Willy Ley

Willy Ley

Willy Ley (* 2. Oktober 1906 in Berlin; † 24. Juni 1969 in New York) war Wissenschaftspublizist, Raketenkonstrukteur und Mitbegründer des weltweit ersten Raketenflugplatzes in Berlin. Er hat auch unter dem Pseudonym Robert Willey publiziert.

Willy Ley, in der Mitte Wernher von Braun und links Heinz Haber

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Willy Ley studierte Astronomie und Physik in Berlin und Königsberg. Er wandte sich 1925 der Raumfahrt zu. 1927 war Willy Ley zusammen mit Johannes Winkler an der Gründung des Vereins für Raumschiffahrt in Breslau beteiligt. Dort versammelten sich in der Folgezeit viele Pioniere der Raketentechnik und Raumfahrt. 1929 fungierte er als technischer Berater bei Fritz Langs Sciencefiction-Film Frau im Mond. Im gleichen Jahr veröffentlichte er in einer Leipziger Zeitschrift den technischen Zukunftsroman Die Starfield Company wie auch eine Abhandlung über Conrad Gesner.

1935 wanderte er nach Amerika aus und war u. a. wissenschaftlicher Redakteur einer Tageszeitung, dann Ingenieur am Washington Institute of Technology. 1959 wurde er Honorarprofessor an der Universität Rutherford. Bis zu seinem Tod im Jahr 1969 war Ley einer der meistgedruckten Wissenschaftspublizisten in Science-Fiction-Magazinen. Seine Artikel zu naturwissenschaftlichen Themen wie Raumfahrt, Mars, Eiszeit, Meteoriten und Chemie erschienen in vielen wichtigen Magazinen. Willy Ley bot den Lesern die Möglichkeit, die wissenschaftlichen Inhalte der Storys mit dem tatsächlichen Wissen der damaligen Zeit zu vergleichen, stellte aber auch in vertretbarem Rahmen Spekulationen an, die wiederum die Phantasie anderer Autoren beflügelten. Ley veröffentlicht auch mit anderen Autoren zusammen, u. a. mit Wernher von Braun und Chesley Bonestell. 1955 trat er zusammen mit von Braun in dem Walt Disney-TV-Special Man in Space über Raumfahrt auf, bei dem er auch als technischer Berater fungierte.

Willy Ley fungierte außerdem als technischer Berater der amerikanischen Science Fiction-Fernsehserie Tom Corbett, Space Cadet.

Publikationen

  • Willy Ley (Hrsg.): Die Möglichkeit der Weltraumfahrt, Hachmeister & Thal, Leipzig 1928 (mit Beiträgen von Hermann Oberth, Franz von Hoefft, Walter Hohmann u. a.)
  • Willy Ley: Konrad Gesner. Leben und Werk. München 1929. Sign.: SA 63 (15/16) (Münchener Beiträge zur Geschichte und Literatur der Naturwissenschaften und Medizin ; 15/16)
  • Willy Ley: race to the planets, in: Mechanix Illustrated, Juli 1947, englisch
  • Willy Ley: Vorstoss ins Weltall - Rakete und Raumschiffahrt, 1949, (Deutsche Ausgabe von 'Rockets and Space Travel', Universum Verlags GmbH Wien; 392 Seiten; mit Zeichnungen und Fotos.
  • Willy Ley: Die Himmelskunde, Econ 1965; 614 Seiten; einige S/W Ill
  • W. Ley, W. v. Braun: Die Erforschung des Mars; S. Fischer Verlag 1957; 140 S. mit Zeichnungen und Farbabbildungen

Literatur

  • Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß: Ley, Willy. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, S. 425 f.
  • Alexander C.T. Geppert: Space Personae: Cosmopolitan Networks of Peripheral Knowledge, 1927-1957, in: Journal of Modern European History 6.2 (2008), S. 262-286.

Weblinks


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