Wilseder Berg

Wilseder Berg
Wilseder Berg
Wilseder Berg 006.jpg
Höhe 169,2 m ü. NN
Lage Niedersachsen, Deutschland
Geographische Lage 53° 10′ 4″ N, 9° 56′ 21″ O53.16779.9392169.2Koordinaten: 53° 10′ 4″ N, 9° 56′ 21″ O
Wilseder Berg (Niedersachsen)
Wilseder Berg

Der Wilseder Berg nahe Wilsede ist mit 169,2 m ü. NN die höchste Erhebung in der Lüneburger Heide.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Wilseder Berg ist Teil eines Naturschutzgebietes in der Lüneburger Heide und liegt in der Nähe von Wilsede und Bispingen im Landkreis Heidekreis. Entstanden ist die Erhebung während der vorletzten Eiszeit, der Saaleeiszeit; es handelt sich dabei um einen Teil einer Endmoräne. Der Berg hat ein ausgedehntes Hochplateau und einen flachen Gipfel. An den Rändern ist er vielgestaltig ausgeprägt mit Mulden, Tälern und kleinen Schluchten.

Die Böden der Umgegend bestehen aus ausgewaschenen, kiesig-sandigen Böden mit Ortsteinschichten. Darauf liegen offene Sandflächen, großflächige Heidegebiete und weitläufige Nadelwälder. Die Heideflächen werden von Heidschnucken beweidet.

Am Wilseder Berg liegt eine Wasserscheide. Hier treten die Quellbäche mehrerer Flüsse aus, wie die von Este, Luhe, Wümme und Böhme. Einige der Gewässer leiten zum Flusssystem der Weser, andere zur Elbe ab.

Auf dem Gipfelplateau steht ein Gipfelstein, auf dem sich ein Metallkegel befindet. In ihn sind Richtungs- und Entfernungsangaben zu benachbarten Erhebungen sowie zu Städten in näherer und größerer Entfernung eingraviert.

Toten- und Steingrund

Die bekannteste Eintiefung am Berg ist der mehrere Hektar große Totengrund südlich des Museumsdorfes Wilsede. Es ist ein ehemaliger Toteiskessel mit bis zu 40 m hohen Wänden, heute bestanden mit Heidekraut und Wacholderbüschen. Die Benennung bedeutet Toter Grund. Sie lässt sich darauf zurückführen, dass es sich für die Bauern um wenig fruchtbaren, also toten Boden handelte, denn das Tal ist sehr wasserarm. Der Totengrund war Keimzelle des heutigen Naturschutzgebietes als der Egestorfer Pastor Wilhelm Bode den Totengrund 1906 mit Spendengeldern ankaufte. Ein weiteres Tal ist der Steingrund, der stark von eiszeitlich abgelagerten Steinen bedeckt ist und ein typisches Trockental der Heidelandschaft darstellt.

Vermessungpunkt

Gedenkstein zur Vermessung mit Portrait von Carl Friedrich Gauß

1820 beauftragte der damalige König Georg IV. den Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte der Universität Göttingen, Carl Friedrich Gauß, das Königreich Hannover zu vermessen. Gauß benutzte für die Landvermessung auch den Berggipfel des Wilseder Berges als einen der Punkte der Triangulation. Weitere zentrale Dreieckspunkte bildeten der weiter südlich gelegenen Falkenberg (150 m über NN)[1] und der östlich gelegene Haußelberg (118 m über NN).

Ein Teil des Dreiecksnetzes der Gaußschen Gradmessung, mit dem Wilseder Berg, war auch auf der Rückseite der 10-DM-Banknote der vierten Serie der Deutschen Mark abgebildet.[2]

Tourismus

Die landschaftliche Idylle sorgt für einen ausgeprägten Tourismus. Zu erreichen ist der Wilseder Berg mit Pferdekutschen ab Oberhaverbeck, Niederhaverbeck, Undeloh, Döhle oder Sudermühlen und zu Fuß zusätzlich auch ab Volkwardingen. Bei klaren Sichtverhältnissen kann man am Horizont den Fernsehturm von Hamburg erkennen. Ferner besteht eine gute Aussicht über die Heideflächen Richtung Westen und Norden.

Bildergalerie

Literatur

  • Ernst Andreas Friedrich: Naturdenkmale Niedersachsens. Hannover, 1980. ISBN 3-7842-0227-6

Einzelnachweise

  1. Übersicht der gemessenen Dreieckssysteme in Norddeutschland
  2. 10-DM-Schein, auf der Rückseite: Sextant und Dreiecks-Netz (ganz rechts in der Mitte der Wilseder Berg)

Weblinks

 Commons: Wilseder Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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