- Wilhelm zur Nieden
-
Wilhelm zur Nieden (* 29. August 1878 in Fröndenberg; † 23. April 1945 in Berlin) war ein Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wilhelm zur Nieden war Sohn des evangelischen Pfarrers von Fröndenberg, Adolf Theodor Karl zur Nieden. Nach dem Abitur studierte er an der TH Hannover. Es folgte 1904 die erste Anstellung bei der August-Thyssen-Hütte in Hamborn, 1910 wurde er technischer Direktor der Städtischen Werke in Barmen.
Von 1927 bis 1933 hatte er die Stelle des Generaldirektors der Leipziger Stadtwerke inne. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten musste er im Herbst 1933 das Amt aufgeben. In den folgenden Jahren war er Mitglied eines Sachverständigenausschusses des Rechnungshofes Berlin sowie als Gutachter tätig. Stadtbaurat i.R. zur Nieden war 1937 in der Präsidialabteilung des Rechnungshofs des Deutschen Reiches, einer Nachfolgeinstitution des Reichssparkommissars Saemisch tätig und dort für Gutachten über Versorgungsbetriebe zuständig. Er war an dem Gutachten über die Stadt Gelsenkirchen beteiligt. [1]
Zur Nieden war in engem Kontakt mit der Widerstandsgruppe um den ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler. Er stellte sich für eine leitende Stellung im Reichwirtschaftsministerium zur Verfügung.
Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er im August verhaftet und am 19. Januar 1945 vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt. Wilhelm zur Nieden wurde zusammen mit Klaus Bonhoeffer und Rüdiger Schleicher sowie anderen Inhaftierten in der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 von einem Sonderkommando des Reichssicherheitshauptamts erschossen.
Ehrungen
Ehrengrab
Grab Wilhelm zur Niedens und anderer auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof
Wilhelm zur Nieden hat in Berlin auf dem Evangelischer Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrich-Werderschen Gemeinden ein Ehrengrab.
Gedenktafeln
Eine Gedenktafel gibt es in Berlin-Mitte in der Chausseestraße 126. Eine weitere Gedenktafel gibt es in der Stiftskirche in Fröndenberg/Ruhr[2].
Literatur
- Bengt von zur Mühlen (Hg.): Die Angeklagten des 20. Juli vor dem Volksgerichtshof. Chronos Film GmbH, Berlin 2001, ISBN 3-931054-06-3
Einzelnachweise
- ↑ Quelle: Akten des Reichsfinanzministeriums Abt. I Band 2 RH 1000 sowie Bundesarchiv R 2/21738 Präsidialabteilung des Reichsrechnungshofes, Nachfolge des Reichssparkommissars.
- ↑ Der Westen:Mann des Widerstandes fast vergessen, 19. Juli 2007
Weblinks
Wikimedia Foundation.
