William Hicks

William Hicks
Hicks Pascha

William Hicks (* 1830; † November 1883 bei El Obeid im Sudan), auch Hicks Pascha genannt, war ein britischer Offizier und ägyptischer Generalmajor. Er war Befehlshaber der ägyptischen Truppen in der Schlacht von El Obeid.

Leben

Hicks trat 1849 als Fähnrich in das Heer der Britischen Ostindien-Kompanie ein. 1857 kämpfte er im Sepoy-Aufstand. Nach der Auflösung der Armee der Ostindien-Kompanie diente Hicks in der British Indian Army. Mit dieser nahm er 1867/68 an der Expedition nach Äthiopien (damals Abessinien) von Robert Cornelis Napier teil. Dort diente er als Hauptmann im Stab der 2. Brigade. 1880 wurde er zum Oberst befördert.

Im Türkisch-Ägyptischen Sudan brach 1881 der Mahdi-Aufstand aus. Nach der Einnahme El Obeids durch die Mahdisten, im Januar 1883, erkannte die Regierung des Vizekönigs von Ägypten Tawfiq die Gefahr. Da die ägyptische Armee nach dem Urabi-Aufstand aber aufgelöst wurde und die neuaufgestellten Truppen unter dem britischen Sirdar (Oberbefehlshaber) Evelyn Wood nur 6.000 Mann stark und kaum einsatzfähig waren, mussten 10.000 Mann der Armee Urabis reaktiviert werden. Im Frühjahr 1883 wurden diese und alle sonst verfügbaren ägyptischen Truppen unter Suliman Niazi Pascha entsandt. Stabschef war William Hicks, der in ägyptische Dienste getreten und zum Pascha ernannt worden war.

Hicks kam am 3. März nach Khartum. Nach einem Monat der Ausbildung der Truppen, in Omdurman, marschierte er mit 5.000 Mann nach Sennar. Am 29. April wurde er bei Morabia von 45.000 meist berittenen Arabern angegriffen. Hicks erstritt einen glänzenden Sieg. Einen Teil seiner Truppen ließ er daraufhin am Weißen Nil stehen, kehrte nach Khartum zurück und organisierte ein neues Expeditionskorps.

Anfang August übertrug man Hicks den Oberbefehl über alle im Sudan stehenden ägyptischen Truppen, mit der Aufgabe eine Expedition nach Kordofan, zur Rückeroberung El-Obeids, durchzuführen. Am 9. September 1883 rückte Hicks mit 14.000 ägyptischen Soldaten den Nil aufwärts bis nach Duem, wo er eine starke Befestigung errichtete, die er von 2.000 Mann bewachen ließ. Auf dem Vormarsch litt seine Armee unter den ständigen Angriffen der Mahdisten, Wassermangel und Desertion. Am 1. November näherte sie sich von Südwesten der Stadt El Obeid und schlug dort die Vorhuten der Mahdisten. Anschließend teilte Hicks vorübergehend seine Armee. Überraschend wurde er am 3. November von stark überlegenen Kräften bei Melbejs und Kasgil angegriffen. Es gelang ihm zwar, nach schweren Gefechten die Truppenteile am 4. November wieder zu vereinigen, doch war die Armee von den Wasserstellen abgedrängt worden und hatte die gesamte Munition verbraucht. Das gesamte Heer wurde in der Schlacht von El Obeid vernichtet, auch Hicks fand den Tod in der Schlacht.

Literatur

  • Michael Barthorp: Blood-red desert sand. The British Invasions of Egypt and the Sudan 1882-98. Cassell Military Trade Books, London 2002, ISBN 0-304-36223-9.
  • W. Dennistoun Sword, Henry S. L. Alford: Egyptian Soudan. Its Loss and Recovery. With Records of the Services of the Officers (1896 - 8). Macmillan, London u. a. 1898, (Nachdruck: Naval & Military Press Ltd, Uckfield 2001, ISBN 1-84342-100-3).
  • Wilfried Westphal: Sturm über dem Nil. Der Mahdi-Aufstand. Aus den Anfängen des islamischen Fundamentalismus. Thorbecke, Sigmaringen 1998, ISBN 3-7995-0092-8.
  • Heinrich Pleticha (Hrsg.): Der Mahdiaufstand in Augenzeugenberichten. Deutscher Taschenbuch-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-423-02710-X, (dtv - dtv-Augenzeugenberichte 2710).

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