf nunmehr 1.414 Einwohner zu verzeichnen.

Bevölkerungsstruktur

Die Gemeinde Windhaag hatte am 1. Jänner 2009 1406 Einwohner, davon 726 Männer und 680 Frauen.[8]

Die grobe Altersstruktur der Windhaager Bevölkerung zum 1. Jänner 2009 zeigt, dass 68,3 % der Windhaager über 15 und unter 65 Jahre alt sind. Mit 18,1 % ist etwas weniger als ein Fünftel der Bevölkerung jünger und mit 13,6 % etwas weniger als ein Siebentel der Bevölkerung älter. Der Frauenanteil liegt bei der Hauptgruppe und bei den jüngeren Personen annähernd beim Gesamtwert, während er bei den älternen Personen mit 52,4 % deutlich höher liegt.

Von den 1037 Windhaagern, die 2001 über 15 Jahre alt waren, sind 514 beziehungsweise 49,6 % Frauen. 38 Windhaager, das sind 3,6 % der über Fünfzehnjährigen, haben den Abschluss einer Universität, Fachhochschuleoder Akademie, der Frauenanteil liegt hier mit 55,3 % deutlich über dem der Bevölkerungsgruppe insgesamt. Weitere 89 Windhaager, das sind 8,6 % der relevanten Bevölkerungsgruppe, haben die Matura, dabei liegt der Frauenanteil mit 48,3 % nur geringfügig unter dem an der betreffenden Bevölkerungsgruppe. 471 Windhaager, das sind mit 45,4 % fast die Hälfte der über Fünfzehnjährigen, haben eine Lehre oder berufsbildende mittlere Schule abgeschlossen, wobei der Frauenanteil 38,4 % beträgt. 439 oder 42,3 % der Windhaager haben nur einen Pflichtschulabschluss. Darunter sind mehr als drei Fünftel Frauen.[9]

Herkunft und Sprache

94,4 % der Windhaager Einwohner sind zum 1. Jänner 2009 österreichische Staatsbürger und 93,9 % wurden in Österreich geboren. 1,8 % der Windhaager kommen aus anderen EU-Staaten, 3,6 % aus Nicht-EU-Staaten.[10]

Der mittel- oder donaubairische Dialekt ist eine bairische Dialektform, die in ganz Oberösterreich verbreitet ist. Der ostösterreichische Zweig des Mittelbairischen geht auf die Mundart des durch die bairische Ostsiedlung entstandenen babenbergischen Herrschaftsgebietes Ostarrichi zurück.

Bei der Volkszählung 2001 haben 1262 Personen (96,4 %) Deutsch als Umgangssprache angegeben, 20 (1,5 %)Türkisch, 7 (0,5 %) Kroatisch, 2 (0,2 %) Bosnisch, 2 (0,2 %)Tschechisch, 16 (1,2 %) eine sonstige Sprache.[10]

Religion

Bei der Volkszählung 2001 haben 1237 Personen (94,5 %) römisch-katholisch als Religionsbekenntnis angegeben, 29 (2,2 %) islamisch, 8 (0,6 %) evangelisch, 7 (0,5 %) orthodox und 5 (0,4 %) sonstige Glaubensrichtungen. 23 (1,8 %) der Windhaager haben sich zu keiner Religion bekannt.[10]

Politik

  • Gemeinderat: Bei den Gemeinderatswahlen verfügt die ÖVP seit 1945 über die absolute Mehrheit der Stimmen und Mandate, wobei sich der Stimmanteil zwischen 84,6 Prozent (1949) und 69,4 Prozent (2003) der abgegebenen Stimmen bewegte. Der Rest der Stimmanteile entfiel in der Regel auf die SPÖ, da bei keiner Gemeinderatswahl seit 1949 weitere Parteien kandidierten. 2009 erreichte die ÖVP 73,3 Prozent der Stimmen.
  • Bürgermeister ist Ignaz Knoll von der ÖVP. Er erreichte 2009 bei der Bürgermeister-Direktwahl 75,2 Prozent der Stimmen[11]

Wappen

Das Gemeindewappen wird wie folgt offiziell beschrieben: In Blau auf silbernem Dreiberg ein goldener, gekrönter, rotbezungter und bewehrter Greif, ein halbes, goldenes Mühlrad haltend.

Kultur, Sport und Freizeit

In Windhaag besteht eine Reihe von Vereinen, die den kulturellen Bedürfnissen der regionalen Bevölkerung nachkommen.

  • Der Kulturverein Windhaag-Altenburg ist maßgeblich an der Einrichtung und dem Betrieb des Museums Altenburg im ehemaligen Schulgebäude beteiligt, wo die Geschichte von Windhaag, insbesondere aber von Joachim Enzmilner, dem Grafen von Windhag, und seiner Tochter Eva Magdalena von Windhag, der ersten Priorin des Dominikanerinnenklosters Windhaag im Mittelpunkt steht. Der Enzmilner-Kulturwanderweg stellt die reichhaltige Geschichte von Windhaag, Altenburg und Münzbach im Rahmen von 50 Stationen dar.
  • Ein weiterer Kulturverein betreibt die Sanierung der Schlossruine Windhaag. Der Bergfried soll wieder begehbar gemacht werden und als Aussichtsturm genützt werden.
  • Auf eine jahrhundertelange Tradition berufen sich die 1890 gegründete und mit Unterbrechung durch die Weltkriege durchgehend bestehende Bürgerkorpskapelle des Musikvereins Windhaag und der 1662 geschaffene, 1785 offiziell gegründete, 1938 aufgelöste und 1982 wieder errichtete Uniformierte privilegierte Bürger-Schützenkorps Windhaag (Bürgergarde Windhaag).
  • Die 1983 gegründete Kirchenchorgemeinschaft Windhaag Cantat hat sich seither durch überregionale Auftritte bei Festivals, Adventsingen und bei der Landesausstellung in Waldhausen einen Namen gemacht.
  • Die Turn- und Sportunion Windhaag ist mit den Sektionen Fußball und Stockschießen aktiv und nimmt an Meisterschaften teil.
  • Der 1984 gegründete Union Tennis Club Windhaag wird als eigenständiger Verein geführt, hat eigene Tennisplätze und ein eigenes Klubhaus errichtet und nimmt seit 1991 an Meisterschaften beziehungsweise seit 1999 am Machlandcup teil.
  • Das ÖAMTC Powerbike Team Windhaag ist bei Mountainbike-Rennen aktiv und trainiert häufig auf der ältesten ausgeschilderten Mountainbike-Strecke Windhaag bei Perg, die durch das Gemeindegebiet von Windhaag und die angrenzenden Gemeinden führt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Burg Windhaag: im 13. Jahrhundert errichtet, und von Ladislaus Prager zum Schloss ausgebaut. 1636 wurde neben dem alten Schloss das neue prunkvolle Schloss Windhaag errichtet, das aber 1681 wieder abgerissen wurde. Seit 1990 gehört die Burgruine des alten Schlosses der Gemeinde und wird seither touristisch nutzbar gemacht.
  • Pfarrkirche Windhaag: 1685 bis 1693 als Klosterkirche errichtet, und dient seit der Aufhebung des Dominikanerinnenklosters Windhaag und der Verlegung der Pfarrrechte von Altenburg nach Windhaag im Jahr 1782 als Pfarrkirche.
  • ehemalige Pfarrkirche Altenburg: seit 1782 Filialkirche von Windhaag. In einer 1907 wiederentdeckten Gruft, die der Familie Prager im 16. Jahrhundert als Begräbnisstätte diente, sind zahlreiche Fresken gut erhalten geblieben.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Windhaag haben hauptsächlich örtlich und regional tätige Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihren Sitz, die im Wesentlichen der Nahversorgung dienen, darunter mehrere Gasthäuser. Auf dem Standort der bereits im 16. Jahrhundert betriebenen Hintermühle unterhalb der Filialkirche Altenburg hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg ein Sägewerks- und Holzhandelsbetrieb etabliert. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich mehrere Kraftwerksanlagen des Elektrizitätswerks Perg (Kegelschmiede und Aschermühle). Ein Großteil der Stromversorgung des Gemeindegebietes erfolgt durch diese Gesellschaft.

Am 1. Jänner 2001 waren in Windhaag 186 Personen beschäftigt. Von den in Windhaag wohnenden 606 Erwerbstätigen pendelten 466 zu ihren Arbeitsplätzen außerhalb der Gemeinde, während gleichzeitig 46 Personen zu ihrem Arbeitsplatz nach Windhaag pendelten.[12]

288 Arbeitsplätze der Windhaager befinden sich in einer anderen Gemeinde des Bezirkes Perg, überwiegend in Mauthausen, Perg und Schwertberg und 141 außerhalb des Bezirks Perg in Oberösterreich, überwiegend in Linz-Stadt und Linz-Land. Die restlichen Arbeitsplätze befinden sich in anderen Bundesländern, vereinzelt auch im Ausland. 39 Personen aus dem Bezirk Perg haben ihren Arbeitsplatz in Windhaag, der Rest der Einpendler kommt aus anderen Bezirke von Oberösterreich bzw. anderen österreichische Bundesländern.

2001 waren von den Windhaagern 11,8 Prozent in der Land- und Forstwirtschaft, 38,5 Prozent in Industrie, Gewerbe und Bauwesen sowie 49,7 Prozent im Dienstleistungsbereich tätig. Der Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Windhaager betrug 1981 noch 27,7 Prozent. Die Arbeitsplätze in Münzbach bestanden zu 38,7 Prozent in der Landwirtschaft, zu 19,9 Prozent in Industrie, Gewerbe und Bauwesen sowie zu 41,4 Prozent im Dienstleistungsbereich. 1981 waren noch 62,1 Prozent der Arbeitsplätze in der Land-und Forstwirtschaft zu finden.[13] Die Gemeinde Windhaag ist eine von 18 Gemeinden in der Region Strudengau.[14]

  • Energie: Die Stromversorgung der Gemeinde Windhaag erfolgt im Wesentlichen durch das Elektrizitätswerk Perg. Es besteht sowohl eine regionale Fernwärmeversorgung für Teile des Gemeindegebietes als auch ein Anschluss an das oberösterreichische Ferngasnetz.
  • Es besteht eine örtliche Feuerwehr.

Verkehr

Die nächsten Haltestellen und Bahnhöfe der Donauuferbahn sind rund 7 km entfernt in Perg.Im öffentlichen Verkehr stehen direkt in Windhaag ausschließlich Autobusse zur Verfügung, wobei Verbindungen von Rechberg kommend in die Bezirkshauptstadt bestehen.

Auf der L 1423 bestehen überregionale Busverbindungen, die aus dem Hinterland kommend in die Bezirkshauptstadt und in die Landeshauptstadt führen. Ein Großteil der Ein- und Auspendler ist auf das eigene Fahrzeug angewiesen. Die nächsten Autobahnanschlüsse befinden sich im Westen in Sankt Valentin, Enns und Asten mit einer Fahrzeit von 30 bis 45 Minuten und im Osten in Amstetten und in Ybbs mit einer Fahrzeit von rund einer Stunde.

Das Gemeindegebiet und die einzelnen Ortsteile werden durch die aus Richtung Perg kommende und nach Rechberg weiterführende Landesstraße L 1426 sowie durch mehrere Gemeindestraßen und Güterwege erschlossen. Am südlichen Rand führt die ebenfalls aus Perg kommende Landesstraße L 1423 teilweise auf Windhaager Gemeindegebiet Richtung Münzbach.

Für die Pendler ist der in den letzten Jahren und Jahrzehnten erfolgte Ausbau des Straßennetzes eine deutliche Verbesserung. Insbesondere anzuführen ist dabei die Ortsumfahrung von Windhaag, der durchgehende Ausbau der Landesstraße L 1423 auf dem Gemeindegebiet und ihre Anbindung an die B 3 in Perg.

Bildung

  • Kindergarten
  • Volksschule

Persönlichkeiten

Joachim Enzmilner
Personen in Beziehung zur Gemeinde
Ehrenbürger
  • Anton Zuderstorfer, Bürgermeister von 1997 bis 2008
Ehrenringträger von Windhaag bei Perg
Ehemalige Bürgermeister von Windhaag bei Perg
  • Caspar Rothhammer (von 28.7.1850 bis 14.10.1867)
  • Martin Schwaiger (von 14.10.1867 bis 12.10.1879)
  • Simon Hueber (von 12.10.1879 bis 20.8.1882)
  • Markus Holzer (von 20.8.1882 bis 8.9.1894)
  • Martin Holzer (von 8.9.1894 bis 15.8.1909)
  • Karl Amstler (von 15.8.1909 bis 23.11.1910)
  • Josef Zuderstorfer (23.11.1910 bis 24.4.1938)
  • Franz Auböck (von 24.4.1938 bis 25.11.1945)
  • Karl Weilguny (von 25.11.1945 bis 1.1.1958)
  • Rudolf Amstler (von 1.1.1958 bis 22.10.1967)
  • Johann Knoll (von 22.10.1967 bis 7.10.1979)
  • Adolf Feiglstorfer (von 7.10.1979 bis 5.10.1997)
  • Anton Zuderstorfer (von 5.10.1997 bis 29.4.2008)
  • Ignaz Knoll (seit 2008)

Die Bürgermeister der ehemals selbständigen Gemeinde Altenburg (1850 bis 1938) sind im Hauptartikel zu Altenburg angeführt.

Literatur

  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich, Wilhelm Ennsthaler, 2. Auflage 1992, Steyr, ISBN 3850683230
  • Ernst Fietz: Die Steine von Windhaag bei Perg und die Geschichte des Schlosses, mit drei Textzeichnungen und fünf Abbildungen, in: Oberösterreichische Heimatblätter, Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oberösterreich (Herausgeber), 26. Jahrgang, Heft 3/4, Linz 1972, S 108 bis 117, PDF
  • Georg Grüll: Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Windhag bei Perg (Oberösterreich), in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines, 87. Jahrgang, Linz 1937, 1. Teil: S 185 bis 216,PDF
  • Georg Grüll: Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Windhag bei Perg (Oberösterreich), in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines, 87. Jahrgang, Linz 1937, 2. Teil: S 216 bis 278,PDF
  • Georg Grüll: Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Windhag bei Perg (Oberösterreich), in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines, 87. Jahrgang, Linz 1937, 3. Teil: S 278 bis 309,PDF
  • Josef Wallner: Reich, hart und gläubig. Auf den Spuren Graf Joachim Enzmilners in Münzbach und Altenburg, in: Kirchenzeitung Linz, 2002

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Enzmilner Kulturwanderweg
  2. Hermann Kohl: Die leblose Natur, in: Land Oberösterreich (Herausgeber): Das Mühlviertel, Natur-Kultur-Leben, Beiträge zur Landesausstellung 1988 im Schloss Weinberg bei Kefermarkt, Linz 1988, S 41ff PDF
  3. Amt der oö Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.):Band 16: Raumeinheit Aist-Naarn-Kuppenland, Linz, 2007 (Herunterladen als pdf)
  4. Amt der oö Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.):Band 37: Raumeinheit Südliche Mühlviertler Randlagen, Wien, 2007(Herunterladen als pdf)
  5. Land Oberösterreich, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Oberflächenwasserwirtschaft:Wehrkataster der Naarn und ihrer Zuflüsse, Gewässerschutzbericht 42, Linz, Jänner 2009PDF S 64
  6. MTB-Mountainbike-Strecke Mühlviertel PDF
  7. Statistik Austria: Einwohnerentwicklung von Windhaag bei Perg PDF
  8. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Windhaag bei Perg Bevölkerungsstand und-struktur PDF
  9. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Windhaag bei Perg BildungPDF
  10. a b c Statistik Austria Tabelle: Ein Blick auf die Gemeinde Windhaag bei Perg Demographische Daten PDF
  11. Land Oberösterreich Wahlen in Windhaag bei Perg PDF
  12. Blick auf die Gemeinde Windhaag, Erwerbspendler nach Pendelziel, PDF
  13. Land Oberösterreich, Regionaldatenbank, PDF
  14. Region Strudengau

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