Wilkau-Haßlau

Wilkau-Haßlau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Wilkau-Haßlau
Wilkau-Haßlau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wilkau-Haßlau hervorgehoben
50.66666666666712.516666666667280
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Zwickau
Höhe: 280 m ü. NN
Fläche: 12,71 km²
Einwohner:

10.953 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 862 Einwohner je km²
Postleitzahl: 08112
Vorwahlen: 0375, 037602, 037603
Kfz-Kennzeichen: Z
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 320
Adresse der
Stadtverwaltung:
Poststraße 1
08112 Wilkau-Haßlau
Webpräsenz: www.wilkau-hasslau.de
Bürgermeister: Stefan Feustel (CDU)
Lage der Stadt Wilkau-Haßlau im Landkreis Zwickau
Bernsdorf Callenberg Crimmitschau Crinitzberg Dennheritz Fraureuth Gersdorf Glauchau Hartenstein Hartmannsdorf Hirschfeld Hohenstein-Ernstthal Kirchberg Langenbernsdorf Langenweißbach Lichtenstein Lichtentanne Limbach-Oberfrohna Meerane Mülsen Neukirchen/Pleiße Niederfrohna Oberlungwitz Oberwiera Reinsdorf Remse Schönberg St. Egidien Waldenburg Werdau Wildenfels Wilkau-Haßlau Zwickau Sachsen Thüringen Vogtlandkreis Erzgebirgskreis Chemnitz Landkreis MittelsachsenKarte
Über dieses Bild
Panorama-Aufnahme
Panorama-Aufnahme

Wilkau-Haßlau ist eine Kleinstadt im Landkreis Zwickau in Sachsen. Sie hat etwa 11.000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt liegt am Fuß des Erzgebirges, in einem Talkessel, etwa 6 km südlich von Zwickau und wird durch die Zwickauer Mulde und den Rödelbach geteilt. Links der Mulde befinden sich die ehemaligen Gemeinden Haara, Neuhaara, Culitzsch und Wilkau, rechts des Flusses Oberhaßlau, Niederhaßlau, Silberstraße und Rosenthal, sowie der erst in den letzten Jahrzehnten besiedelte Sandberg, welcher aus der Gemeindeteilung des Ortes Bockwa hervorging.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Hirschfeld und Reinsdorf und die Städte Kirchberg, Wildenfels und Zwickau im Landkreis Zwickau.

Geschichte

1279 wurde Niederhaßlau (die niedere Hasel-Aue) erstmals urkundlich als ein zur Grafschaft Hartenstein gehörendes Vasallengut im Besitz des Reichsgrafen Meinher III., Burggraf zu Meißen, erwähnt. 1332 war der spätere Jägerhof (ab 1625) das wichtigste Gebäude von Niederhaßlau.

Das kleine Dorf Wilkau wurde 1439 erstmals urkundlich erwähnt. Sein Name ist slawischen Ursprungs und beinhaltet das Wort für Wolf (vgl. Wappen). Im Jahr 1670 gab es im Ort lediglich 12 Begüterte und sieben Häusler. 1850 zählte Wilkau rund 200 Einwohner. Wilkau gehörte zur Herrschaft Wiesenburg.

Nach Beginn des industriellen Steinkohlenbergbaus in Zwickau und Aufschwung der Eisenindustrie durch die Königin-Marien-Hütte im benachbarten Cainsdorf, in deren Folge die Kammgarnspinnerei der Firma Heinrich Dietel entstand, kletterte die Einwohnerzahl von Wilkau bis 1900 auf etwa 8000.

Die Stadt Wilkau-Haßlau entstand am 1. Mai 1934 durch den Zusammenschluss von Wilkau und Niederhaßlau.

Schulgeschichte

Niederhaßlau/Haßlau:

  • 1843 Erwerb eines Bauplatzes für ein Schulhaus am Kommunikationsweg nach Vielau (seit 1910 Kirchstraße)
  • 1845 Bau des ersten Schulhauses mit Türmchen in Niederhaßlau. Türmchen und Glocke wurden durch freiwillige Gaben aufgebracht; das Gebäude musste aufgrund rasant steigender Schülerzahlen 1853 und 1859 erweitert werden. Bis 1845 mussten die Schulkinder nach Vielau in die Schule gehen.
  • 1870-1871 Bau des zweiten Niederhaßlauer Schulhauses (alte Schule, heute Grundschule und Hort)
  • 1895 sofort nach Ostern wurde das erste Schulhaus aus dem Jahre 1845 abgebrochen und mit dem Bau des dritten Niederhaßlauer Schulhauses (neue Schule) begonnen, welches 1900 und 1904 erweitert werden musste. Dieses Schulhaus, ab 1945 die Dittesschule nach Friedrich Dittes, wurde bis 2005 als Mittelschule genutzt.
  • 1968 Einweihung der Polytechnischen Oberschule mit Turnhalle im Wohngebiet Sandberg, ab 1993 Gymnasium Am Sandberg
  • 2008 im Juli beginnt der Umbau der Dittesschule zu einer modernen behindertengerechten Grundschule
  • 2010 am 9.August erfolgte die feierliche Einweihung der Dittes-Grundschule

Wilkau:

  • 1853 erstes Schulhaus, vorher mussten die Schulkinder nach Culitzsch in die Schule gehen.
  • zweites Schulhaus, das sogenannte Frankenhäusel, in der heutigen Schulstraße
  • 1884 Anbau an zweites Schulhaus
  • 1889-1890 Bau Schulhaus B, welches 1897-1898 erweitert wurde, ab 1945 die Pestalozzischule, das Gebäude wurde 1998 abgebrochen
  • 1996-1997 Ersatzneubau der Pestalozzischule

Oberhaßlau/Silberstraße:

  • 1864 erstes eigenes Schulhaus, vorher mussten die Schulkinder nach Vielau in die Schule gehen
  • 1968 wurde die Grundschule geschlossen

Culitzsch:

  • 1560 Bau des ersten Schulhauses, welches später bei einem Brand vernichtet wurde
  • 1861 Bau einer neuen Schule gemeinsam mit Wilkau, die ebenfalls abbrannte
  • 1771 erneuter Schulhausbau
  • 1900 Bau einer neuen Schule, das Gebäude wird seit 1981 nicht mehr als Schulhaus genutzt. Ein speziell gegründeter Verein bemüht sich um den Erhalt des Gebäudes.
Kommunalwahl 2009
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Gewinne und Verluste
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Eingemeindungen

Zum 1. Oktober 1924 wurde das Dorf Haara in die damals eigenständige Gemeinde Wilkau eingegliedert. Am 8. Februar 1910 erfolgte der Anschluss vom Dorf Rosenthal an die Gemeinde Niederhaßlau. Als nächster Höhepunkt in der Entwicklung von Wilkau-Haßlau war am 1. Mai 1934 die Vereinigung der Gemeinden Niederhaßlau und Wilkau zur Stadt Wilkau-Haßlau.

Eine Gemeindeteilung des Ortes Bockwa 1939 zwischen Zwickau und Wilkau-Haßlau brachte einen weiteren Ortsteil.

Zuletzt wurden am 1. Januar 1999 Culitzsch und Silberstraße durch eine Gemeindegebietsreform in die Stadt eingemeindet.[2]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1946 - 13.455 1
  • 1950 - 14.917 2
  • 1960 - 13.825
  • 1981 - 13.778
  • 1984 - 11.108
  • 1998 - 12.639
  • 1999 - 12.565
  • 2000 - 12.404
  • 2001 - 12.273
  • 2002 - 12.102
  • 2003 - 11.977
  • 2004 - 11.907
  • 2007 - 11.448
  • 2008 - 11.304
  • 2009 - 11.127
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen

1 29. Oktober
2 31. August

Gedenkstätten

Grabstätte der Fabrikantenfamilie Dietel

Eine Grabstätte mit Holzsäule als Gedenkzeichen auf dem Wilkauer Friedhof erinnert an die sozialdemokratische, später kommunistische Hitlergegnerin Liesel Stark, die nach Zuchthaus und Haft im KZ Ravensbrück an den Folgen der Haft starb.

Eine im Jahr 2008 sanierte Grabstätte auf dem Friedhof in Wilkau erinnert an die einflussreiche und gönnerhafte Fabrikantenfamilie Dietel.

Weiterhin sind auf den Friedhöfen Culitzsch, Wilkau, Haßlau und an der Bergstraße in Silberstraße Gedenkstätten für die Opfer der beiden Weltkriege errichtet. Eine weitere Gedenktafel für die Opfer des Ersten Weltkriegs ist im Feuerwehrhaus Wilkau-Haßlau angebracht.

Städtepartnerschaften

Bauwerke

Talbrücke der Bundesautobahn 72

Das Ortsbild wird von der zweitlängsten Autobahnbrücke Sachsens bestimmt, die die Täler der Zwickauer Mulde und des Rödelbaches überspannt. Sie ist 671 m lang und bis zu 55 m hoch. Bis zum Jahr 2005 war sie die längste Autobahnbrücke Sachsens.

Seit 17. Juni 2005 verbindet der so genannte WiHa-dukt die beiden Ortsteile Wilkau und Haßlau miteinander. Diese Fußgängerbrücke ist 145 m lang, 5,30 Meter breit, der Pylon hat eine Höhe von 34 m. Auch eine Anbindung an den darunter liegenden Haltepunkt über Treppe und Fahrstuhl (seit 2007) gibt es von dieser Hängebrücke.

Der Name WiHa-dukt leitet sich von Viadukt ab und soll bedeuten: Wilkau Haßlau - damit uns keiner trennt.

Feuerwehr

Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Wilkau-Haßlau

1878 wurde die erste Freiwillige Feuerwehr in Wilkau gegründet. Sie bestand aus 78 Kameraden, die im Laufe der nächsten Zeit mit einem Gerätewagen, Anstelleitern, Stockleitern und einer Handdruckspritze ausgerüstet wurden. Unterstützt wurde die Freiwillige Feuerwehr zu Wilkau durch den Fabrikant Dietel, in dessen Fabrikanlagen sich der Standort bis in die 1970er Jahre befand und der auch finanzielle Unterstützung bot.

Schließlich folgte am 7. August 1892 die Gründung der Feuerwehr Niederhaßlau im Gasthof "Zum Bogenstein".

Am 19. März 1935 gaben die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Wilkau und Niederhaßlau in einer Vereinigungsversammlung nach der Stadtgründung Wilkau-Haßlau ihre Selbstständigkeit auf. Die neue Feuerwehr wurde in drei Kompanien aufgeteilt, zwei in Wilkau und eine in Haßlau. Im Jahr 1939 ging durch die Gemeindeauflösung von Bockwa eine weitere Feuerwehr mit entsprechender Technik in der Freiwilligen Feuerwehr Wilkau-Haßlau auf.

1999 wurden zwei weitere Feuerwehren durch die Gemeindegebietsreform, Silberstraße und Culitzsch, dem Feuerwehrwesen der Stadt Wilkau-Haßlau zugeführt. In den Folgejahren fanden umfangreiche Investitionen in die Feuerwehrhäuser und Ausrüstung der beiden neuen Ortsteilfeuerwehren statt.

Im Dezember 2009 fand die feierliche Grundsteinlegung für einen Feuerwehrhausneubau im Stadtzentrum statt. Ein Feuerwache mit 5 Lkw-Stellplätzen, Wirtschaftsräumen und umfassenden Sozialtrakt wird errichtet und ab dem August 2011 steht der Stadt ein zentrales und modernes Feuerwehrhaus zur Verfügung.

Verkehr

Haltepunkt Wilkau-Haßlau

Eisenbahn

Am Haltepunkt Wilkau-Haßlau besteht Anschluss an die Bahnstrecke Zwickau–Schwarzenberg. Bis 1973 verkehrte ab hier auch die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld.

Busverkehr

Neben verschiedenen Regionalbuslinien betreiben die zur Rhenus Veniro-Gruppe gehörenden Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen (RVW) auch eine Stadtbuslinie.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Ernst Kegel (1876–1945), Chemiker
  • Curt Lahr (1898–1974), hoher sächsischer Landesbediensteter, Leiter der Sächsischen Staatskanzlei und Präsident des Sächsischen Sparkassenverbands
  • Erhard Hippold (1909–1972), Maler
  • Erhart Krumpholz (1912–2008), Motorradrennfahrer
  • Kurt Meier (1914–1985), Politiker (SED) und Gewerkschafter
  • Dietmar Pohl (* 1943), Fußballspieler
  • Steffen Grummt (* 1959), Leichtathlet (Zehnkampf), 1985 wechselte er zum Bobsport und wurde Weltmeister.

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Literatur

  • Klaus-Dietmar Hessel: Von oben gesehen. Wilkau-Haßlau und Reinsdorf mit ihren jeweiligen Ortsteilen. HELU-Luftbildverlag, Meerane 2008, ISBN 978-3-9811450-2-1. (= Von oben gesehen, Band 15)
  • Rainer Heinrich, Gordon Parzyk: Die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau - Carlsfeld. EK-Verlag 1995, ISBN 3-88255-418-5.
  • Norbert Peschke: Wilkau-Hasslau - Historische Ansichten. Die Reihe Archivbilder. Sutton Verlag, ISBN 3-89702-738-0.

Weblinks

 Commons: Wilkau-Haßlau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999

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