Willa Sibert Cather

Willa Sibert Cather
Willa Cather.

Willa Sibert Cather (* 7. Dezember 1873 bei Winchester, Virginia; † 24. April 1947 in New York City) war eine US-amerikanische Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Familie von Willa Cather zog 1883 auf eine Farm nach Nebraska und zwei Jahre später nach Red Cloud in Nebraska, wo Willa ihre restliche Kindheit verbrachte. Die Familie brachte das Geld auf, damit Willa auf der Universität von Nebraska in Lincoln studieren konnte. Zu dieser Zeit arbeitete sie bereits am Nebraska State Journal mit und war Theaterkritikerin beim Lincoln Journal.

Sie übersiedelte nach Pennsylvania, wo sie in Allegheny an der High School Englisch und Latein unterrichtete. In Pittsburgh schrieb sie für die Zeitschriften Home Monthly und Daily Leader. Dann ging sie nach New York und arbeitete von 1906–1912 für McClure’s Magazine. Danach setzte sie ihr Studium fort und machte 1917 ihr Doktorat an der Universität von Nebraska.

Von nun an lebte sie wieder in ihrer heimatlichen Prärie und ließ sich von dieser Umgebung zu ihren berühmten Romanen und Erzählungen inspirieren, in denen sie die Welt der Pioniere und europäischen Siedler mit großer Wahrhaftigkeit schilderte. 1923 gewann sie den Pulitzer Preis und genoss großes Ansehen bei Kritik und Publikum. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen sowie Ehrendoktorate mehrerer amerikanischer Universitäten.

Am Ende ihres Lebens lebte sie sehr zurückgezogen. Sie starb in New York, weil sie ihre Heimat nicht mehr sehen wollte, die bis zur Unkenntlichkeit verändert und zerstört war.

Willa Cather war lesbisch und lebte lange Jahre mit Edith Lewis zusammen.

Werke

Willa Cather ist eine der bedeutendsten und bekanntesten amerikanischen Schriftstellerinnen. Zu Beginn ihrer Laufbahn orientierte sie sich in ihrer Schreibweise an Henry James, später aber wandte sie sich auf den Rat von Sarah Orne Jewett der heimatlichen Prärie zu, die sie in Romanen und Erzählungen zum Schauplatz der Handlung machte.[1]

  • The fear that walks by noonday, Lincoln 1894
  • April twilights, Boston 1903 (Gedichte)
  • The troll garden, New York 1905 (Erzählung)
  • The Life of Mary Baker G. Eddy and the History of Christian Science, New York 1909 (sehr kritische Biographie der Begründerin der Christian Science (Christliche Wissenschaft)
  • Alexander’s Bridge, London 1912 (Roman, dt. Traum vergangener Zeit, Einsiedeln 1964)
  • O Pioneers! Boston 1913 (Roman, dt. Neue Erde, Wien 1947)
  • The Song of the Lark, Boston 1915 (Roman, dt. Das Lied der Lerche, München 1991)
  • My Ántonia, Boston 1918 (Roman, dt. Antonia, Stuttgart 1928, dt. Meine Antonia, Frankfurt/M 1987 ISBN 978-3-8135-0312-8)
  • Youth and the bright Medusa, New York 1920 (Erzählung)
  • One of Ours, New York 1922 (dt. Einer von uns, Freiburg im Breisgau 1928)
  • A Lost Lady, New York 1923 (Roman, dt. Frau im Zwielicht, Freiburg im Breisgau 1929); Verfilmungen: USA 1924 (Regie: H. Beaumont); USA 1934 (Regie: A.E. Green)
  • The Professor’s House, New York 1925 (Roman, dt. Das Haus des Professors, Einsiedeln 1961)
  • My Mortal Enemy, New York 1926 (Roman, dt. Eine alte Geschichte, Einsiedeln 1962)
  • Death Comes for the Archbishop, New York 1927 (Roman, dt. Der Tod kommt zum Erzbischof, Zürich 1940, aktuell: München, Manesse Verlag 1998, ISBN 978-3-7175-1920-1)
  • Shadows on the Rock, New York 1931 (Roman, dt. Schatten auf dem Fels, Einsiedeln 1956, aktuell: München, Manesse-Verlag 2009, ISBN 978-3-7175-2192-1)
  • Obscure destinies, New York 1932 (Erzählung)
  • Lucy Gayheart, New York 1935 (Roman, dt. Lucy Gayheart, Einsiedeln 1957, aktuell: München, Manesse-Verlag 2008, ISBN 9783-7175-2156-3)
  • Not Under Forty, New York 1936 (Essays)
  • The Novels and Short Stories, Boston 1937 (Erzählungen)
  • Sapphira and the Slave Girl, New York 1940 (Roman, dt. Saphira, Einsiedeln 1955)
  • Vor dem Frühstück und andere Erzählungen, dt. Einsiedeln 1963
  • Werke 10 Bde., dt. München 1990–92

Verfilmungen

Literatur

  • Paul Nestbichler: Willa Cather als Darstellerin nordamerikanischen Prärielebens. Wien 1944
  • Ingeborg Reisch: Das Pionierideal in der Darstellung der amerikanischen Gesellschaft bei Willa Cather und Sinclair Lewis. Berlin 1958
  • Frances W. Kaye: Isolation and masquerade. Willa Cather’s women. Lang, New York 1993
  • Lionel Rolfe: The uncommon friendship of Yaltha Menuhin and Willa Cather. 2004
  • Marianne Davidson: Willa Cather and F. J. Turner. A contextualization. Winter, Heidelberg 1999
  • P. C. Robinson: Willa, The Life of Willa Cather. New York 1983
  • M. Pers: Willa Cather’s Children. Uppsala 1975

Nachleben

Willa Cather wurde in die Nebraska Hall of Fame, in die Hall of Great Westeners in Oklahoma City und in die National Women's Hall of Fame in Seneca aufgenommen. Ihr Wohnhaus in Red Cloud sowie andere Gebäude, die in ihren Werken eine Rolle spielen, wurden als Museum im Willa Cather Historical Center für die Nachwelt bewahrt. In der Nähe befindet sich auch ein Stück naturbelassener Prärie als Willa Cather Memorial Prairie. Zum 100. Geburtstag der Schriftstellerin brachte die amerikanische Post eine Sonderbriefmarke [1] zu ihren Ehren heraus.

Weblinks

Nachweise

  1. Spiegel Online: „Erzählungen aus dem Land der ägyptischen Plagen“, 22. November 2008

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