William Augustus, Duke of Cumberland

William Augustus, Duke of Cumberland
Wilhelm August, Duke of Cumberland (Gemälde von Joshua Reynolds, 1758)
Der 14-jährige Wilhelm August in Fantasie-Husarenuniform vor kurhannoverschen Truppen (Detail des Gemäldes der Revue von Bemerode 1735 von Johann F. Lüders, 1738)

Prinz Wilhelm August, Duke of Cumberland, (* 15. Apriljul./ 26. April 1721greg. in London; † 31. Oktober 1765 ebenda) war Mitglied des britischen Königshauses und britisch-hannoverscher Heerführer.

Inhaltsverzeichnis

Jugend und erster Einsatz im Österreichischen Erbfolgekrieg

Prinz Wilhelm August wurde als dritter Sohn von Georg II. von Großbritannien und dessen Gattin Prinzessin Caroline von Brandenburg-Ansbach in London geboren. Dorthin waren seine Eltern gezogen nachdem sein Großvater, Georg I., König von Großbritannien geworden war. Im Alter von vier Jahren wurde er zum Baron Alderney, Viscount Trematon, Earl of Kennington, Marquess of Berkhampstead und Duke of Cumberland erhoben.

Cumberland trat früh in den Militärdienst und begleitete 1743 seinen Vater als Generalmajor zur Pragmatischen Armee im Österreichischen Erbfolgekrieg in Deutschland. Dort nahm er an der Schlacht bei Dettingen am 27. Juli 1743 teil und wurde dort am Knie verwundet. 1745 erhielt er das Oberkommando über die alliierte Armee in den Niederlanden und verlor mit dem holländischen General Königsegg am 12. Mai 1745 die Schlacht bei Fontenoy gegen Moritz Graf von Sachsen.

Der Zweite Jakobitenaufstand

1746 wurde er mit dem Oberbefehl über die Truppen, die gegen den Thronprätendenten Charles Edward Stuart („Bonnie Prince Charlie") entsandt wurden, betraut. Er konnte die Position der Jakobiten so bedrohen, dass diese beschlossen, sich nach Schottland zurückzuziehen, um dort die Truppen erneut aufzubauen. Am 16. April 1746 konnte der Duke of Cumberland diese erschöpften und auf etwa 5.000 Mann geschrumpften Streitkräfte in der Schlacht bei Culloden vernichtend schlagen. In dieser letzten Schlacht auf britischem Boden verfügte er über 9.000 Mann, darunter als Kern die gut ausgebildeten Truppen des vorherigen Flandernfeldzuges. Die in allen Belangen überlegenen britischen Streitkräfte brauchten in einer offenen Feldschlacht nur knapp 25 Minuten, um die Clanarmee nahezu aufzureiben, und kannten keine Gnade. In England wurde Cumberland nach seinem Sieg in Culloden als großer Retter gefeiert. In Schottland schimpfte man ihn fortan den „Schlächter” (the butcher of Culloden). Nach der Schlacht kam es zu keinem weiteren jakobitischen Aufstand mehr.

Österreichischer Erbfolgekrieg

Vom König zum Generalkapitän aller britischen Truppen ernannt, vom Parlament durch eine jährliche Zulage von 25.000 Pfd. Sterl. geehrt, übernahm er den Oberbefehl in den Niederlanden von neuem, wurde aber mit einem zahlmäßig unterlegenen Heer in der Schlacht bei Lauffeldt unweit Maastricht nochmals vom Marschall von Sachsen (2. Juli 1747) geschlagen. In England wurde er nach dem Frieden zu Aachen 1748 Kanzler der Hochschule zu Dublin.

Siebenjähriger Krieg

Im Siebenjährigen Krieg erhielt er das Kommando der Armee in Deutschland, wo mit dem Kurfürstentum Hannover die deutschen Stammlande des Königshauses schützen sollte. Dort wurde mit einem erneut zahlmäßig unterlegenen Heer 1757 von d'Estrées in der Schlacht bei Hastenbeck geschlagen und schloss unter dänischer Vermittlung die Konvention von Kloster Zeven, in deren Folge sich seine 40.000 Mann starke Armee über die Elbe zurückzog und das Kurfürstentum Hannover in den Händen der Franzosen ließ.

Der Abschluss der Konvention führte zu einem Zerwürfnis mit seinem Vater, der diese diplomatisch nicht anerkannte. Zurückgerufen, legte Cumberland seine militärischen Ämter nieder, zog sich nach Windsor zurück und starb am 31. Oktober 1765 in London.

Sonstiges

Bedeutung sollte William Augustus als Züchter der beiden Hengste Eclipse und Herod erlangen, die nach dem Tode des Prinzen beide zu Stammvätern der Pferderasse Englisches Vollblut wurden.

Weblinks

 Commons: Prince William Augustus, Duke of Cumberland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise



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