William O. Douglas

William O. Douglas

William Orville Douglas (* 16. Oktober 1898; † 19. Januar 1980) war ein Richter am US-amerikanischen Supreme Court.

William O. Douglas, Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten
Jurist William O. Douglas

Nach seiner Ernennung durch Franklin D. Roosevelt am 17. April 1939 war er mit insgesamt 36 Jahren und sieben Monaten der längste am Supreme Court dienende Richter in der Geschichte dieses Organs. Am 31. Dezember 1974 erlitt er einen schweren Schlaganfall auf Nassau, Bahamas, von dem er sich nicht wieder vollkommen erholte. Die andauernden körperlichen Probleme veranlassten ihn dazu, am 12. November 1975 seinen Rücktritt als Richter einzureichen. Sein Nachfolger wurde John Paul Stevens.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit

Douglas wurde in Maine, Minnesota geboren, zog jedoch bald darauf mit seiner Familie nach Yakima, Washington, eine Kleinstadt ca. 200 km südöstlich von Seattle. Sein Vater, ebenfalls William, war ein presbyterianischer Pfarrer. Er starb an einem Schlaganfall als William sechs Jahre alt war. Er soll nicht viel für seinen Sohn übrig gehabt haben, was später auch von William seinen Kindern gegenüber behauptet wird. William selbst erkrankte als dreijähriger an einer mysteriösen Darmerkrankung, die keiner der Ärzte heilen konnte. Er überlebte diese schlimme Zeit jedoch, was seine Mutter, Julia Bickford, für ein Wunder Gottes hielt und ihn somit als ihren Schatz verehrte. Sie erzählte ihm immer wieder, dass er im Leben alles erreichen könne, sogar Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Dies machte Douglas sein Leben lang zu einem nach Macht strebenden Menschen, der vermeintliche Freunde oft nur benutzte um seine Karriere voranzutreiben.

Karriere

Douglas erhielt ein Stipendium am Whitman College in Washington und machte seinen Abschluss 1920. Danach arbeitet er zwei Jahre als Lehrer und machte sich dann auf nach New York City zur Columbia Law School. 1923 heiratete er zum ersten Mal (von insgesamt vier Mal). Seine Frau, Mildred Riddle, ebenfalls Lehrerin, musste ihn zu dieser Zeit über Wasser halten. Er war ein guter Schüler, aber kein überragender in seinem Jahrgang. Seinen Abschluss schaffte er dennoch mit Bravour. Er bekam eine Anstellung bei Cravath, einem Vorgänger der heutigen Cravath, Swaine & Moore Anwaltskanzlei. Nach bescheidenen Erfolgen bei Crawath und einer Zeit der Arbeitslosigkeit startete er ab 1927 eine kurze aber dafür umso steilere akademische Karriere an der Columbia. Als Anhänger des Rechtsrealismus, der hier seinen Ursprung nahm stieg er schnell in den Professorenrang auf. Die Yale University engagierte ihn bald darauf für das Fachgebiet. Douglas freundete sich dort mit dem Dekan Robert Maynard Hutchins an. Dieser wurde bald darauf Präsident der University of Chicago und machte Douglas ein Angebot, teilweise auch dort zu lehren. Dieser nahm an und stieg durch die daraus folgende Doppelanstellung zum Sterling Professor in Yale auf. Laut einigen Angaben lehrte Douglas jedoch nie in Chicago.

Literatur

  • Bruce Allen Murphy: Wild Bill: The Legend and Life of William O. Douglas, Random House, Inc., New York, 2003

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